oder...

...“Ich hab ja noch Glück gehabt, der Platten war ja nur unten“....

Bei hochsommerlichen Temperaturen fand am letzten Juliwochenende 2017 auf dem Odenwaldring im hessischen Schaafheim die vierte Runde der diesjährigen Supermoto IDM statt.

Schon in den freien Trainings setzte Tabellenführer Markus Class mit seinen Rundenzeiten Maßstäbe, die er auch in der Qualifikation am Samstagnachmittag konsequent umzusetzen verstand: mit mehr als einer Sekunde Vorsprung sicherte er sich die Pole Position vor Petr Vorlicek und André Plogmann. Der für die komplette Saison neu zum Michelin-Team gestoßene Simon Vilhelmsen vervollständigte die erste Startreihe. Die zweite Reihe rekrutierte sich aus Andreas Buschberger, Bernhard Hitzenberger, Jan Deitenbach und Peter Banholzer, und Andresa Buschberger bei der Supermoto IDM DM Schaafheim 2017war damit ebenfalls fast vollständig in der Hand der Michelin Reifenwerke. Andreas Buschberger konnte leider verletzungsbedingt bei den Rennen am Sonntag nicht starten.

Pechvogel des Tages beim Zeittraining war zweifellos Markus Volz: Probleme mit dem Fahrwerk -das Hinterrad lies sich in der Schwinge nicht fixieren- zwangen ihn schon nach wenigen Runden an die Box, wo unter Hochdruck Markus Volz Supermoto IDM DM Schaafheim 2017versucht wurde, das Problem zu lösen. Beim zweiten Versuch zeigte sich jedoch schnell, dass die Bemühungen vergeblich waren. Markus musste die Quali abbrechen und beide Rennen damit von der letzten Position aus bestreiten.

Beim Start des ersten Rennens hatte Markus Class eine etwas unglückliche Hand; nach einem kurzen Kopf-an-Kopf gewann André Plogmann schließlich die Oberhand und führte das Fahrerfeld vor Class und Vorlicek in die erste Kurve. Hitzenberger und Vilhelmsen folgten.
Schnell machte Class seinen Patzer jedoch wett, übernahm im Off-Road die Führung und konnte sich danach relativ zügig vom Fahrerfeld Andre Plogmann noch vor M. Class und P. Vorlicek Supermoto IDM DM Schaafheim 2017absetzen, während die Reihenfolge seiner vier unmittelbaren Verfolger weitgehend unverändert blieb.

Nachdem Hitzenberger zur Mitte des Rennens aufgrund technischer Probleme zurückgefallen war und bis auf P8 durchgereicht wurde, konnte sich Vilhelmsen bis auf Schlagweite an Vorlicek heranarbeiten, kam aber letztlich am routinierten Tschechen nicht vorbei.
Markus Class gewann somit den ersten Lauf souverän vor André Plogmann und Petr Vorlicek.

 

Beim Start hatte ich leider etwas das Nachsehen. Ich glaube, André Plogmann und Markus ( Volz ) fahren eine originale Kupplung, und das ist im ersten Moment immer besser; das war auch beim Zweitakter schon besser, und die Anti-Hoppel :-) -Kupplung rutscht einfach. Bei der WM geht’s am Start nicht so schnell zu, weil da alle mit der Anti-Hopping fahren. Mit dem Ergebnis des Rennens bin ich natürlich trotzdem zufrieden, die Geschwindigkeit hat gepasst und ich habe mich auf dem Motorrad wohl gefühlt. Allerdings habe ich auch sehr viel trainiert in den letzten Wochen. Die letzten drei Wochen war ich jeden Dienstag hier, auch wenn´s geregnet hat, unter der Woche bin ich zweimal gefahren, am Wochenende zusätzlich zweimal, das macht sich natürlich schon bemerkbar, merke ich ja selber. Ich kann viel Markus Class auf P1 Supermoto IDM DM Schaafheim 2017konstanter fahren, kann fast jede Runde von Anfang bis Ende gleichmäßig fahren, sodass der Unterschied in der Geschwindigkeit im Vergleich zwischen Rennbeginn und Ende vielleicht eine Sekunde ausmacht. Ich bin top motiviert, und habe konditionsmäßig nochmal Gas gegeben, damit ich in Kolumbien nächste Woche richtig fit bin. Als Ergebnis für die WM habe ich mir Top-Drei vorgenommen, mein Traum ist allerdings, einmal einen WM-Sieg nach Hause zu fahren. Wie auch immer, ich freue mich auf nächstes Wochenende, morgen geht es in den Flieger, und dann sehen wir, wie es ausgeht.”

Trotz des zweiten Platzes war auch André Plogmann mit dem Ergebnis zufrieden, wobei er ein ganz nüchternes Fazit zog: „Der erste Start verlief für mich perfekt, und ich war zunächst vorn, aber dann habe ich einen kleinen Fehler gemacht –ein minimaler Verbremser im Off Road- und dann war Markus Class auch schon vorbei. Das Tempo danach konnte ich dann auch einfach nicht mithalten, das muss man sehen, wie es ist. Während des Rennens war mir schon klar, dass immer ein paar Zehntel Sekunden dazwischen lagen, aber das Ergebnis nach dem Rennen zeigt ja, wie groß die Lücke tatsächlich ist. Von daher bin ich mit dem zweiten Platz absolut zufrieden. Ich habe mich auf dem Motorrad wohlgefühlt, die Michelin-Reifen haben eine perfekte Performance gezeigt, und was will ich mehr.”

 

Petr Vorlicek hingegen war nur mäßig zufrieden mit seinem dritten Platz: „Mein Start war miserabel, weil ich einige Probleme mit meiner Kupplung hatte; für das zweite Rennen werden wir die Kupplung auswechseln müssen. Trotzdem habe ich mich dann relativ schnell wieder gefangen und versucht, ordentlich Druck zu machen, mit dem Ergebnis, dass ich im Off Road den Motor abgewürgt habe. Glücklicherweise konnte ich ihn mit dem Kickstarter schnell wieder in Gang bringen, aber Simon war danach trotzdem ziemlich nah herangekommen. Ich Petr Vorlicek Supermoto IDM DM Schaafheim 2017versuchte dann erneut zu pushen, aber irgendwie hatte ich danach den Faden etwas verloren. Ein Grund dafür mag auch zu wenig Training sein, aber wie auch immer, ich bin nicht sehr glücklich mit dem Verlauf des Rennens, irgendwie ist dieses Wochenende der Wurm drin, und ich bin froh, dass es gestern beim Qualifying für eine gute Startposition reichte. Die Konditionen hier sind gut, das Wetter ist perfekt, deshalb kann ich mir nur allein die Schuld geben.“

Ein kurzer Regenschauer verzögerte den Start des zweiten Laufs, der dann jedoch bei abgetrockneter Strecke absolviert werden konnte. Class konnte diesmal seine Pole vom Start an umsetzen, und ließ keinen Zweifel daran, wer in dieser Saison die Königsklasse dominiert. Plogmann musste sich diesmal an dritter Stelle einreihen, hinter Vorlicek, der diese Position über einen Großteil des Rennens erfolgreich behaupten konnte, jedoch wenige Runden vor Ende stürzte und danach bis auf Platz 8 durchgereicht wurde. Pech für den Einen, Glück für die Verfolger: André Plogmann übernahm die zweite Position und hatte dabei gleich doppelt Glück: zum Ende des Rennens ereilte ihn ein Plattfuß am Hinterreifen, und er sah die schwarz-weisse Flagge gerade noch früh genug, um den zweiten Platz ins Ziel zu retten. „Irgendwie hat es sich während des Rennens schon komisch angefühlt, sodass ich mich gefragt habe, was da los ist. Anscheinend habe ich mir irgendwo unterwegs einen schleichenden Plattfuß eingefangen, das war dann gegen Ende des Rennes klar, und Der Beweis: Der Platfuß war nur unten Supermoto IDM DM Schaafheim 2017ich hab mir gedacht: `boah ne, jetzt wird ich auch noch Dritter!´, aber zum Glück war der Reifen ja nur unten platt, und so konnte ich mich doch noch auf Platz 2 ins Ziel retten. Der Start lief leider nicht so gut wie beim ersten Rennen, aber ( lacht... ): der Vorlicek hat ja jetzt heimlich eine neue Kupplung eingebaut, das konnte man beim Start ja jetzt ganz deutlich sehen. Obwohl, soooo schlecht war mein Start ja nun auch nicht, aber Petr ist gut abgegangen.
Ich hab schon in den ersten Runden ein paar kleine Rutscher gehabt, wo ich mich teilweise auch ein bisschen erschrocken habe, weil ich nicht damit gerechnet habe. Ich dachte erst, naja, das liegt vielleicht an den gebrauchten Reifen, aber an einen schleichenden Plattfuss habe ich nicht gedacht. Simon war so knapp hinter mir, da war die Devise , nur nicht aufgeben jetzt, und das waren wahrscheinlich die paar Meter, die mich gerettet haben. Naja, was soll´s gehört eben auch dazu, und Glück muss man ja auch mal haben. “ Tja, Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht.
Lachender Dritter jedenfalls war Simon Vilhelmsen, den Vorliceks´ Fauxpas unversehens auf das dritte Treppchen des Podiums katapultierte. Da kann man den knapp verpassten zweiten Platz leicht verschmerzen: „Das war für mich ein absolut geniales Wochenende. Ich habe viel gelernt und dass ich heute zum ersten Mal aufs Podium gekommen bin, ist absolut großartig. Ich habe erst vor zwei Jahren mit Supermoto angefangen, zum Michelin Team bin ich Ende der letzten Saison gekommen. Ich bin dort so nett aufgenommen worden, von allen Seiten bekommt man Tipps und Unterstützung, insbesondere von Markus Class habe ich schon viel gelernt, was ich auch permanent Podium L2 Class, Plogmann, Vilhelmen und Rookie Max Banholzer Supermoto IDM DM Schaafheim 2017versuche, umzusetzen. Ich merke selber, dass es von Woche zu Woche besser funktioniert. Besser könnte es im Moment also gar nicht laufen und ich bin schon sehr gespannt auf Kolumbien. Am ersten WM-Renntag hatte ich leider gleich zwei Crashs, ohne die ich es auf Platz 6 hätte schaffen können. Nächste Woche hoffe ich auf Top 6, und ich denke, das müsste zu machen sein.”

Petr Vorlicek wurde Achter, vor Max Banholzer und Bernhard Hitzenberger, denen in je einem Lauf des vierten Renntags die Ehre des jeweils besten Rookies in der S1 zuteil wurde. „Der Bernhard und ich wir wechseln uns anscheinend ab mit dem besten Rookie“ grinste Max nach dem zweiten Lauf. „Beim zweiten Rennen war es wegen einiger Stürze vor mir heute etwas schwierig mit dem Durchkommen. Zum Schluss hatte ich dann auch noch Probleme mit den Armen, und dann ist leider der Vorlicek doch noch vorbeigefahren. Aber sonst war das Wochenende für mich gut, und ich würde mich an dieser Stelle gerne bei meinen Sponsoren bedanken, die mir das letztlich ermöglichen.”

Der fünfte Renntag der Saison führt am letzten Augustwochenenden ins tschechische Cheb,

Bis dahin.....

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