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Projekt erfolgreich: Jochen `Two Stroke´Jasinski ist Deutscher Meister.

Am Wochenende 25./26. August fand im schönen Emstalstadion im westfälischen Harsewinkel die vorletzte Runde der diesjährigen Supermoto IDM statt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr durfte die IDM in Harsewinkel zu Gast sein. Die erneute Ausrichtung war durch die Genehmigungsschwierigkeiten der am 01./02. September geplanten Veranstaltung in Esch sur Alzette / Luxemburg begründet.

Die traditionsreiche Strecke mit schneller Asphaltpiste, Mega-Table und der aufsehenerregenden High-Speed-Sandbahn erfreut sich bei Zuschauern und Fahrern größter Beliebtheit und ist immer wieder für Überraschungen gut.
Auch an diesem Wochenende sorgte nicht nur das Wetter für Überraschungen.
Die Trainings am Samstag konnten jedoch bei besten Wetter- und Streckenbedingungen durchgeführt werden. Der Sonntag zeigte sich regnerisch und wolkenverhangen. Immer wieder einsetzende kräftige Schauer verwandelten die sonst so staubige Sandbahn binnen kurzem in eine Schlammpiste, deren lose Bestandteile sich im Laufe des Tages über einen großen Teil der Asphaltstrecke verteilten. Nicht anders erging es dem eigentlichen Off Road, der an seinem Ende zu den Rennen am Sonntag nachmittag derart weich gefahren war, dass sich dort die „Ideallinie“ in Form einer ca 40 cm tiefen Furche ausbildete.
Einige hartgesottene Zuschauer hatten auch am Sonntag den Weg an die Rennstrecke gefunden, und wurden dafür -in Regenjacken, Kapuzen und Gummistiefel verpackt- bestens entschädigt.
S2
Das Zeittraining wurde mit der inzwischen fast schon gewohnten Routine absolviert. Jochen Jasinski sicherte sich die Pole, allerdings mit ungewohnt knappem Vorsprung vor Jan Deitenbach, auf der zweiten Position. Dirk Spaniol und Kevin Würterle komplettierte die erste Startreihe.
Bei zwar miserablen Bedingungen verlief das erste Rennen dennoch ohne große Überraschungen. Jochen Jasinski gewann den Start, Dirk Spaniol ging als zweiter ins Rennen, gefolgt von Jan Deitenbach und Kevin Würterle. Gleich im zweiten Durchgang verabschiedete Kevin Würterle sich auf der Sandbahn aus dem Spitzenfeld und überließ seinen vierten Platz Jean-Marc Gaillard. Würterle reihte auf der sechsten Position hinter dem bekennenden Schlammspezialisten Fredrik Eriksson ein. Beide waren aber kein Hindernis für Jan Simon ter Heide, dem die widrigen Bedingungen offensichtlich sehr gelegen kamen und ihm den fünften Platz einbrachten. Beim Versuch, ihm diesen Platz streitig zu machen, fielen die Verfolger wie die Fliegen. Kevin Würterle startete den letzten Versuch und machte zum zweiten Mal in diesem Rennen Bekanntschaft mit der Piste, als sich Eric Müller ihm zu Füßen warf und ihn dabei gleich mitriss.
Jasinski gewann den Lauf vor Spaniol, Deitenbach, Gaillard und ter Heide.
Jan Deitenbach hatte sich nach der Quali aufgrund des knappen Abstands zur Pole etwas mehr erhofft: „Ich bin beim Start etwa eine halbe Sekunde zu spät losgekommen und wusste dann, dass Kevin nach innen reinstechen wird, deshalb habe ich mich direkt nach außen gesetzt und die Tür zugeschlagen, was sich als richtig erwiesen hat. Ich habe versucht, Dirk zu folgen, habe dabei aber einen kleinen Fehler gemacht, so dass sich eine Lücke auftat, die ich danach nicht mehr schließen konnte. Ich habe jetzt zwar 15 Punkte Abstand zu Dirk, aber ich bin ganz locker gefahren und habe einfach Spaß gehabt beim Rennen, während mein direkter Konkurrent gepatzt hat. Deshalb sind wir im Team trotzdem alle sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“
Das Ende des zweiten Laufs in der S2 sollte, wenn alles gut ginge, die Entscheidung über den vorzeitigen Titelgewinn bringen. Jochen Jasinski hatte bis dahin bekanntlich jede Quali und jedes Rennen der laufenden Saison gewonnen und lag nach 11 von 14 Läufen mit 53 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, Dirk Spaniol, an der Spitze der Tabelle. Ein weiterer Sieg wäre rein rechnerisch gar nicht nötig gewesen, je nach Konstellation hätte es ausgereicht, als dritter, vierter oder sogar fünfter Fahrer die Zielflagge zu passieren. Und dann sah zwischendurch doch noch alles danach aus, als ob im 12. von 14. Rennen das Gesetz der Serie nicht nur außer Kraft, sondern zu allem Überfluss auch noch durch Murphy´s Law ersetzt worden wäre.
Aber alles der Reihe nach:
Bei anhaltendem Regen ging es ins mit Spannung erwartete zweite Rennen. Die Streckenbedingungen hätten kaum schlechter sein können: die Sandbahn wäre wohl eher für einen Wettbewerb im Schlammcatchen denn für ein Rennen auf zwei Rädern geeignet gewesen, und im Off Road sah es auch nicht besser aus. Beide hatten sich im Verlauf der ersten Rennen über fast den gesamten Asphaltteil verteil und diesen ebenfalls zu einer fast ebenbürtigen Rutschbahn werden lassen.
Der Start ging erneut an JJ, der sich wiederum daran machte, sich vom Verfolgerfeld abzusetzen. Der erste Streckenabschnitt war schnell bewältigt, in der letzten Kurve vor dem Off Road hatte sich das Fahrerfeld schon etwas hinter ihm gelockert, Jochen Jasinski setzte als erster zum Sprung über den Table an, und es geschah, womit er selber wohl am allerwenigsten gerechnet hatte: er legte sein Bike auf der schlammigen Piste ab und rutschte den Abhang auf seiner Lederkombi anstatt auf seinen Pneus hinunter. Während das Fahrerfeld an ihm vorbeizog, brachte er nach gefühlten Ewigkeiten seinen Zweitakter wieder in Gang und machte sich sofort wieder auf den Weg nach vorne. Auf dem Weg dahin zog er am Ende der Sandbahn u. a. an seinem Lieblingsmeisterschaftskonkurrenten Dirk Spaniol vorbei, den es zwischenzeitlich auch vom Bike geholt hatte. Böse Zungen behaupten, Dirk habe sich aus lauter Freundschaft zu JJ in den Matsch geworfen, allerdings hatte er sich an eben dieser Stelle bereits in der Warm-up Lap hingeschmissen, weswegen gewisse Differenzen mit diesem Fleckchen Erde nicht von der Hand zu weisen sind.
Jan Deitenbach, der als dritter ins Rennen gegangen war, fiel aufgrund des Rückfalls der beiden Spitzenfahrer die Führung wie ein reifer Apfel in den Schoß. Kevin Würterle sah sich -nach einer Rutschpartie des bis dahin zweitplatzierten Fredrik Eriksson- unversehens auf Position 2 vorgerückt, mit Jean-Marc Gaillard im Nacken. Jasinski sah vom relativen Ende des Fahrerfeldes seine schöne Serie schwinden und drehte den Gashahn auf. Er hatte schon wieder einige Plätze gut gemacht, als es erneut in den Off Road ging. JJ setzte zum Sprung an, sprang und es geschah das Unglaubliche: Jasinski verpatzte erneut die Landung und stürzte an exakt gleicher Stelle wie vorher. Ein Raunen ging durch die Zuschauerreihen und so manchem, der von der Boxengasse aus mitfieberte, mag in diesem Moment ein schwerer Brocken in den Magen gerutscht sein. Der vorzeitige Meistertitel schien dahin, und der Meistertitel mit lupenreiner Siegserie, mit dem der Jasinator seine Karriere beenden wollte, unerreichbar.
Was nun kam, ließ dem Publikum allerdings schier den Atem stocken: JJ ` beeilte´ sich, startete von der letzten Position aus eine Verfolgungsjagd, die es in sich hatte und brannte dabei Zeiten in die Piste, die um 2, 6 Sekunden schneller waren, als die des Fahrers an der Spitze. Fahrer um Fahrer sahen Jochen Jasinski an sich vorüberziehen, bis schließlich kurz vor Ende des Rennens nur noch Kevin Würterle und Jan Deitenbach zwischen ihm und dem Sieg standen. Der Meistertitel war ihm zu dem Zeitpunkt schon sicher, aber es galt, zusätzlich die Serie zu retten, wenn es irgendwie möglich wäre. Niemand hätte ernsthaft damit gerechnet, dass dies noch gelingen könnte. Niemand, außer Jochens Mechaniker Mike. Von ihm wird berichtet, er hätte in der Boxengasse ein ums andere Mal gemurmelt: `der kommt noch, abwarten´, und er kam. Unter dem frenetischen Jubel des Publikums zog er eingangs der Sandbahn und zwar genau in der oben bereits erwähnten „Furche“ souverän an seinen beiden Kontrahenten vorbei, die in der Matsche außerhalb dieser „Linie“ schlicht keinen Grip hatten, setzte sich an die Spitze des Fahrerfeldes und fuhr den wohl glanzvollsten Sieg seiner Laufbahn nach Hause.
Jan Deitenbach, den es nach Jasinskis Vorbeimarsch kurz aus dem Sattel geworfen hatte, wurde dennoch zweiter, Kevin Würterle war der dritte Mann auf dem Podium.
Jochen Jasinski ist damit zum dritten Mal Deutscher Meister in der Klasse S2 und seit 1999 der erste Fahrer, der diesen Titel auf einem Zweitakter gewinnt. Sein in der letzten Saison ins Leben gerufenes `Projekt Zweitakter´ kann damit wohl mit Fug und Recht als Erfolgsstory in den Geschichtsbüchern des deutschen Supermotosports verbucht werden. Keine Frage, dass er dieses Ergebnis `recht zufriedenstellend´ findet: „So gesehen war der erste Lauf ja ein ziemlich lockeres Spiel, der zweite war dann schon „etwas“ spannender. Gleich in der ersten Runde habe ich über dem Table das Motorrad quer gestellt und bin total unnötig gestürzt, und musste dann von der letzten Position aufholen. Das mir der gleiche Anfängerfehler in der zweiten Runde direkt nochmal passiert, ist schon so peinlich, dass man es eigentlich gar nicht erwähnen sollte. Nachdem ich dann aber trotzdem noch auf Platz 1 vorgefahren bin, stehe ich da jetzt einfach mal drüber“ lachte der bekennende Antialkoholiker, nachdem die klebrigen Reste der Sektdusche abgewaschen waren. „Ich wusste zwar, dass ich nicht unbedingt gewinnen muss, um Meister zu werden, aber unterwegs hat mich dann doch der sportliche Ehrgeiz gepackt. Bisher habe ich jedes Rennen gewonnen, und da wäre es doch schade gewesen, wenn meine schöne Serie kaputt gewesen wäre. Ich hätte selber nicht gedacht, dass es funktioniert, aber ich habe mir einfach eingeredet, dass noch was geht, und deshalb bin ich natürlich sehr glücklich, dass es dann tatsächlich noch ging. Was mich doch ein wenig gewundert hat, nach dem Rennen haben mich ,mehr Leute zum Gewinn in diesem Rennen beglückwünscht, als zum Gewinn der deutschen Meisterschaft,
Überhaupt ist die Saison für uns bisher hervorragend gelaufen. Der Meistertitel -insbesondere auf einem eigentlich schon lange totgesagten Zweitakter- ist ein großartiger Erfolg, nicht nur für mich, sondern für das komplette Team. Für das Finale in Freiburg habe ich jetzt natürlich noch das Ziel, die Serie bis zum Ende zu halten, das wäre für mich wirklich ein großartiger Abschluß. Aber wenn es nicht klappen sollte, dann kann ich damit auch leben. “
Für Kevin Würterle verlief das Wochenende nicht ganz zufriedenstellend: „Auch wenn ich im zweiten Rennen aufs Podium kam, bin ich mit dem Tag nicht ganz zufrieden. Im ersten Rennen war ich eigentlich ganz gut dabei, wollte auf der Sandbahn kreuzen um meinen Vordermann zu überholen, bin dabei auf eine nasse Stelle gekommen und abgeschmiert. Danach war meine Brille total verschmiert, ich habe sie trotz Roll Off nicht mehr sauber bekommen, konnte teilweise überhaupt nichts mehr sehen und bin dann noch zweimal gestürzt. Insgesamt hat es dann nur für den achten Platz gereicht, war dann aber umso motivierter für den zweiten Lauf. Da war ich dann zwischenzeitlich sogar an der Spitze ( lacht...), aber dann musste ich hinter dem Off Road aus der Rinne, und ohne Rinne hast du einfach keinen Vortrieb. Jan und ich waren nebeneinander, haben uns angeschaut und es ging gar nichts. Und dann kam der Jasinski mit Schwung von hinten aus der Rinne, an beiden vorbei, und das wars dann. Meine Brille war danach so voll Matsch, dass ich die schließlich weggeworfen habe und die letzte Runde ohne Brille gefahren bin. Ich habe echt nur gebetet, dass ich die übersteh´, Gaillard war ziemlich weit hinter mir, so dass es für die eine Runde ganz okay war und ich bin froh über den dritten Platz. Deitenbach ist jetzt zwar 15 Punkte vor mir, aber es gibt noch 50 Punkte zu holen, und in Freiburg kann sich noch einiges bewegen.“
Für Jan Deitenbach war der Verlauf des zweiten Rennens Grund zum Optimismus: „Eigentlich wollte ich der erste sein, der außer Jochen in dieser Saison ein Rennen gewinnt, und es sah so gut danach aus. In der ersten Hälfte war ich ganz locker unterwegs, weil ich wusste, die anderen können nicht schneller fahren. In der zweiten Hälfte habe ich dann angefangen, darüber nachzudenken, was da passiert, und habe danach zwei oder drei dumme Fehler gemacht, die immer jeweils ein oder zwei Sekunden gekostet haben. Dann war Jochen vorbei, auf der Straße konnte ich den Speed direkt mitgehen, und dann ist mir nach dem Table in der Linkskurve das Vorderrad weggegangen, ich lag und dachte, jetzt gibt’s noch nicht mal einen Podiumsplatz. Während ich das Motorrad aufhob, habe ich gesehen, dass Kevin kam, hab dann direkt nach rechts rübergezogen und ihm die Linie dichtgemacht und konnte ihm wegfahren. Einerseits bin ich natürlich glücklich über den Podiumsplatz, ich habe zu Dirk Punkte gut gemacht, den Abstand zu Kevin vergrößert, aber dann zwei Runden vor Ende noch überholt zu werden, ist schon ziemlich bitter.“
S1
Im Zeittraining konnte sich Markus Class vor Pavel Kejmar die Pole sichern. Michi Herrmann erreichte nach dem Ausfall am Harzring die dritte Startposition vor André Plogmann auf der Vier.
Der Start ging an Pavel Kejmar, vor Markus Class und Manuel Hagleitner, der sich im Zeittraining einen sensationellen fünften Startplatz gesichert hatte, aber durch einen kleinen Verbremser in der Sandbahn auf den achten Platz zurückfiel. Nico Joannidis übernahm sofort den freigewordenen dritten Platz und an dieser Konstellation sollte sich auch bis zum Ende des Rennens nichts mehr ändern.
Kriegsschauplatz in diesem Lauf war deshalb nicht das Kräftemessen an der Spitze, sondern die Schlacht um den vierten Platz, in die sich Voorwinden, Plogmann, Künzel, Herrmann und Volz begeben hatten. Voorwinden belegte zu Beginn der Kampfhandlung die vierte Position hinter Joannidis, während sich Plogmann und Künzel hinter ihm in Lauerstellung brachten. Künzel zog an Plogmann vorbei, dieser konterte und wurde danach von Künzel über die Strecke gejagt. Im Verlauf dessen ließen sie Voorwinden hinter sich zurück, der das aber nicht ohne Gegenwehr auf sich sitzen lassen wollte. In der Folge wechselte man sich auf der vierten Position ab, bis Plogmann nach einem Rutscher von beiden überholt wurde und danach deutlich zurückhaltender wurde. Kurz darauf stürzte Künzel und Voorwinden patzte wenig später. Michi Herrmann und Markus Volz hatten zunächst hinter dem Trio abgewartet, wie man sich dort einigen würde, und nutzten die Gelegenheit, um sich an Plogmann und Voorwinden vorbeizuschieben. Die Sandbahn wurde Herrmann zum Verhängnis, als es auch ihm hier nicht gelang, auf dem glitschen Untergrund genügend Grip zu finden. Volz hatte deutlich mehr Bodenhaftung und konnte damit den vierten Platz letztlich für sich beanspruchen. Michi Herrmann wurde fünfter, vor Maik Voorwinden, André Plogmann und Jürgen Künzel. Manuel Hagleitner hatte nach dem Fauxpas in der ersten Runde nicht mehr ins Rennen gefunden, und wurde neunter.
Für Nico Joannidis war dies das erste Podium überhaupt in dieser Klasse, für ihn aber trotzdem kein Grund zum Überschwang: „Hat alles gut geklappt heute. Das Motorrad funktioniert jetzt langsam so, wie wir es uns vorstellen. Wir haben heute noch mal ein neues Mapping probiert, und wie man sieht, hat das nicht schlecht funktioniert.“
Der Start des zweiten Rennens ging erneut an Pavel Kejmar, vor Markus Class und Nico Joannidis.
Nach einem kleinen Strauchler der 116 übernahm Jürgen Künzel den dritten Platz und Joannidis lieferte sich mit Michi Herrmann über viele Runden einen erbitterten Kampf um die vierte Position. Kaum war er an diesem vorbei, stürzte er, und fiel auf die sechste Position hinter Markus Volz zurück. Auch Michi Herrmann war das Glück nicht lange hold: erneut sorgte ein technischer Aussetzer dafür, dass er das Rennen vorzeitig abbrechen musste und Markus Volz doch noch vierter vor Nico Joannidis wurde.
Pavel Kejmar, der erst im letzten Jahr hier sein erstes Supermotorennen bei Regen fuhr, schenkte sich damit den Doppelsieg quasi zum Geburtstag: „Ich trainiere jeden Tag und bei jedem Wetter, das macht sich bei solchen Bedingungen natürlich bezahlt. In Harsewinkel mag ich die Strecke aber definitiv nass. Trocken ist sie rutschig, aber gleichzeitig auch ziemlich hart. Wenn sie nass ist, ist sie natürlich noch rutschiger, aber irgendwie `weicher´ und für mich angenehmer zu fahren. Woran es genau liegt, kann ich gar nicht sagen, aber Hauptsache, es passt.“
Das Podium im zweiten Rennen entschädigte Jürgen Künzel für die Platzierung im ersten Rennen:
„Eigentlich lief es zu Beginn ganz gut, die Positionskämpfe mit André Plogmann haben Spaß gemacht, und bis dahin war es ein gutes Rennen. Nachdem ich dann gestürzt bin, war das Rennen im Grunde für mich zu Ende, aber dafür lief es im zweiten Lauf ja besser. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Wochenende recht zufrieden.“
Manuel Hagleitner war in der letzten Saison noch in der C1 unterwegs und tat sich mit dem Einstieg in die S1 doch etwas schwer. Umso erfreulicher war für ihn deshalb insbesondere das gute Ergebnis der Quali: „Der Start im ersten Rennen war super, in der ersten Runde konnte ich das Tempo auch mitgehen, aber dann habe ich die Maschine „abgewürgt“ und im Anschluss vielleicht etwas zu respektvoll ins Sandoval gegangen. Im Laufe des Rennen entkrampfte sich das zwar, aber letztlich konnte ich nicht mehr viel Boden gut machen. Beim zweiten Rennen war es ähnlich, da habe ich mich mit den Räder brutal schwer getan. Die anderen konnten relativ schnell heraus beschleunigen, während ich mich ein bisschen schwer getan habe; vielleicht fahre ich zu wenig Motocross im Nassen und habe deshalb zu wenig Routine auf solch einem Untergrund. Dann bin ich auch noch an einer blöden Stelle, genau vor dem Table, gestürzt, und damit war es für mich gelaufen. Aber so ist es nun mal im Rennsport; wenn man da noch nicht so viel Routine hat, dann ist es schwierig. Der Unterschied zwischen C1 und den S-Klassen ist doch ziemlich groß. Alleine die Zweikämpfe sind schon viel härter, und während ich in der C nach einem Sturz immer nochmal die Möglichkeit hatte, auf eine vordere Platzierung zu kommen, ist das für mich in der S1 nicht möglich. Die letzten Rennen liefen ja schon besser als zu Beginn der Saison, und wenn es so weitergeht, denke ich, dass es im nächsten Jahr noch besser laufen wird.“
„Ich bin nicht zufrieden mit den Platzierungen“ gibt Markus Class unverhohlen zu. „Ich war heute unkonzentriert, habe meinen Rhythmus nicht richtig gefunden, deshalb viele Fehler gemacht und auch kein richtiges Vertrauen zum Untergrund gehabt. Das kostet Zeit, und dann fährt dir der Gegner eben weg.“
Obwohl Pavel Kejmar nach dem vorletzten Renntag die Tabelle mit 22 Punkten Vorsprung auf Markus Class anführt, ist in der S1 derzeit noch alles möglich.
Beide wollen unbedingt Meister werden und wer sich schließlich die Krone des Deutschen Meisters aufs Haupt setzen darf, wird endgültig am 15./16. September in Freiburg entschieden.
Für die Rennstrecke in Freiburg wird das große Finale der Supermoto IDM gleichzeitig die letzte Veranstaltung auf dieser Rennstrecke sein.
Der Pachtvertrag für die Strecke wurde zwischenzeitlich gekündigt, weil der Eigentümer das Gelände einer anderen Verwendung zuführen wird. Alle Bemühungen des MSC Freiburg ein alternatives Grundstück anzumieten oder kaufen, sind bisher leider im „Sande“ verlaufen.
Wer also großartige Finalstimmung auf der ebenso großartigen Rennstrecke in Freiburg noch einmal erleben möchte, der hat dazu am Wochenende 15.09.2012 und 16.09.2012 bei der Supermoto IDM / DM die letzte Gelegenheit.
Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Freude beim lesen über die Supermoto IDM / DM vom 25.08.2012 bis 26.08.2012 in Harsewinkel und freut Euch auch auf das kommende Supermoto Final-Festival in Freiburg am 15.09.2012 und 16.09.2012.
 
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