oder die Sonne schien für das Supermoto-Team Michelin Reifenwerke in Alkersleben 2013

Auf dem Flugplatz in Alkersleben bei Erfurt fanden am Wochenende 01./02.06.2013 die letzten Läufe in der Supermoto IDM vor der Sommerpause statt, auch wenn man das angesichts der an diesem Wochenende vorherrschenden Wetterbedingungen kaum glauben konnte. Anhaltender Regen hatte das Veranstaltungsgelände

bereits in den Tagen zuvor in eine Seenlandschaft verwandelt, die aufgrund auch am Samstag vor den Trainings immer wieder einsetzender Regenschauer keine Chance hatte, auch nur annähernd abzutrocknen. Bereits am Samstag morgen herrschte im Fahrerlager `Land unter´, die Teams hatten sich im nächsten Einkaufszentrum in letzter Minute noch mit Gummistiefeln und –aufgrund von Temperaturen im einstelligen Bereich- dicken Socken eingedeckt und glücklich konnten sich die Teams schätzen, denen im Fahrerlager ein Platz auf einer asphaltierten Fläche zugewiesen worden war. Alle anderen versanken teils bis zu den Knöcheln im Modder, der sich auch auf der Rennstrecke im Verlauf der Trainings flächendeckend aus dem Off Road bis weit hinter die Start- Ziellinie verteilte.
Schlechteste Bedingungen also für das Bergfest der Supermoto IDM, bei denen die Wahl der richtigen Reifen von ausschlaggebender Bedeutung sein konnte und auch sollte.

Der Samstag wurde deshalb auch von den Fahrern der Michelin Reifenwerke hauptsächlich dazu genutzt, das Verhalten ihres Equipments unter diesen Bedingungen zu testen und zwischen den Trainings die optimalen Abstimmungen und Reifenkombinationen zu finden.

Beim Zeittraining am späten Samstagnachmittag tendierte die Befahrbarkeit der Strecke gegen Null, die Fahrer rutschten mehr als das sie fuhren, so dass neben fahrerischem Können auch eine gehörige Portion Glück das Ergebnis bestimmte.
Die Tabellenführer der beiden S-Klassen, Markus Class und Lukas Höllbacher, die beide von den Michelin Reifenwerken unterstützt werden, erreichten in der Qualifikation den dritten Startplatz, der Tabellenzweite der Klasse S1, Michelin Fahrer Markus Volz konnte den vierten Startplatz für sich sichern und startete damit neben André Plogmann, der ebenfalls von den Michelin Reifenwerken unterstützt wird, aus der zweiten Startreihe. Gute Voraussetzungen also, dass das Supermoto-Team Michelin Reifenwerke auf der Erfolgsspur weiter vorne weg fahren konnte.

Bis zu den Rennen am Sonntag blieb es wider Erwarten trocken und ein kräftiger kalter Wind hatte die Schlammschicht auf der Fahrbahn so weit abtrocknen lassen, dass mit wenigstens einigermaßen berechenbaren Bodenhaftungsverhältnissen zu rechnen war. Da der Himmel sich zwischendurch aber immer wieder verdunkelte, blieb die Wahl der richtigen Reifen ein Glücksspiel. Für das Michelin-Supermototeam galt es, die richtige Entscheidung zwischen Regenreifen, harten und weichen Slicks oder in welcher Kombination sie zu fahren sind, zu treffen. Bei Wahl der Slicks galt es dann auch noch die Frage zu beantworten, ohne oder mit Profil, wenn letzteres, schneidet man ein Profil hinein oder schlitzt man „nur“. Also viele Entscheidungen, die individuell von jedem Fahrer je nach Fahrwerk und Art der Fahrweise getroffen werden mussten, und die allesamt die Entscheidung auf Sieg oder Niederlage beeinflussen konnten.

Schon bei den ersten Läufen der S-Klassen zeigte sich, dass das die Fahrer des Michelin-Team mit der Wahl richtig gelegen hatte: nach einem turbulenten Start beim ersten Lauf der Klasse S2 wurde Markus Class, der auf Regenreifen verzichtet hatte und mit kompletter Slickbereifung ins Rennen ging, zwar zunächst von zwei sehr zeitig gestarteten Fahrern aufgehalten, fuhr in der Folge aber beste Rundenzeiten auf der immer noch schmierigen Fahrbahn, konnte zur Spitze aufschließen und wurde mit einem zweiten Platz belohnt. Der von Startplatz 7 gestartete Dirk Spaniol ging als Vierter durchs Ziel.

Auch im zweiten Lauf erwies sich die Entscheidung des Michelin Teams als richtig: Markus Class bog nach einem guten Start als Zweiter in die erste Kurve ein und heftete sich sofort an die Fersen seines Vordermannes um die erste Gelegenheit zu nutzen, die ihm den Weg an die Spitze ebnen würde. Beide Fahrer distanzierten sich sehr schnell vom Rest des Fahrerfeldes, lieferten sich ein heißes Rennen, bis sich vier Runden vor Schluss schließlich die Chance bot, auf die Markus Class gewartet hatte: er ging in Führung, blieb dort sourverän bis zum Ende des Rennens, wurde u.a. auch Dank der Michelinreifen, die während des Rennens den nötigen Grip lieferten, damit Tagessieger in der Klasse S2 und verteidigte seine Position an der Spitze der Meisterschaftstabelle: „Das Zeittraining gestern war nicht meines, ich konnte mich mit der Strecke nicht wirklich anfreunden, deshalb auch die schlechte Startposition. Heute bin ich gut zurecht gekommen, obwohl die Strecke immer noch nicht wirklich gut war. Wir haben zum ersten Rennen vorne und hinten Slicks gesetzt, und ich denke, dass das eine richtig gute Reifenwahl war. Allerdings haben mich die beiden Frühstarter ziemlich aufgehalten, so dass ich letztlich den Anschluss ganz nach vorne nicht mehr finden konnte. Im zweiten Lauf hatte ich einen super Start und konnte letztlich einen kleinen Rutscher meines Konkurrenten nutzen, um an ihm vorbeizuziehen“.

Die Rennen der S1 verliefen für das Team der Michelin Reifenwerke ähnlich erfolgreich. Im ersten Lauf führte Markus Volz das Fahrerfeld nach einem grandiosen Start vor Teamkollege Lukas Höllbacher und Ex-Weltmeister Bernd Hiemer zunächst an, bekam dann aber leichte technische Probleme, und musste beide ziehen lassen, die sich daraufhin einen sehenswerten Fight um die Führung lieferten. Nach einigen Führungswechseln konnte Lukas die erste Position schließlich für sich entscheiden und gewann das Rennen vor Bernd Hiemer und Markus Volz: „Der Start verlief perfekt, und auf den ersten Runden hatte ich ebenfalls keine Probleme, aber ich habe dann gemerkt, dass ich hinten etwas Grip verliere. Wir waren nicht sicher, ob es trocken bleiben würde, haben vorne und hinten Michelins weiche Slicks aufgezogen, die wir hinten wahrscheinlich etwas zu stark geschnitten haben, so dass der Grip gegen Mitte des Rennens etwas verloren ging. Nach einem Schlenker gab es dann eine kleine Lücke, die die beiden hinter mir natürlich sofort genutzt haben, deshalb bin ich über den dritten Platz jetzt nicht ganz glücklich, aber so etwas passiert eben“.

Den Start des zweiten Laufs konnte Lukas Höllbacher von der dritten Startposition aus problemlos für sich entscheiden, gefolgt von Bernd Hiemer und Markus Volz. Trotz vehementer Attacken des wild entschlossenen Ex-Weltmeisters behauptete Lukas die Führung und gewann das Rennen vor Bernd Hiemer und Markus Volz, der damit gleichzeitig seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung nach Höllbacher verteidigte.

Auch André Plogmann zeigte am letzten Renntag vor der Sommerpause erneut eine hervorragende Leistung. Im zweiten Lauf lieferte er sich einen bemerkenswerten Kampf um die vierte Position, in dessen Verlauf zwei Konkurrenten den Streckenverhältnissen Tribut zollen mussten und zu Boden gingen. In der vorletzten Runde setzte er schließlich alles auf eine Karte, bremste er sich in einer Kurve neben seinen `Mitbewerber´, um dann an ihm vorbeizuziehen. Leider wurde der Winkel zur Kurve dadurch zu spitz, so dass er kurz zu Boden ging, damit den Kampf zwar aufgeben musste, trotzdem aber als Fünfter durchs Ziel ging: „Tja, Pech gehabt“ kommentierte André später das Geschehen. „Ich wollte unbedingt noch vorbei, weil ich deutlich schneller war. Die Strecke bietet nur wenig Überholmöglichkeiten, und eigentlich wollte ich bis zur letzten Runde warten. Aber dann hat sich die Gelegenheit in der vorletzten Runde ergeben sich vorbei zu bremsen, und das ist leider gründlich in die Hose gegangen. Schade eigentlich, aber trotzdem bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden, und ich hoffe, dass es auf dem Harzring noch etwas besser für mich läuft“.

Die Supermoto IDM geht jetzt zunächst in die Sommerpause, die ihrem Namen hoffentlich gerecht werden wird, und trifft sich am ersten Augustwochenende in Aschersleben, den meisten wohl besser bekannt als Harzring.