Am Wochenende 12.04.  / 13.04.2014 fand auf dem traditionsreichen Sandbahnrund in Harsewinkel die Saisoneröffnung der Internationalen Deutschen Meisterschaft 2014 im Supermoto statt. Bei angenehm vorfrühlingshaften Temperaturen konnte die versammelte Sumo-Gemeinde es kaum erwarten, nach einer  –wie immer- endlos erscheinenden Winterpause die Motorräder endlich wieder über eine Rennstrecke zu jagen und die über den Winter ausgetüftelten Neuerungen zum ersten Mal unter Wettkampfbedingungen zu testen.


Ein schnelles Ende hatte die diesjährige Saison für DSR-Suzuki Fahrer Tim Schön. Bei dem Zeittraining am Samstag wurde ihm, wie einigen anderen Piloten auch, die Sandbahn zum Verhängnis. Er stürzte so unglücklich, dass er die Nacht zum Sonntag im Krankenhaus verbringen musste. Am Sonntag war er zwar bereits wieder im Fahrerlager unterwegs, mit einem gebrochenen Daumen auf der linken, und einem gebrochenen Schlüsselbein auf der rechten Seite ist die Saison für Tim allerdings schon vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Derart beidseitig indisponiert  und zusätzlich von Schmerzen geplagt fiel es ihm deshalb sichtlich schwer, dem ersten Renntag der Saison mit seinem ansonsten stets sonnigen Gemüt zu begegnen: „Tja, ich würde sagen, ich bin „gut“ abgestiegen. Vor dem gemeinsamen Zeittraining S2/S1 wurde die Strecke sehr gut gewässert. Beim Anbremsen in der Sandbahn bin ich dann hinten ausgekeilt, hab einen Schlag bekommen und bin dann abgeflogen. Ich bin auf die Schulter gekracht und dann noch in die Bande eingeschlagen. Jetzt ist der Daumen durch, das Schlüsselbein gebrochen,  zusätzlich noch diverse Rippenprellungen und so weiter. Alles nicht so toll.“
Zum Ende der letzten Saison hatte es ja erneut Diskussionen darüber gegeben, ob die bisherige Klasseneinteilung beibehalten werden soll, oder S1 und S2 in einer Klasse zusammengefasst werden sollten. Nachdem der ADAC sich offensichtlich zu einer radikalen Lösung nicht durchringen konnte, hat man für diese Saison auf einen Kompromiss zurückgegriffen: die Klasseneinteilung, und damit auch die getrennte Punktewertung für beide Klassen, bleibt zunächst bestehen. Das Zeittraining wird gemeinsam absolviert, für den ersten Wertungslauf jedes Renntages starten S1 und S2 wie gehabt getrennt voneinander, der zweite Lauf des Tages wird gemeinsam absolviert.
Diese Neuerung ermöglicht vordergründig einen direkten Vergleich der Spitzenfahrer beider Klassen und bescherte den Zuschauern bei der Premiere in Harsewinkel, auch aufgrund des immens großen Fahrerfeldes,  einen zusätzlichen Spannungsbogen.
Die Diskussionen um Zusammenlegung oder nicht mag neben der nun hubraumoffenen S2 (zuvor konnte hier nur 4-Takt-Motorräder mit mehr als 450 ccm starten) zusätzlich dazu geführt haben, dass die S1 in diesem Jahr nur mit einer geringen Zahl an Fahrer aufwarten kann, während die S2 nahezu überquillt. Die zahlenmäßig stärkere Konkurrenz macht Markus Class, den amtierenden Meister und derzeitige Lichtgestalt der S2, jedoch nicht wirklich bange: „Na gut, es sind ein paar Starter mehr als letztes Jahr, aber darüber mach´ ich mir keinen großen Kopf. Ich weiß, was ich kann, ich bin gut drauf, nicht zuletzt aufgrund meiner körperlichen Vorbereitung für meine MX2 Starts und ich weiß auch, was das Motorrad kann. Warum sollte ich mir also Sorgen machen? Mir geht es auch um den Spaß bei der Sache, und je mehr Fahrer dabei sind, umso besser ist es eigentlich. Insofern freue ich mich auf die Saison und auf hoffentlich packende Rennen“.

Im Fahrerlager wurde die Änderung des Reglements dagegen durchaus kontrovers diskutiert. Insbesondere war man natürlich gespannt darauf, welcher Fahrer zum Schluß die Nase vorn haben würde.
Diese Frage hätte dann auch nicht eindeutiger beantwortet werden können, denn schon im Zeittraining zeigte sich, dass Markus Class auf seinem Zweitakter auch den direkten Vergleich mit den Spitzenpiloten der S1 nicht scheuen muss: er legte die schnellste Rundenzeit von allen hin, und sicherte sich damit in der S2 die Pole Position vor Kevin Würterle und Jan Deitenbach.
Mit einem Holeshot im ersten Lauf ging er gleich nach dem Start in Führung, ließ den Rest des Fahrerfeldes in der Folge souverän hinter sich und fuhr das Rennen mit 26 Sekunden Vorsprung nach Hause. Zweiter wurde Kevin Würterle, der sich einen heißen Fight mit dem über fast die komplette Renndistanz an seinem Hinterreifen klebenden Rudi Bauer lieferte. „Für mich war das ein guter Start in die Saison. Allerdings kommt mir die Strecke hier auch sehr entgegen weil ich in letzter Zeit sehr viel Speedway trainiert habe. Von daher kann ich nur hoffen, dass es auf den anderen Strecken genauso gut funktioniert. Für dieses Jahr habe ich mich entschieden, wieder in der S2 zu starten, weil ich im letzten Jahr doch festgestellt habe, dass ich vom Speed her in der S1 noch nicht wirklich mithalten kann. Ich studiere derzeit noch und habe deshalb im Moment nicht die Möglichkeit so intensiv zu trainieren, wie es für die S1 notwendig wäre. Viele S1-Fahrer kommen aus dem Motocross, und haben mir deshalb einiges voraus. Ich hoffe aber, dass es im nächsten Jahr dann wieder mit der S1 klappt und dass ich dann dort auch gut punkten kann. Für dieses Jahr konzentriere ich mich erstmal auf die S2. Markus fährt ja sowieso außer Konkurrenz, aber danach gibt es ein starkes Mittelfeld, und ich hoffe, dass ich mich da in diesem Jahr beweisen kann.“
Jan Deitenbach hatte kurzzeitig versucht, die dritte Position für sich zu erobern, scheiterte allerdings am Widerstand des Österreichers Rudi Bauer und ging als Vierter durchs Ziel: „Mir hat das Rennen richtig Spaß gemacht. Ich habe gesehen, dass ich das Tempo mithalten kann –Markus darf man da gar nicht mitzählen, der fährt in einer anderen Liga- aber mit Kevin und Rudi zu fahren das war richtig geil. In der letzten Runde bin ich in der Sandbahn außen an Rudi vorbei, bin aber dann nicht konsequent genug nach innen gezogen, sonst hätte es vielleicht gepasst. Aber ich bin trotzdem richtig zufrieden mit dem Rennen, und bin jetzt mal auf das Getümmel gleich im zweiten Rennen gespannt.“ In diesem Getümmel, wie Jan es bezeichnete, hielt er anfänglich auch ganz gut mit, bis, ja bis ihm die linke Fußraste einen Strich durch seine Platzierungs- Rechnung machte, weshalb er quasi auf P11 „durchgereicht“ wurde.
Rudi Bauer startete im letzten Jahr noch in der S1, und ist mit seinem diesjährigen Saisonstart in der S2 zufrieden: „Die S2 ist auch eine ziemlich schnelle Klasse, insofern macht sie mir richtig Spaß. Auf dieser Strecke ist es allerdings sehr schwierig, zu überholen. Ich hab´s zwar versucht, aber es hat leider nicht funktioniert. Mit dem dritten Platz für das erste Rennen bin ich trotzdem sehr zufrieden“.

Der nach seinem Unfall beim Saisonauftakt 2013 inzwischen wieder genesene Dirk Spaniol war von dem erst 15-jährigen Robert Gattinger noch kurz vor Ende versemmelt worden, nahm seinen sechsten Platz in diesem Lauf jedoch von der humorigen Seite: „Mir fehlt natürlich fast die komplette Saison 2013, von daher muss ich mich jetzt ins Renngeschehen erst wieder ein bisschen einfinden, aber ich sehe das Ganze recht locker. Ich bin der älteste Fahrer hier, man sagt ja, dass mit dem Alter auch die Erfahrung wächst, und da warten wir jetzt einfach mal ab, wie es sich anlässt. Ich glaube, dass war eben auch die Hauptmotivation vom Gattinger, dass er den alten Sack da vor ihm noch eben absägt, aber damit kann ich leben“.
Weniger eindeutig verlief der erste Lauf der S1. Lukas Höllbacher hatte sich zwar im Zeittraining die Pole vor Bernd Hiemer und Markus Volz geschnappt, hatte jedoch beim Start des ersten Laufs das Nachsehen. Mit einem Bilderbuchstart setzte Markus Volz sich an die Spitze des Fahrerfeldes, gefolgt von Bernd Hiemer und Marc-Reiner Schmidt. Lukas Höllbacher und Michi Herrmann folgten auf den Positionen 4 und 5. Satte 15 Minuten und zwei Runden lang lieferten diese fünf Fahrer sich einen erbitterten Fight um Positionen, bei dem ein Angriff dem nächsten folgte. Ein erfolgreicher Angriff Hiemers auf Volz in der Spitzkehre vor dem Off-Road sorgte für den ersten Führungswechsel, etwas später nutzten Höllbacher und Schmidt einen winzigen Fehler von Volz gnadenlos aus und reichten ihn kurzerhand auf die vierte Position weiter. Höllbacher, sichtlich unwillig, sich mit dem zweiten Platz zufrieden zugeben, startete ganz unverblümt eine Offensive gegen Hiemer, der seinerseits keineswegs willig war, Höllbacher die Führung zu überlassen. Beide lieferten sich ein erbittertes Rennen und wechselten die Führung während der letzten vier Runden mehrfach. Lachender Dritter war dabei Schmidt, der sich zunächst auf der dritten Position etablierte, und die Kontervorbereitung Hiemers auf Höllbacher ausnutzte, und sich an dem völlig auf Höllbacher konzentrierten Hiemer vorbei auf die zweite Position zwängen konnte.
Die schwarz-weiße Flagge machte dem erbitterten Ringen letztlich ein Ende, Höllbacher ging als erster durchs Ziel vor Schmidt und Hiemer. 
„Der Meistertitel ist auch für dieses Jahr mein ganz klares Ziel, insofern bin ich mit dem Gewinn des ersten Rennens natürlich sehr zufrieden. Derzeit hapert es noch etwas an der körperlichen Fitness, daran muss ich noch arbeiten, aber ansonsten bin ich zuversichtlich.“
Auch Bernd Hiemer, der im letzten Jahr des Öfteren heftig geflucht hatte - und nicht nur in Harsewinkel aufgrund seiner schmerzhaften „Startkonfrontation mit Nico“ -, begann die Saison damit vielversprechend: „Im letzten Jahr hatten wir ein neues Motorrad, neue Reifen, neue Einstellungen etc. Insofern haben wir recht lang gebraucht, um eine Basis zu finden. Dieses Jahr haben wir großartig nichts geändert, deshalb kann ich jetzt dort aufbauen, wo ich letztes Jahr aufgehört habe. Vom Training her muss ich ehrlich sagen, dass ich ein bisschen geschludert habe. Seit ich bei BMW arbeite, bin ich viel unterwegs, und dabei kommt das Training leider manchmal etwas zu kurz. Aber das kann man ja ändern, und deshalb bin ich optimistisch, dass ich über die Saison noch zulegen kann. Ein bisschen schade finde ich, dass die S1 so gering besetzt ist. Wenig positiv finde ich auch den gemeinsamen zweiten Lauf, bei dem Durcheinander kennt sich ja kein Zuschauer mehr aus hinterher. Wir haben inzwischen so viele Top-Fahrer, dass eine gemeinsame Klasse eine sportlich sehr anspruchsvolle Sache und für Zuschauer und Fahrer ein Gewinn wäre.“ 
Allen Grund zur Freude hatte Überraschungszweiter Marc-Reiner Schmidt: „Gestern im Training lief es noch nicht so gut, fürs Rennen haben wir deshalb noch ein paar neue Sachen ausprobiert, die sich als gut erwiesen haben. Ich konnte auf Platz zwei vorfahren, und jetzt freue ich mich aufs zweite Rennen.“
Highlight des Wochenendes war zweifellos das mit Spannung erwartete dritte Rennen des Tages, nämlich der gemeinsame Lauf von S2 und S1. Am Start fand sich eine Phalanx von insgesamt 26 Fahrern ein, die nicht nur angetreten war, um den schnellsten der jeweiligen Klasse zu ermitteln. Vielmehr wurden vorher im Fahrerlager bereits Wetten abgeschlossen, welcher Fahrer der schnellste überhaupt sein würde. Unter diesem Gesichtspunkt war ein gemeinsamer Start vom Grundsatz her sicher ein für alle Seiten spannender Aspekt.
Die Startpositionen des bunten Getümmels ergaben sich bei diesem Rennen aus den Ergebnissen des gemeinsamen Zeittrainings. Markus Class demnach auf Pole, ihm folgend die 5 Fahrer umfassende S1 Riege.
 Markus Class legte auch dabei einen Traumstart hin und zog von dannen. Bernd Hiemer heftete sich zwar für wenige Runden an seine Fersen, fiel dann aber zurück, auch vor dem Hintergrund, dass sich die Mühe aufgrund der getrennten Wertung beider Klassen sowieso nicht lohnen würde. Im Verlauf des Rennens wurden so die Schwachpunkte der Idee `gemeinsames Rennen´ sehr schnell offenbar: je weiter sich das Feld auseinanderzog, desto mehr ging der Überblick über die Positionen in den unterschiedlichen Klassen verloren. Für die Zuschauer sowieso, aber für die Fahrer anscheinend auch nicht weniger. So sahen sich Fahrer der S1 in zeitraubende und kräftezehrende Positionskämpfe mit Fahrern der S2 verwickelt, die zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Wertung haben würden, den jeweiligen Fahrer allerdings am Weiterkommen hinderten und somit u. U. verhinderten, dass sich wertungsrelevante Zweikämpfe innerhalb der jeweiligen Klasse überhaupt ergaben. Auf der anderen Seite mag sich der ein oder andere Fahrer auch den ein oder anderen Zweikampf von vornherein erspart haben, weil dieser sowieso keine Auswirkung auf das jeweilige Ergebnis gehabt hätte. Insofern lässt das letztliche Ergebnis des Rennens unter Umständen nur einen verzerrten Blick auf die tatsächliche Leistung der einzelnen Fahrer innerhalb der jeweiligen Klasse zu.
Nichtsdestotrotz gewann Markus Class auf seinem Zweitakter das Rennen souverän vor Bernd Hiemer, der als Sieger der S1 die volle Punktzahl  auf seinem Konto gutschreiben konnte und damit die Tabelle anführt.  Zweiter der Klasse S2 wurde Kevin Würterle, der im Gesamtergebnis als Achter durchs Ziel ging, vor  Dirk Spaniol. Zweiter der S1 wurde Markus Volz vor Lukas Höllbacher, der mit diesem Ergebnis zwar  punktgleich mit Bernd Hiemer ist, jedoch aufgrund der Regelung, dass der im zweiten Rennen besser abschneidende Fahrer höher gewertet wird, derzeit als Zweiter in der Tabelle rangiert.
Insgesamt betrachtet ist die Zusammenlegung von S1 und S2 für den zweiten Lauf sicher eine spannende Erfahrung. Ob diese jedoch einer Wiederholung bedarf, mag durchaus dahingestellt sein. Im Fahrerlager ist man auf eine solche Wiederholung jedenfalls überwiegend nicht erpicht.
Am Wochenende 17.05.2014 / 18.05.2014 geht die Supermoto IDM auf dem Flugplatz in Großenhain in die zweite Runde.
Bis dahin sollen hier abschließend noch einige derer mit ihren Gedanken, Wünschen und Hoffnungen zur diesjährigen Saison zu Wort kommen, die das große Spektakel Supermoto alljährlich mit Leben füllen: Fahrer im O-Ton:
„Mal sehen, wie´s jetzt beim zweiten Rennen läuft. Das Gefährliche dabei ist, dass man sich wahnsinnig hochschaukelt, wenn man bei den ersten Läufen zuschaut, weil man denkt „Boah, sind die schnell!!“ Man muss da wirklich locker bleiben, weil wenn man die Zeiten tatsächlich mal vergleicht, dann sieht man erst, wie eng die Fahrer eigentlich beisammen liegen. Man muss einfach aufpassen, dass man da nicht durchdreht und sich zu was hinreißen lässt.“
Dirk Spaniol

„Ich bin in diesem Jahr sowohl beim Motorrad  (Suzuki) als auch bei den Reifen (Michelin) geblieben, lediglich beim Fahrwerk gehen wir einen etwas neuen Weg zusammen mit Lars Dicke und dem Alex. Im Moment hängen wir da noch ein bisschen hinterher, weil zuletzt auch einfach die Zeit zum trainieren fehlte, aber daran arbeiten wir. Nach den verkorksten Trainings gestern habe ich meine Erwartungen für diese Saison zunächst mal vorsichtig auf Top-5 zurückgeschraubt, und freue mich dann, wenn mehr herauskommt.“
André Plogmann
Das letzte Jahr lief für mich leider nicht ganz so, wie ich mir das gewünscht hätte. Mir ist dabei auch ein bisschen der Spaß verloren gegangen, so dass ich eigentlich auf Supermoto gar keine Lust mehr hatte. Ich stand dann wegen Cross Country  schon mit Suzuki in Verbindung, und das war eigentlich auch schon alles in Sack und Tüten. Dann kam die Überlegung auf, ob man nicht beides verbinden könnte. Das hätte für Suzuki den Vorteil, dass zwei Sportarten mit einem Fahrer besetzt wären, und so haben sie mich gefragt, ob ich daran Interesse hätte. Danach stand dann auch schnell fest, dass wir das nur mit Dirk Spaniol zusammen machen würden, und deshalb bin ich jetzt dort, wo ich 2001 aufgehört habe, und es ist dann witzig, dass es dort Leute gibt, die 2001 auch schon dort waren, und die sich auch noch erinnern. Von daher ist die Zusammenarbeit sehr angenehm und ich bin mit meiner Platzierung auch vollauf zufrieden. Egal mit welcher Marke ich gefahren bin, Harsewinkel war für mich immer ziemlich mager für mich, und insofern lief es sogar besser, als ich das gestern nach den Trainings erwartet habe.
Von der Zusammenlegung der Läufe halte ich prinzipiell überhaupt gar nichts. Wenn du Pech hast, stehst du neben einem S2-Fahrer, der am Start besser wegkommt, und dann kämpfst du erstmal gegen jemanden, der dich eigentlich gar nichts angeht. Wenn du dann womöglich wegen eines solchen Fahrers auch noch in einen Sturz verwickelt wirst, dann ärgerst du dich erst recht. Das macht für mich keinen Sinn. Eine Zusammenlegung der Klassen wäre hingegen eine sehr interessante Variante. Da weißt du von vornherein, das ist mein Kontrahent, und wenn ich an dem vorbei bin, habe ich einen Platz gut gemacht. Alles andere ist für mich Nonsens.“
Michi Herrmann.
Für mich lief es beim zweiten Rennen ganz okay, von daher kann ich mich eigentlich nicht beschweren. Steht man allerdings beim Start etwas weiter hinten, kann man in die Bredouille kommen, und zwar wenn man einen S2 Fahrer vor sich hat, an dem man einfach nicht vorbeikommt, obwohl man eigentlich schneller ist. Somit hat man dann gar nicht erst mehr die Chance, einen davor fahrenden S1 überhaupt noch zu attackieren und dabei Plätze gutzumachen. Das sehe ich persönlich schon als ein großes Problem, und man muss jetzt im Lauf der Saison einfach mal abwarten, wie sich das entwickelt. Für mich persönlich habe ich mir für dieses Jahr Top Drei vorgenommen, und ich bin optimistisch, dass das auch funktionieren wird. “
Markus Volz
„Jo, eigentlich wär I heuer für an östreichischs Team g´foan, oba do iss drei Wochn voa Rennbeginn no net viel passiert g´wesn, und dann hob I mia dacht, I red ma mit der Daniela, ob I do foan konn, und so isses dann komma. Heuer foa I halt von Anfang an den Michelin, und ma merkt vom Off-Road raus hot er mer Grip und auch aufn Asphoalt geht der suppa. Die Zammalegung find I a bissel blöd, oba in der S1 sind einfach zu wenig Foahra und da machts auch für die Zuschauer koan Sinn. Iss scho bessa, wenns meah san, oba sinnvoller wärs scho g´wesn, glei eine Klasse zu machen. Bei uns in Öst´reich isses auch so, und des passt scho.“
Manuel Hagleitner
„Für mich war der Saisonauftakt gelungener, als im letzten Jahr und nachdem, wie das zweite Rennen gelaufen ist, bin ich natürlich sehr zufrieden. Ich hab die erste Runde bewusst etwas langsamer gemacht, damit ich nicht im Staub vom Markus bin, weil ich wusste, dass er schneller ist. Ich konnte dann ganz entspannt meine Runden drehen, die Sandbahn kam mir dabei sogar entgegen, weil sie die vorher nochmal abgezogen haben. Meine Hände, vor allem die rechte Hand, machen mir zwar immer noch Probleme, aber das Rennen lief dann doch erstaunlich leicht; das hätte ich mir vorher gar nicht so vorgestellt. Von Vorteil war für mich, dass der Markus vor mir war, so dass ich immer einen kleinen Anhaltspunkt hatte. Zwischendurch konnte ich das Tempo gut mitgehen, wobei es dann aber wirklich schade ist, dass es zwei getrennte Klassen gibt. Mal sehen, wie es über die Saison weitergeht. Wenn es z. B. so wäre, das der Markus Class zwischen zwei S1 Fahrern wäre, dann müsste jemand sehr viel riskieren, um am Markus vorbeizukommen. Dabei stürzt dann vielleicht sogar jemand, obwohl man gegenseitig überhaupt nicht in Konkurrenz steht, und das finde ich persönlich einfach ein bisschen doof. Ich hoffe deshalb, dass wir es für die Zukunft wieder hinbekommen, dass wir zwei getrennte Rennen fahren. Spaß macht es so zwar irgendwie schon, aber es bringt einfach nichts. Man muss sich eben zwischendurch immer wieder klar machen, dass der andere einen gar nichts angeht, auch wenn er vor einem fährt. Es hat mich natürlich auch gereizt, es auf den Versuch ankommen zu lassen. Zwischendurch hat Markus dann auch mal kleine Fehler gemacht, bei denen ich gedacht habe, da könnte ich durchaus mal rankommen, aber man muss sich dann einfach bewusst machen, dass es das Risiko nicht wert ist, weil es auf die eigene Platzierung keinen Einfluss hat. Aber wenn es vom Abstand her knapper ist, bin ich nicht sicher, ob man dann den Kopf immer so freischalten kann, dass man sich klar macht, dass der Vordermann einen nichts angeht. Von daher finde ich die jetzige Lösung nicht ideal und ich hoffe, dass sich da über die Saison noch etwas tut.
Bernd Hiemer