oder

....die Stimmen aus dem Off.... wie man an anderer Stelle so schön zu sagen pflegt :-)

Das Finale der IDM Supermotosaison 2014 liegt auch schon ein „paar“ Tage zurück und der „Abschluss“ des Supermotojahres 2014, das Supermoto of Nations, steht vor der Tür. Um die Zeit bís dahin ein wenig zu verkürzen, habe ich ein paar Worte, die beim Supermoto Finale in Stendal 2014 gesagt wurden, hier aufgeschrieben. Mögen Sie für den ein oder anderen etwas neues, interessantes ergeben oder einfach nur ein wenig Kurzweil bringen.

Zu Beginn der Saison habe ich sehr viel trainiert. Die ersten Trainings sind auch gut gelaufen; ich hatte ein sehr gutes Gefühl auf dem Motorrad. Tja, dann bin ich ja leider abgeflogen, und war dann nach 4 Wochen froh, dass ich wieder vernünftig essen, trinken und duschen konnte. Damit war die Saison für mich gelaufen. Das Finale wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen, aber es fehlt ganz noch klar das Gefühl fürs Motorrad. Für mich heißt es deshalb dieses Wochenende: einfach mitrollen und mal probieren, wie´s läuft. Für die nächste Saison warte ich ab, wie die Klassen eingeteilt werden, und dann muss ich einfach mal sehen, wie es mit den Platzierungen aussieht. Aus aktueller Sicht macht es für mich mehr Sinn, in der Zwischenklasse zu starten, aber das hängt auch davon ab, wer eingeschrieben ist und wie die Einteilung tatsächlich aussieht.
Fürs Rennen heute kommt es mir hauptsächlich darauf an, sitzen zu bleiben und sowohl die körperliche als auch die mentale Kondition über die komplette Renndistanz durchzuhalten. Dirk (Spaniol) hat schon gesagt, dass es aus seiner Sicht im nächsten Jahr mit Suzuki weitergehen kann, und darüber freue ich mich natürlich. Mit Michelin haben bisher keine Gespräche stattgefunden, und da wird sich aus gegebenem Anlass heute wohl auch nichts tun. Ich würde auf jeden Fall sehr gerne dabeibleiben, und hoffe, dass Michelin das genauso sieht.
Tim Schön
Seit dieser Saison bin ich wieder bei Suzuki, und es lief zu Beginn auch richtig recht gut für mich –vor allem mit St. Wendel und dem Harzring-. Zum Ende hin musste ich die Prioritäten etwas anders setzen, hier und heute ohne Off Road ist das nicht ganz meine Strecke, aber die Saison hat Spaß gemacht, und das ist eigentlich die Hauptsache. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht so genau, weil derzeit die Frage der Reifenunterstützung noch nicht geklärt ist.
Momentan läuft es ja für mich im Crossbereich richtig gut, von daher bin ich noch etwas unschlüssig. Mit Suzuki sieht es grundsätzlich so aus, dass wir zusammen weitermachen wollen, aber wie die Entscheidung letztlich ausfällt, hängt auch von der Reifenfrage ab. Bisher waren wir mit Dunlop sehr gut unterwegs. Wir werden über den Winter jetzt die entsprechenden Gespräche führen, und wenn die Reifen geklärt sind, bin ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder dabei.
Michi Herrmann
Hier in Stendal ist für mich dieses Wochenende alles möglich: ich bin gut drauf, das Motorrad ist perfekt abgestimmt, die Stimmung im Team ist gut, von daher bin ich zuversichtlich, dass es für uns dieses Wochenende aufs Podium geht. Zudem bin ich in der großartigen Lage, dass es für mich nur noch nach vorne gehen kann. Vizemeister bin ich ja schon, von daher kann ich die Dinge gelassen angehen. Wenn es für den Meistertitel reicht, bin ich natürlich glücklich, aber wenn es nicht reichen sollte, wird die Welt auch nicht untergehen. Jetzt im Zeittraining habe ich die Reifen nochmal gewechselt, und vorne zu wenig Temperatur drauf gehabt. In der ersten fliegenden Runde ging dann auch prompt das Vorderrad weg und ich bin gestürzt. Ist aber nichts passiert, war aber schon wieder genau die gleiche Stelle. Ich bin deshalb jetzt gerade mal hingegangen und hab mir die Bodenwelle ganz genau angeschaut, damit ich morgen drumherum fahren kann. Ich kann morgen auf jeden Fall ohne Druck ins Rennen gehen, insofern kann ich nur zuversichtlich sein und mich jetzt schon auf Supermoto of Nations freuen. Angefragt wurde ich schon öfter, aber in diesem Jahr sind wir vom DMSB finanziell auch relativ gut aufgestellt, so dass wir nicht alles aus eigener Tasche zahlen müssen. Vom Budget her sieht es also gut aus, wir haben definitiv ein starkes Team, so dass wir vom Papier her locker aufs Podium fahren können. Die Franzosen sind natürlich schwierig zu schlagen, aber mal sehen, wie weit es für uns nach vorne geht.
Jetzt müssen wir alle zuerst mal das Finale hier hinter uns bringen, ich versuche, mein Bestes zu geben, und dann werden wir sehen, wie es ausgeht. Lukas ist auf jeden Fall ein würdiger Gegner, wir haben über die Saison wahnsinnig viele tolle Zweikämpfe ausgefochten, aber ich wäre kein Racer, wenn ich nicht bis zum Schluss attackieren würde. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie´s ausgeht.
Die Änderung der Klassen ab der nächsten Saison halte ich für absolut überfällig. Eigentlich waren wir uns in der Hinsicht alle einige, und ich denke, das hätte schon ein oder zwei Jahr früher passieren müssen. Wir sind die letzten, bei denen die Änderung noch aussteht, und ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wieso man das so lange hinausgezögert hat. Aber jetzt kommt es endlich, und ich denke, das kann dem Supermotosport in Deutschland nur gut tun.
Bernd Hiemer
Ich bin im letzten Jahr ja noch C2 gefahren, und nachdem ich in Deutschland noch nie S3 gefahren bin, dachte ich mir, ich starte in dieser Saison mal in der Klasse. Nachdem ich jetzt Vizemeisterin geworden bin, war das eine gute Entscheidung, und mit dem Titel bin ich sehr zufrieden. Wie es im nächsten Jahr weitergeht, weiß ich noch nicht. Lukas möchte ja eigentlich WM fahren, und da hat es in diesem Jahr ja schon Überschneidungen gegeben. Davon abgesehen finden die Gespräche mit den Sponsoren auch erst in den nächsten Wochen statt, insofern warten wir einfach mal ab, wie es im nächsten Jahr passt. Wie auch immer möchte ich nächstes Jahr jedenfalls nicht mehr S3 fahren. Je nachdem wie es mit der Klasseneinteilung aussieht, würde ich evtl. dann wieder in der Cupklasse starten. Ich fühle mich auf der 450er viel wohler; die schiebt einfach besser, aber darüber denken wir nach, wenn klar ist, was Lukas macht.
Laura Höllbacher
Mit den Reifen war ich die komplette Saison über sehr zufrieden, aber es stimmt nicht so richtig mit dem Fahrwerk; da blockiert mich einfach im Moment die Technik. Die ganze Saison läuft es schon nicht rund, und wir haben das Problem nie so richtig in den Griff bekommen. Heute ist es auch wieder etwas schwierig, aber wenn wir jetzt doch Off Road fahren, dann sollte es schon besser laufen. Mein Ziel ist eigentlich Platz 3, der kann auf jeden Fall noch drin sein. Obwohl, ich liege 10 Punkte hinter André, da wird -glaub ich- noch nicht mal zweimal schlagen reichen. Aber mit Off Road, naja, mal sehen. André fährt ja auch gerne Off Road, aber er hat inzwischen auf dem Asphalt auch gut zugelegt. Mein Ziel ist auf jeden Fall, das Beste herauszuholen.
Eigentlich hatte ich mir für die Saison ein bisschen mehr vorgenommen, weil ich den Winter über viel Motocross trainiert und mich dabei immer gut gefühlt habe. Aber nachdem wir dann auf das neue Fahrwerk gewechselt haben, lief es nicht mehr so richtig. Anfangs sind wir mit einem Standardfahrwerk gefahren, und das hat auch nicht so schlecht funktioniert. Danach haben wir gewechselt, und von da an war es nichts mehr. Wir haben zwar viel getestet, aber es ist nicht wirklich besser geworden. Inzwischen fahre ich wieder mit dem Standard, komplett aus der Schachtel, aber das ist auf so schnellen Strecken wie hier einfach ein bisschen zu wenig.
Fürs nächste Jahr bin ich zwar noch nicht ganz sicher, was ich fahr´, aber mit Michelin würde ich schon gerne weitermachen, wenn ich darf. Und Deutsche werde ich wahrscheinlich auch wieder fahren. Mal schauen, aber es wird sich wahrscheinlich nicht viel ändern bei mir.
Manu Hagleitner
Ob ich 2015 noch fahren werde, ist -vorsichtig ausgedrückt- noch offen. Für mich ist das, ehrlich gesagt, eine Kostenfrage. Wenn Michelin mich wieder dabei haben möchte, würde ich ganz klar weitermachen. Aber wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht der Fall sein sollte, bin ich ziemlich sicher, dass ich aufhören und zum Motocross zurückgehen werde. Ich wollte eigentlich dieses Jahr auch schon ein bisschen mehr in der Richtung machen, aber aufgrund von Fahrwerksproblemen stand der Crosser halt sehr lange. Ich würde schon gerne Pokal und ein oder zwei DM Rennen fahren. Dieses Jahr bin ich einen regionalen Meisterschaftslauf mitgefahren, und das funktionierte ziemlich gut, obwohl ich ja im Prinzip untrainiert war. Ein bisschen trainiere ich zwar zwischendurch immer, aber wenn ich ernsthaft fahren wollte, müsste ich das natürlich erheblich intensivieren. Ich will ja schließlich nicht da hin fahren und dann abkacken. Entweder richtig, oder gar nicht. Alles andere würde ich mir nicht antun wollen.
Dieses Jahr war alles ein bisschen viel: wir haben Nachwuchs bekommen, ein Haus umgebaut, dann die ganzen Fahrwerksprobleme - ziemlich viel Stress eben. Wir sind deshalb extra Freitag schon losgefahren, damit ich mal ausschlafen kann ( grinsend :-)). Schafheim und Harsewinkel war wegen der Schwangerschaft im Prinzip alles auf Abruf, kann ich fahren/kann ich nicht fahren, und wenn man andere Prioritäten setzt, ist es schon schwierig, für das Rennen den Kopf frei zu bekommen. Inzwischen ist unser Sohn gut angekommen, meiner Freundin geht es auch gut, und das ist letztlich das Wichtigste.
Mit Michelin haben bisher keine Gespräche stattgefunden. Von daher warte ich jetzt erst einmal ab, und dann werden wir sehen, ob und wie es im nächsten Jahr mit Supermoto weitergeht.
André Plogmann
Tja, was habe ich erreicht in dieser Saison? Definitiv lange nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Eigentlich wollte ich das ganze Jahr über unter den ersten drei oder vier mitfahren, und nicht nur hin und wieder. Kurzum: ich bin nicht zufrieden. Ich habe das ganze Jahr über mit meinem Fahrwerk gehadert, und morgen (Sonntag) wollen wir einfach mal mit dem Zweitmotorrad mit irgendwas umgebauten fahren; das funktioniert besser als das Motorrad, an dem ich das ganze Jahr über gearbeitet habe. Ich bin da einfach in die falsche Richtung losgelaufen, hab auch ganz klar zu wenig trainiert. In Schafheim habe ich das letzte Mal auf dem Motorrad gesessen, und jetzt hier erst wieder. Ich habe geschäftlich in Sachen Harley-Umbau und einem bisschen Oldtimer-Geschichten angefangen, und seitdem hab ich so viel in der Werkstatt zu tun, dass ich am Wochenende einfach gar nicht zum Trainieren komme. Unter den Gegebenheiten darf ich eigentlich gar nicht soooooo unzufrieden sein. Die Jungs trainieren alle intensiv, alle sind extrem motiviert, egal ob S1 oder S2, die sind alle heiß. Ich hab zwar auch nach wie vor meinen Ehrgeiz, und den Biss hab´ ich auch nicht verloren, aber meine 45 Lenze lassen sich da einfach nicht wegdiskutieren, und wenn es dann noch am Training mangelt, braucht man sich eigentlich nicht wundern.
Im Winter habe ich mich gut vorbereitet, es fehlt einfach an der Vorbereitung von Rennen zu Rennen, deshalb muss ich mich in diesem Jahr eben etwas zurücknehmen. Auf die nächste Saison werde ich mich vielleicht sogar noch ein bisschen besser vorbereiten, und mit dem Motorrad wird jetzt ein ganz klarer Schlussstrich gezogen. Bringt einfach nichts, dies und das noch aus dem Vorjahr zu nehmen. Ich fange mit einer sauberen Basis an, da arbeite ich mit Petr Vorlicek zusammen, und baue das Fahrwerk in aller Ruhe von Null auf. Suzuki bekommt demnächst sowieso ein neues Fahrwerk mit einer Luftgabel, wo sowieso bisher keiner Erfahrungen hat. Wir müssen also sowieso bei Null anfangen, wieso also nicht jetzt gleich? Wenn wir jetzt anfangen und hoffentlich zu Saisonbeginn auf einem guten Niveau sind, können wir das auch weitergeben. Insofern profitieren alle Suzukifahrer irgendwo davon, und das ist ein Stück weit auch mein Anliegen: das Team nach vorne zu bringen und vernünftige Motorräder zu verkaufen, die auch bezahlbar sind, so dass sich egal welcher Hobbyfahrer drauf setzen kann. Das ist mein Ziel fürs nächste Jahr, und um das zu erreichen, fange ich mit meinem Motorrad an.
Michelin hat in diesem Jahr einen neuen Reifen herausgebracht, mit dem wir wegen der vielen anderen Baustellen noch gar nicht gefahren sind. Von meiner Seite aus kann es mit Michelin deshalb gerne weitergehen, und es spricht nichts dagegen, das Fahrwerk auf diesem Reifen aufzubauen.
Entsprechende Gespräche müssen allerdings noch geführt werden, und dann sehen wir, ob es zusammen weitergeht.
Dirk Spaniol
Ohne Off Road tu ich mich mit der Strecke ein bisschen schwer, wobei Rudi Bauer auf dem Asphalt echt schnell ist. Hut ab. Aber eigentlich reicht es für mich, wenn ich im ersten Lauf Vierter werde, und das sollte schon machbar sein. Naja, mal sehen. Wenn das Wetter so bleibt, soll der Off Road gefahren werden, und dann werden die Karten sowieso wieder neu gemischt. Ich werde auf jeden Fall so fahren, wie immer; ich will auf der Strecke ja auch Spaß haben und einfach nur hinterher cruisen – darauf habe ich dann auch keine Lust.
Nach Stendal geht es dann auch direkt weiter mit den Vorbereitungen für Supermoto of Nations in vier Wochen. Bernd Hiemer stand ebenfalls von Anfang an im Raum, es war aber auch klar, dass wir gar nicht hinfahren brauchen, wenn nicht noch einen dritten schnellen Fahrer mit an Bord wäre. Nachdem Mark Reiner Schmidt dann Interesse bekundete, haben Bernd und ich unter der Voraussetzung zugesagt, dass Mark im Team ist.
Mit meinem Zweitakter darf ich dort nicht an den Start gehen, weil ja alle Angst haben vor dem Zweitakter ( grinst... ), und nachdem Husqvarna jetzt eine neue 450er herausgebracht hat, kommt diese in Italien erstmalig zum Einsatz. Für mich ist das auch wieder eine kleine Umstellung, aber ich hoffe, dass ich trotzdem gut zurecht komme mit dem Motorrad. Der Schritt vom Viertakter auf den Zweitakter war damals ja auch nicht so groß, von daher wird es umgekehrt auch kein Problem sein.
Ich denke, wir sind mit einem starken Team dabei und wir werden alle unser Bestes geben, um möglichst weit nach oben zu kommen. Ich freue mich auf jeden Fall drauf.
Markus Class
Hat leider nicht ganz gereicht dieses Jahr. Vielleicht war die Reifenentscheidung in Großenhain nicht ganz die Richtige, aber das kann man ja im Nachhinein nie sagen. Ich will jetzt keiner Situation die Schuld geben, ich bin auch mit dem Vizetitel zufrieden. Bernd ist eben auch sehr schnell unterwegs, aus Fehlern lernt man, und im nächsten Jahr greifen wir dann wieder von neuem an.
Ich habe in den nächsten Wochen noch ein paar wichtige Rennen, und besonders Supermoto of Nations wird sehr cool werden. Mit Manu Hagleitner, Rudi Bauer und mir haben wir ein super Team auf die Beine gestellt. Wir sind alle drei extrem motiviert, und es macht einen Riesenspaß, dass auch die andere Nationen mit sehr starken Fahrern am Start sind. Wir werden alles geben, und auf jeden Fall um das Podium kämpfen. Das wollen andere natürlich auch, Frankreich und Italien sind sicher extrem stark, Deutschland ist dieses Jahr auch mit einem guten Team dabei, Schweiz und Tschechien darf man auch nicht vergessen, von daher wird es sicher nicht einfach werden. Aber im Nations kann einfach alles passieren, ich bin dieses Jahr das vierte Mal dabei, und es wäre schon genial, wenn wir es es gegen eine starke Konkurrenz aufs Podium schaffen könnten. Schaun mer mal.
Lukas Höllbacher
 
 
RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike