Bei schönstem Altweibersommerwetter ging am Wochenende 26.09.2015 und 27.09.2015 auf dem Flugplatz Stendal-Borstel die Supermoto IDM 2015 nach einer Saison voller Neuerungen in die finale Runde.

 
Die in diesem Jahr erstmals praktizierte Zusammenlegung der Klassen S1 und S2 brachte einerseits spannende Rennverläufe und packende Zweikämpfe, andererseits aber auch
Ernüchterung und vielleicht sogar ein wenig Demotivation. Ersteres bezogen auf die Fahrer in den Spitzenpositionen, die auch tatsächlich eine realistische Chance darauf hatten, sich am Ende der Saison auf den Spitzenpositionen der Tabelle wieder zu finden, letzteres bezogen auf alle anderen Fahrer, die sich mehr ausgerechnet haben. Darunter gute bis sehr gute Fahrer, die bei getrennten Klassen berechtigte Chancen auf Podiumsplätze und Titel gehabt hätten, in Konkurrenz mit den Spitzenfahrern der deutschen Supermotoszene aber noch nicht einmal den Hauch einer Chance hatten, an einen Podiumsplatz zu denken oder sich auch nur der Aufmerksamkeit des Publikums zu versichern, egal wie sehr sie sich mühten. `Da trennt sich die Spreu vom Weizen´, könnte man denken, aber das wäre in der Tat zu einfach gedacht, weil es bedeuten würde, dass diese Fahrer ganz einfach nicht gut genug sind, um mithalten zu können. So ist es aber nicht. Der Großteil derer, die Supermoto fahren, wollen damit kein Geld verdienen, ganz einfach deshalb, weil es kein Geld zu verdienen gibt. Wer Supermoto fährt, der will zumeist in erster Linie Spaß haben, und dazu gehört es auch, besser sein zu wollen, als andere, und wenigstens die Chance zu haben, am Ende des Tages auch mal unter den ersten fünf zu sein, vielleicht sogar einen Podiumsplatz ergattern zu können, selbst wenn es nur durch glückliche Umstände passiert. Wer sich im Lauf der Saison aber mit dem Ziel zufrieden geben muss, nicht Neunter, sondern Siebter zu sein, dem könnte das mittelfristig durchaus die Lust an der Sache vermiesen.
Supermoto ist eine großartige Sportart, die für Fahrer und Zuschauer aber nur dann interessant ist, wenn sich möglichst viele Fahrer auf der Strecke tummeln, die miteinander auch tatsächlich in echter Konkurrenz stehen. Es bleibt also zu hoffen, dass die Zusammenlegung der Klassen unterm Strich nicht dazu geführt hat, dass viele Fahrer schlichtweg den Spaß am Supermoto verloren haben, und die Zahl der Meldungen für die nächste Saison nicht auf ein Maß schrumpft, bei dem fahren und zuschauen keinen Sinn mehr macht.
Aber vielleicht sind das auch nur Gedanken, die man sich macht, weil man die „alte“ Aufteilung sowie die darin jeweils agierenden Protagonisten kennt, daher von den Platzierungen Vergleiche zieht und all dies relativiert sich in der zweiten, dritten oder vierten Saison und man sagt dann auf so etwas nur noch: „Thats racing“.
Nachdem der diesjährige Meister aller Klassen mit Lukas Höllbacher bereits am letzten Renntag in Cheb feststand, und auch für den Titel des Vizemeisters aufgrund André Plogmanns Punktevorsprung in Stendal keine großen Überraschungen mehr zu erwarten waren, konzentrierte sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf den Kampf um Platz 3 der Rangliste.
Markus Class, der auf seinem Zweitakter im letzten Jahr konkurrenzlos unterwegs war und für MH Motorräder und die Michelin Reifenwerke den Titel des Internationalen Deutschen Meisters in der Klasse S2 eingefahren hatte, galt auch zu Beginn der diesjährigen Saison als großer Favorit für den Titel.
Mit Lukas Höllbacher, letztjähriger Internationaler deutscher Vizemmeister der Klasse S1, der in dieser Saison mit einem baugleichen Zweitakter an den Start ging, hatte Markus ernstzunehmende Konkurrenz aus dem eigenen Team bekommen, die für die gesamte Saison spannende Zweikämpfe gleichwertiger Fahrer auf gleichwertigen Motorrädern versprach.
Leider kam dann alles ganz anders – u.a. krankheitsbedingt konnte er auf dem Harzring nicht starten-, so dass Markus zum Finale in Stendal an vierter Position der Gesamtwertung antrat. Der Punkteabstand auf den Rangdritten Markus Volz zwar noch aufholbar, jedoch nicht allein durch das eigene Ergebnis, sondern auch abhängig vom Ergebnis, dass Markus Volz erzielen würde. Spannender hätte es also gar nicht werden können, und schon bei der Quali ließ Markus Class keinen Zweifel daran, dass er beim letzten Rennen der Saison auf jeden Fall zeigen wollte, was er drauf hat: er flog förmlich über die Strecke und sicherte sich die Pole vor Lukas Höllbacher und Rudolf Bauer. Manu Hagleitner komplettierte die erste Startreihe, während André Plogmann und Markus Volz die Startplätze 5 und 6 belegten.
Spannende Ausgangspositionen also für die Rennen, die am Sonntag bei schönstem Herbstwetter ausgetragen wurden.
Der Start des ersten Laufs ging an Lukas Höllbacher, der jedoch bald von Markus Class überholt wurde, und wenig später das Renen wegen eines Plattfusses vorzeitig beenden musste. Ärgerlich zwar für Lukas, der sich am letzten Renntag gerne nochmal zwei heiße Fights mit seinem Teamkollegen geliefert hätte, aber nachdem der Titel ja schon eingesackt war, leicht zu verschmerzen. Danach konnte Markus Class das Rennen gelassen nach Hause bringen, Rudolf Bauer wurde Zweiter nach einem sehenswerten Kampf gegen André Plogmann, der mit dem dritten Platz seine Vizemeisterschaft zementierte. Markus Volz wurde Vierter und ließ damit die Frage nach der dritten Position in der Gesamtwertung weiterhin offen.
Im zweiten Lauf ließ Lukas Höllbacher sich nicht nehmen, wozu im ersten Lauf die Gelegenheit gefehlt hatte:
Ein letzter Kampf der Zweitakttitanen. Den Start konnte Markus Class zunächst für sich entscheiden, musste die Führung jedoch bald an seinen Teamkollegen abgeben. Im Lauf des Rennens wechselte die Führung mehrmals, wobei sowohl der Mann mit der blauschwarzen „Mütze“, als auch der Mann mit der weißblauen „Mütze“ vor vollem Körpereinsatz nicht zurückschreckten. Die beiden Husqi-Piloten lieferten sich ein Rennen der Extraklasse, bei dem Markus Class letztlich die Nase vorn hatte und zum Abschluss der Saison den zweiten Sieg des Tages nach Hause brachte. Markus Volz fehlte an diesem Sonntag das nötige Quentchen Glück: er wurde erneut Vierter hinter Rudolf Bauer, und musste damit um den Hauch eines winzigen Pünktchens den dritten Platz in der Gesamtwertung für Markus Class räumen. Sehr schade für Markus Volz, der in beiden Rennen eine hervorragende Leistung gezeigt hat, und dem ein Platz auf dem Meisterpodium von Herzen zu gönnen gewesen wäre.
André Plogmann wurde nach einer Streckenbekanntschaft der intensiveren Art 17, aber das konnte ihn aufgrund des bereits gesicherten Vizetitels dann auch nicht mehr sonderlich bekümmern.
Damit ist die Internationale Deutsche Meisterschaft im Supermoto 2015 Geschichte. Für ein artistisches Saisonende sorgten auch in diesem Jahr wieder die Fahrer, die zwar nicht unbedingt immer auf den Spitzenplätzen zu finden sind, die aber trotzdem immer mit viel Herz und Spaß, manchmal auch mit einer gesunden Portion Flausen im Kopf, bei der Sache sind, und ohne die der ganze Zirkus nur halb so schön wäre. Ein ganz besonderer Dank geht heute deshalb, neben den anderen Showactors, an Danni Fuhrbach und Flo Zilz, an Flo schon allein dafür, dass Flo sich am Ende des S-Rennens noch einmal auf die Strecke „gemogelt“ hat.
Inzwischen steht fest, dass Markus Class mit der Saison 2015 seine aktive Laufbahn fürs erste beendet und die Supermotostiefel zunächst mal an den Nagel hängt, um sich in der nächsten Zukunft verstärkt um den Aufbau seiner Firma zu kümmern. Ob dies ein Abschied für immer sein wird, bleibt abzuwarten.
Auch für Michi Herrmann scheint festzustehen, dass er im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein wird, Steffen Schmid wird allenfalls als Gast noch dabei sein und Markus Volz sowie André Plogmann waren in Stendal noch unentschlossen, wie es weitergehen soll.
Wie schon erwähnt, lässt sich mit Supermoto kein Geld verdienen, und das notwendige Kleingeld, um eine komplette Saison mit vernünftigem Material durchzustehen, will im echten Leben erstmal verdient sein. Ohne Sponsoren geht es eben nicht, und die treten in der Regel zwangsläufig nur dann auf den Plan, wenn es sich für sie lohnt; und das ist in einer Sportart, die derzeit bezüglich der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit leider auf dem Grat wandert, komplett in der Versenkung zu verschwinden, nicht der Fall. Von daher wird die Finanzierung ihrer Leidenschaft auch für die Spitzenfahrer immer schwieriger, und im Sport ist es an dem Punkt dann tatsächlich wie im echten Leben: ohne Moos nix los, und letztlich ist hier auch der ADAC aufgerufen, die Supermoto IDM zu einer Veranstaltung zu machen, die Sponsoren eine lohnenswerte Bühne bietet. Und dies beginnt eigentlich mit einer professionellen Pressearbeit, die sich auf diese konzentriert und an der man fühlen kann, sie wird mit Herz und Seele betrieben.
Fest steht jedenfalls, dass Lukas Höllbacher für das Team MH Motorräder/Michelin Reifenwerke im nächsten Jahr wieder dabei sein wird, und man darf jetzt schon gespannt darauf sein, wer es sich für die nächste Saison zum Ziel setzt, den amtierenden Champion von seinem Thron zu stoßen. Es bleibt also spannend.
Zum guten Schluss sollen wieder diejenigen zu Wort kommen, die Supermoto zu dem machen, was es ist: eine Sportart, die ihresgleichen sucht. Es bleibt zu hoffen, dass das noch lange so bleiben wird.
„Ich habe mein Ziel für dieses Jahr mehr als erreicht. In Harsewinkel hatte ich mir einen Platz unter den ersten fünf gewünscht, und jetzt ist es sogar der Vizemeister geworden. Besser hätte es für mich also gar nicht laufen können. Ich habe natürlich zugegebenermaßen auch vom Pech der anderen profitiert habe, aber es wäre ja Quatsch, wenn ich sagen würde, ich wäre mit dem fünften Platz zufrieden, wenn ich auch Zweiter werden kann. So ist das nun mal: man schraubt seine Ziele dann auch höher, wenn man die Möglichkeit dazu bekommt.
Das war ein sicherer dritter Platz im ersten Rennen, und damit war der Sack zu. Ich konnte es relativ locker angehen lassen, auch wenn ich nicht zum Blumenpflücken hergekommen bin, sondern schon auch eine gute Leistung zeigen wollte. Das Rennen hat Spaß gemacht und in diesem Jahr liegt mir die Strecke komischerweise besser, als die letzten Jahre; es hat vom ersten Training an richtig gut funktioniert. Cheb war nicht ganz so meine Strecke, aber heute bin ich vollkommen zufrieden, auch wenn das zweite Rennen nicht ganz so gut gelaufen ist.
Ich find´s auch genial, dass Michelin mich wieder unterstützt hat, DSR Suzuki natürlich und BHC Racing; seit zwei Veranstaltungen ist mein Auto kaputt, und da bekommt man dann mal eben so einen Lkw geliehen. Das ist schon cool und nicht selbstverständlich, und dafür möchte ich mich auf diesem Weg auch ganz herzlich bedanken, weil ohne diese Unterstützung vieles ganz einfach nicht möglich wäre. Was im nächsten Jahr sein wird, weiß ich im Moment noch nicht. Klar hab ich Bock, auch nächstes Jahr zu fahren, aber ich mag es nicht, halbe Sachen zu machen. Bevor ich wegen eines Finanzierungsproblems weniger machen kann und im Ergebnis nur noch hinterher fahre, lass ich es dann lieber ganz. Aber der Winter ist ja lang, und wer weiß, was sich da so ergibt. Ich hoffe jedenfalls sehr dass ich nächste Jahr fahren kann, aber im Moment ist es noch fifty-fifty.
André Plogmann
In Harsewinkel habe ich ja schon gesagt, dass ich mich freue, dieses Jahr wieder in der Deutschen Meisterschaft mitzufahren, und meine Meinung hat sich seitdem nicht geändert: das war eine tolle Saison. Es hat mich selber manchmal ein bisschen überrascht, wenn ich es aufs Podium geschafft habe. Am Anfang der Saison ging ich noch davon aus, dass ich etwas Spaß haben und sehen würde, wohin es mich bringt. Spaß hatte ich, eine Menge sogar, aber wenn es gut läuft, dann willst du auch immer mehr und mehr. Das hier habe ich so nicht erwartet. Die Saison war großartig und ich freue mich jetzt schon auf nächstes Jahr. Einzelheiten müssen wir noch absprechen, aber im Moment sieht es aus, als ob die Zusammenarbeit mit Dirk (Spaniol) weitergehen wird, was mich sehr freut. Ich fühle mich hier absolut wohl, wir haben ein tolles Team und ich finde es so schade, dass so viele der alten Freunde hier mit dem Fahren aufhören wollen.
In der EM habe ich dieses Jahr genauso angefangen, wie hier: langsam gestartet, ohne mir dabei große Ziele zu setzen. Dann bin ich auf dem Podium gelandet, und sofort steckt man seine Ziele höher. Meine letzten Rennen waren nicht so schlecht, deshalb würde ich auch in der EM nächstes Jahr gerne weitermachen. Mein nächstes Rennen ist zunächst mal die Supermoto of Nations, und dann würde ich gerne im Lauf des Winters nach Brasilien gehen, um dort zu trainieren. Ich habe so viele Freunde dort, die ich gerne treffen würde; gute Freunde sind so wichtig. Letzte Woche habe ich erst mit Mauno telefoniert, kurz nachdem er zur Kontrolle im Krankenhaus war. Es geht im inzwischen schon besser und er kann langsam wieder anfangen, Dinge zu tun. Er sagte mir, dass er möglicherweise als Teammanager des finnischen Teams zum Nations fahren würde, und danach müsste er sehen, wie es weitergeht. Es ist einfach alles sehr traurig, er ist ein so talentierter Fahrer, und dann hat er so einen schweren Unfall. Manchmal denke ich, dass jeder Champion in seiner Karriere einen schweren Unfall braucht, um wieder auf den Boden zurückzukommen und dir klarzumachen, dass du nur ein ganz normaler Mensch bist. Mauno hat großes Glück gehabt: er hat keine bleibenden Schäden davongetragen, und er hat die Chance zurückzukommen. Manchmal kann aus etwas schlechtem auch etwas Gutes entstehen, und ich würde ihm wünschen, dass er daraus gelernt hat, dass es wichtigeres im Leben gibt, als ein Champion zu sein.“
Petr Vorlicek
„Ich weiß nicht, irgendwie ist in Deutschland immer der Wurm drin. Ich glaube, ich habe sowas wie eine Blockade im Kopf. In der EM ist es gegangen, aber da war der Kopf ganz anders drauf, mehr Biss im Rennen, und bei der IDM komm ich mir immer vor, als ob ich die Handbremse angezogen hätte, und ich kann sie nicht lösen.
Es geht mal für eine Runde, wie gestern im Zeittraining, das hat mit Platz 4 gepasst, obwohl ich auch da dachte, dass es besser hätte laufen können. Passt halt irgendwie nicht, und ich hoffe, dass es jetzt wenigstens zum Abschluss mit dem zweiten Lauf besser geht.
Fürs nächste Jahr muss ich generell mal schauen, weil die EM sicher auch interessant wäre. Aber wir müssen mal sehen, wie wir das finanziell gestemmt bekommen. Ansonsten ist die Deutsche Meisterschaft sicher die interessanteste, von dem her würde ich schon gerne fahren. Am Motorrad gibt es auch noch einiges, was wir verbessern können, aber deswegen haben wir mit dem Markus ( Schmid ) schon gesprochen, und da werden wir auf jeden Fall noch was machen. Ich hab z .B. keinen Schaltautomat, und das bringt zum einen Unruhe rein, und kostet auch Kraft, und –naja- , gibt schon noch einiges, was man machen könnte um die Leistung zu verbessern.
Mal sehen wie´s weitergeht.
 Manuel Hagleitner
Na klar würde ich gerne den dritten Platz in der Gesamtwertung erreichen, aber wenn´s der Vierte wird, ist es auch nicht weiter tragisch. Für mich ist wichtig, dass ich immer mein Bestes gebe, beim Rennen Spaß habe und abends gesund nach Hause fahre.
Wenn ich Gesamtdritter werden würde, wäre das schon so das Ziel, das ich mir für dieses Jahr vorgenommen hätte. Damit wäre ich natürlich sehr zufrieden, aber wenn´s nicht klappt, ist es auch gut. Großen Dank möchte ich auf jeden Fall an alle aussprechen, die mir bis hierher geholfen haben; ob das Markus Schmid ist, ob das Bodo Schmidt ist oder die Michelin Reifenwerke; rundherum war sehr viel Hilfe da, ohne die es auch nicht gegangen wäre. Fürs nächste Jahr muss ich deshalb auch schauen, ob es überhaupt weitergeht. Wenn die Sponsoren wegfallen, dann muss ich leider definitiv in Rente gehen. Erste Gespräche mit Bodo habe ich zwar schon geführt, aber er muss natürlich auch noch mit Husqvarna Rücksprache halten, und ich denke mal, dass es in den nächsten zwei oder drei Wochen eine definitive Aussage dazu gibt. Primär brauche ich natürlich erstmal Motorräder, und erst danach kann ich mir die kleineren Dinge zusammensuchen und sehen, wer mir da hilft. Ist im Moment eben alles sehr schwierig, aber ich hoffe natürlich, dass ich nächstes Jahr auch wieder dabei sein kann.“
Markus Volz
Ich habe im ersten Rennen leider einen Platz verloren auf Petr Vorlicek, der sowohl in der Europameisterschaft als auch in der Deutschen Meisterschaft sehr stark unterwegs ist. Er hat ein paarmal versucht vorbeizukommen, aber ich habe immer sehr stark dagegen gehalten, und von daher möchte ich so ein Rennen von mir sehr gerne nochmal zeigen. Insgesamt habe ich über die Saison verteilt schon ein paar Fehler gemacht, Anfang der Saison hätte meine Kondition auch besser sein können, aber gegen Ende der Saison bin ich immer mehr reingekommen. Fürs nächste Jahr habe ich mir sehr viel vorgenommen: ich will auf jeden Fall sowohl die Österreichische als auch die Deutsche Meisterschaft komplett fahren, und vielleicht ein paar Europameisterschaftsläufe mitfahren. Ich hoffe deshalb, dass viele der Spitzenfahrer aus diesem Jahr auch nächstes Jahr wieder dabei sind, und es gibt auch einige gute Nachwuchsfahrer, die für spannende Rennverläufe sorgen können. Falls es in Österreich nichts wird, würde ich als Alternative dann eben alle EM-Läufe mitfahren, da muss man einfach abwarten, wie es sich entwickelt.
Robert Gattinger
 Tja, ich bin heut zwar zweimal Erster geworden, aber so ganz glücklich bin ich trotzdem nicht. Im ersten Lauf hatte Lukas ja einen Ausfall, und im zweiten Lauf, jo, da sind wir halt zu zweit gefahren, hat auch Spaß gemacht, aber was soll ich jetzt sagen? Ich hätte die Meisterschaft halt schon gerne gewonnen. Gegen Ende ist es ja nochmal ganz gut gelaufen, aber dieses Jahr war einfach nichts. Die Strecke hier liegt mir auch sehr, und mir hat es immer schon Spaß gemacht, hier zu fahren. Von daher war´s als Abschlußveranstaltung jetzt okay.
Für mich ist mit dieser Saison dann auch erstmal Ende mit Supermoto, die Luft ist einfach ein bisschen raus. Im Moment konzentriere ich mich erstmal auf andere Dinge, ich werde mich wahrscheinlich wieder mehr mit MotoX beschäftigen, und beruflich soll es auch ein Stück weitergehen, mal sehen. Wer weiß, vielleicht sag ich nach einem oder zwei Jahren, so jetzt fahre ich wieder, dann fahr ich eben wieder. Aber das werd ich sehen, wenn es soweit ist.“
Markus Class
Mir gefällt die Strecke hier sehr gut, das ist eine sehr schnelle Strecke, und das kommt mir sehr entgegen. Man muss zwar wegen der Bitumenstreifen zwischen den Platten etwas aufpassen, aber für mich funktioniert das.
Der Start des ersten Rennens war für mich mit dem dritten Platz sehr gut, und eigentlich hatte ich mir vorgenommen, an den vorderen beiden dran zu bleiben. Das hat dann aber nicht ganz so gut geklappt, weil die beiden (Markus und Lukas) sich etwas abgesetzt haben, bis der Lukas dann einen Platten hatte. Danach habe ich mich drauf konzentriert, nach hinten zu sichern, insofern bin ich mit dem zweiten Platz sehr zufrieden.
Für mich ist die Saison hier in Deutschland sehr gut gelaufen; wir haben einiges dazu gelernt, auch was das Motorrad angeht, konnten wir einiges verbessern, was die Geschwindigkeit angeht. Ein Rennen musste ich verletzungsbedingt ja sowieso aussetzen, deshalb bin ich mit der Gesamtplatzierung, derzeit Platz 7, wirklich sehr zufrieden. Mal sehen, was jetzt beim zweiten Rennen rauskommt, und im nächsten Jahr heißt es für mich auf jeden Fall: Deutsche Meisterschaft.“
Rudolf Bauer
„Ich hatte leider dieses Wochenende bis auf den zweiten Lauf einige technische Probleme; erst im Zeittraining, und dann der Plattfuß im ersten Rennen. Beim zweiten Rennen waren Markus und ich vom Speed her gleich, und da isses halt gekommen, wie´s gekommen ist. Für den Markus Volz ist das Ergebnis natürlich jetzt richtig sch....e.“
Lukas Höllbacher
Für uns war das eine wunderbare Saison, Lukas auf Platz 1, schade, dass Markus nicht auf Platz 2 ist, sehr schade, dass Markus aufhört, uns wird ohne ihn etwas fehlen, aber sonst war es eine perfekte Saison ohne Stress, mit einem schönen Team und perfektem Teamplay. MH Motorräder wird auf jeden Fall im nächsten Jahr auch wieder dabei sein, auf jeden Fall mit Lukas Höllbacher, aber was wir ansonsten machen werden, kann ich im Moment noch nicht sagen. Priorität wäre WM, wenn wir´s gedeckelt bekommen, und DM fahren wir sowieso.
Auch gehe ich davon aus, dass Michelin im nächsten Jahr weiterhin dabei sein wird, ebenfalls Jochen. Von daher freuen wir uns jetzt schon auf die Saison 2016.
Markus Haas, MH Motorräder
Zu Beginn der Saison hatte ich die ersten 10 zum Ziel, und jetzt habe ich leider leider noch einen draufgesetzt.
Schon blöd, aber letztlich selber schuld. Den Winter über habe ich fast überhaupt nicht trainieren können, und was du im Winter an Fleißaufgaben hinsichtlich Kondition usw. verpasst, das holst du einfach im Sommer nicht mehr auf. Von daher: dumm gelaufen, aber unzufrieden bin ich trotzdem nicht. Über die Saison habe ich von der Geschwindigkeit her auch noch zugelegt, gestern beim Zeittraining war ich neunter, also der Speed ist schon da. Bei den Rennen heute war der Start gut, aber die jüngeren Fahrer waren ganz einfach schneller, und da kann man jetzt über den 11. Platz in der Kategorie nicht wirklich traurig sein. Mein Resumee für die Saison ist also auf jeden Fall positiv: ich fühle mich mit dem Motorrad superwohl, wenn ich körperlich etwas fitter gewesen wäre, dann wäre die Top Ten auf jeden Fall realistisch gewesen, und sie ist auch für die nächste Saison nach wie vor ein cooles Thema. Ich fahre nächstes Jahr also auf jeden Fall, bereite mich den Winter über vernünftig vor, und dann sehen wir mal, was nächstes Jahr geht. Mit Suzuki muss ich natürlich noch reden, und organisatorisch müssten auch noch ein/zwei Dinge geregelt werden; im Geschäft bin ich durch den Oldtimerumbau immer mehr eingebunden, von daher wäre es gut, wenn ich jemanden hätte, der für mich auf der Strecke den Aufbau begleiten würde, damit es möglich ist, dass ich auch mal etwas später nachkomme, aber auch da haben wir schon Gespräche geführt, und ich bin eigentlich optimistisch, dass das auch alles so klappt, wie ich mir das denke.
Was den Supermotosport an und für sich betrifft, so ist der noch lange nicht tot, und ich glaub auch nicht, dass das passieren wird. Dafür gibt es immer wieder viel zu viele Enthusiasten, die ihn am Leben halten, und das mit ihrem eigenen Geld finanzieren. Faktisch sind wir mit unserem Sport in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau, wenn man überlegt, dass Lukas Höllbacher einen WM-Lauf gewinnen kann.
Bei uns im Team wird es einige Veränderungen geben: Michi Herrmann hört auf, Toni Krettek fährt nächstes Jahr Husqvarna, wir werden also etwas kleiner werden, was aber auch nicht unbedingt ein Nachteil ist. Ist natürlich schade, das Toni nach acht Jahren nicht mehr dabei ist, der ist bei uns immerhin schon im Juniorteam gefahren. Petr bleibt dabei, André ist im Moment ein bisschen in der Schwebe, weil er dringend einen Sponsor braucht um die Fahrtkosten abzudecken; mit einem Gehalt eine junge Familie und einen teuren Sport zu finanzieren, das ist eben nicht so einfach, eigentlich sogar unmöglich, von daher müssen wir da unbedingt sehen, dass wir einen kleinen Gönner finden, und dann geht es im nächsten Jahr für uns mit den genannten Fahrern so weiter. Den Kai hätte ich gerne noch dabei, das ist ein Klassetyp, wobei es mir da nicht unbedingt um einen schnellen und wilden Fahrer geht, sondern mir ist das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team viel wichtiger,
und das hat in diesem Jahr z. B. mit Michi perfekt gepasst. Wir haben gestern Abend alle zusammen nochmal ein Abschlussgrillen veranstaltet, da sitzen dann alle zusammen, jeder steuert etwas bei, und das ist doch letztlich das, wovon unser Sport lebt. Wer hier mit aller Gewalt Geld verdienen will, der ist hier schlicht falsch. Hier geht es um andere Werte, und von daher sehe ich die Saison 2015 eigentlich nur positiv.
Dirk Spaniol
Wie immer an dieser Stelle, dankt RD-Foto allen, die übers Jahr den in mancher Situation wahrscheinlich oft nervigen Fragen geduldig und freundlich Rede und Antwort gestanden und für Fotos posiert haben ( auch wenn sie vorher nicht immer um Erlaubnis gefragt wurden ;-))).
Wir hoffen, dass die Fotos und Berichte Euch Spaß gemacht und die Wochen zwischen den Renntagen etwas verkürzt haben. Wenn wir dann auch noch den ein oder anderen für das Ereignis Supermoto überhaupt erst interessieren, und vielleicht sogar an die Rennstrecke locken konnten, dann hat sich die Mühe für RD-Foto gelohnt.
Für dieses Jahr war es das damit. Wir wünschen Euch deshalb schon jetzt schöne Weihnachtstage, einen guten Rutsch und alles Gute fürs Neue Jahr sowie ein kunterbuntes Osterfest. Auf dass wir uns im nächsten Jahr alle gesund und munter wiedersehen werden.
Herzlichst
Euer Team von
RD-Foto
 
 
 
RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike