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Fünf Mal Podium für Michelin

Der zweite Renntag der IDM fand am Wochenende 13.05.2017 / 14.05.2017 im Wendelinuspark in St. Wendel statt.

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Schönes Wetter lockte auch in diesem Jahr schon am Samstag zahlreiche Zuschauer an die Strecke, darunter auch viele `Ehemalige´, die entweder das Geschehen auf der Piste mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachteten, oder ihr Supermoto-Rentnerdasein kurzzeitig an den Nagel gehängt hatten, um für ein Wochenende ihre alte Rennfahrerkluft von besagtem Nagel zu nehmen und live auf der zweifellos kultigsten Rennstrecke des Supermotozirkus dabei zu sein.

Im wie immer in St. Wendel prall gefüllten Terminkalender gab es an diesem zweiten Renntag der Supermoto IDM einen besonderen Programmpunkt, der sowohl im Fahrerlager als auch auf den Zuschauertribünen für manch sentimentalen Augenblick sorgte: Lokalmatador Zuschauerovationen für Dirk SpaniolSupermoto IDM St Wendel 2017und Supermotolegende Dirk Spaniol gab an diesem Wochenende seinen Abschied aus der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermoto. Zuschauer und Fahrerkollegen bereiteten dem eigentlich aus dem Supermotosport nicht wegzudenkenden und überaus beliebten DSR-Suzuki-Chef eine Abschiedsvorstellung, die er wahrscheinlich für den Rest seines Rockerdaseins nicht vergessen wird. Ein paar Gedanken, die Dirk an diesem Tag hatte, könnt Ihr in Kürze bei RD-Foto lesen.

Vor gut gefüllten Rängen sicherte sich Markus Class beim Zeittraining am späten Samstagnachmittag die Poleposition vor André Plogmann und Andreas Buschberger, der auch bei den freien Trainings bereits mit ausgesprochen guten Ergebnissen überzeugen konnte. Markus Volz komplettierte die erste Startreihe.


Der Sonntag hatte mit sonnigem Wetter begonnen, das sich kurz vor Mittag dramatisch änderte: es schüttete etwa eine halbe Stunde lang wie aus Eimern und so dass der Off Road innerhalb kürzester Zeit in eine schlammige Rutschbahn verwandelt wurde. Für das anschließende Rennen der Junioren blieb der Off Road gesperrt, zum 1. Lauf der S1 war die Strecke jedoch schon wieder so weit abgetrocknet, dass das Rennen über die komplette Strecke gefahren werden konnte.

Plogmann vor Vorlicek und Buschberger Supermoto IDM St Wendel 2017Nach gutem Start war es jedoch der amtierende Meister, André Plogmann, der das Fahrerfeld in die erste Linkskurve führte, gefolgt von Petr Vorlicek, der von der 5. Position gestartet war, und Markus Class an dritter Position und Andreas Buschberger auf Rang 4. Markus Class blieb das Pech zunächst treu, er stürzte in der dritten Runde, fiel weit zurück und musste danach das Fahrerfeld von hinten aufrollen.

Dirk Spaniol ließ es bei seinem vorletzten Rennen denn auch nochmal krachen; von der 15. Position gestartet machte er innerhalb der ersten Runden satte 6 Plätze gut. Kleine Anekdote am Rande: Dirk sah das Rennen eine Schneller als die Zielflagge Dirk Spaniol Supermoto IDM St Wendel 2017Runde zu früh als beendet an, bemerkte seinen Fehler, nachdem alle anderen Fahrer weiterhin auf Tempo machten, gab dann nochmal Gas und wurde schließlich 11.

Plogmann und Vorlicek hatten sich bis zur Mitte des Rennens mit einem komfortablen Abstand vom Rest des Fahrerfeldes abgesetzt, und beendeten den ersten Lauf auf den Plätzen 1 und 2, vor Markus Volz. In einer beachtlichen Aufholjagd war Class gegen Ende des Rennens bis auf Platz 4 vorgedrungen und setzte zum Schluss seinem Vordermann noch so erheblich zu, dass es für diesen nochmal ziemlich eng wurde. Ein weiterer Sturz und die schwarz-weiße Flagge setzte Class´ Bemühungen jedoch ein Ende, so dass er sich mit dem vierten Platz zufrieden geben musste.
Andre Plogmann auf P 1 Supermoto IDM St Wendel 2017Für André Plogmann hätte es nicht besser laufen können, von daher war er mit dem Ergebnis natürlich zufrieden: „Der Start verlief optimal, ich habe versucht, Ruhe zu bewahren und wegen der etwas schwierigen Streckenverhältnisse das Tempo nicht zu hoch anzusetzen. Nässe kommt mir auf dieser Strecke eigentlich entgegen. 2013 habe ich hier meinen ersten S1-Sieg im Regen gefahren, und heute auch wieder. Trotzdem gab es einige Rutscher, und ich habe schnell festgestellt, dass nicht mehr viel mehr gegangen wäre. Über den ersten Platz bin ich deshalb sehr happy.“

Petr Vorlicek war nach dem etwas schleppenden Einstieg in der Quali mit dem Ergebnis ebenfalls mehr als zufrieden: „Nach dem Zeittraining gestern hätte ich heulen können. Von der fünften Position zu starten ist für mich immer sehr schwierig, irgendwie werde ich dort nach dem Start immer eingequetscht und komme nicht wirklich weg. Diesmal lief der Start richtig gut, ich bin während des Rennens Petr Vorlicek Supermoto IDM St Wendel 2017nicht gestürzt, obwohl es streckenweise wirklich rutschig war; einige Fahrer hinter mir hatten da weniger Glück. Mit dem Tempo musste man sehr aufpassen, und André vor mir hat das so gut gemacht, dass es auch keinen Sinn machte, ohne übermäßiges Risiko anzugreifen. Das Rennen hat großen Spaß gemacht und mit dem Ergebnis bin ich absolut zufrieden. Für Dirk freue ich mich, dass er seine Karriere ausgerechnet vor `seinem´ Publikum beendet. Wir haben zusammen eine Menge Spaß gehabt, insbesondere auch hier in St. Wendel, er ist ein guter Freund und ein toller Teamchef. Aber er ist halt nicht mehr der Jüngste, und wie wir heute gesehen haben, hat er sogar vergessen, dass das Rennen erst beendet ist, wenn die schwarz-weiße Flagge gezeigt wird, und nicht schon eine Runde vorher. Von daher ist es wohl langsam wirklich an der Zeit für ihn, aufzuhören...grinste er ins Mikrofon“  


Der Start des zweiten Rennens verlief für Markus Class erfolgreicher, sodass er seine Pole binnen kurzem in eine souveräne Führung umsetzen konnte. Das Rennen wurde jedoch nach einem folgenschweren Sturz im Off Road in der sechsten Runde abgebrochen und konnte erst nach mehr als einer Stunde neu gestartet werden.

Der Neustart verlief sowohl für Class als auch für Plogmann wenig glücklich, Andreas Buschberger übernahm die Führung und behauptete Andreas Buschberger noch auf P 1 Supermoto IDM St Wendel 2017diese Position über einen langen Zeitraum des Rennens. Nach dem verpatzten Start versetzte ein Sturz vor dem Omega Markus Class an das Ende des Fahrerfeldes. Aber auch in diesem Lauf zeigte Class unbedingten Siegeswillen, übernahm nach einer packenden Aufholjagd schließlich die Führung und gewann den zweiten Lauf vor Buschberger, der sich trotzdem über den für ihn ein wenig überraschenden

Erfolg riesig freute: „Das Rennen hat mir super viel Spaß gemacht, am Schluss war ich dann aber ein bisschen ausgepowert, und wenn ein Fahrer wie Markus Class hinter dir klebt, kann man dann auch schon ziemlich nervös und verkrampft werden. Von daher bin ich total glücklich über das Podium, auch wenn der Rennabbruch die Freude erheblich trübt. Man Geschafft Markus Class auf 1 Supermoto IDM St Wendel 2017wünscht sich immer, dass alle Fahrer gut ins Ziel kommen, und ich hoffe sehr, dass für Philipp alles gut ausgeht. Mir geht´s am Ende des Rennens besser, wenn ich weiß, dass es allen anderen auch gut geht.“

Auch wenn Markus Class den Gesamtverlauf an diesem Wochenende nicht ganz zufriedenstellend fand, hatte er am Ergebnis des zweiten Rennens nichts auszusetzen: „Der erste Lauf heute war extrem schwierig, weil es so rutschig war. Ich habe im Off Road zweimal Fehler gemacht, bin zweimal gestürzt, einmal ganz am Anfang auf der dritten Position, und nachdem ich zum Schluss wieder ran war, nochmal auf der vierten Position; ansonsten hätte ich vielleicht nochmal auf die dritte Position angreifen können. Vom Speed her hat´s gepasst, aber ansonsten war´s halt Pech. Nach dem Neustart des zweiten Rennens ist mir gleich in der ersten Runde oben im Omega das Vorderrad eingeklappt, sodass ich danach von hinten richtig Gas machen und das Feld aufrollen musste. Hat Spaß gemacht, und ich weiß jetzt auch, dass das Motorrad vom Speed und den Einstellungen her passt. Ich komme von Mal zu Mal besser zurecht und meine Motivation ist absolut hoch. In zwei Wochen fahren wir nochmal nach Albaida zum trainieren, danach nach Großenhain, und dann geht´s zum Rennen nach Albaida. Danach werden wir wissen, wo wir stehen, aber ich denke, Top Drei ist auf jeden Fall realistisch“..

 

Nachsatz:

Wie wir inzwischen erfahren haben, hat Philipp Prestel #95 seinen größten Kampf verloren. Am 23.05.2017 erlag er im Krankenhaus seinenPP #95 schweren Verletzungen.

Wir sprechen Philipps Familie, Angehörigen und Freunden unsere tief empfundene Anteilnahme aus und wünschen Ihnen viel Kraft für die schwere Zeit, die vor Ihnen liegt.

 

 

 

 

 

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