Am Wochenende 28.04.2012 und 29.04.2012 fand nach sechsmonatiger Pause im Harsewinkeler Emstalstadion der Auftakt für die diesjährige Supermoto IDM 2012 statt.

Bereits zum 23. Mal traf man sich auf der wohl traditionsreichsten Rennstrecke der Supermoto IDM, die aufgrund ihrer inzwischen schon legendären Sandbahn in Europa einzigartig ist.
Die Wetterprognosen für das Wochenende waren durchwachsen und heftiger Regen in der Nacht zum Samstag erinnerte daran, dass im letzten Jahr wahreFotos-Supermoto-IDM-Harsewinkel-04-09-2011 Sturzbäche dazu geführt hatten, dass ein Teil der Sandbahn abgesperrt werden musste und am Sonntag gar über eine vorzeitige Beendigung des Renntages nachgedacht wurde.
Wie als Entschädigung für das feuchte Vergnügen im letzten Jahr, hatten sich bis Samstag Mittag die letzten Wolken verzogen und bei schon fast sommerlich warmen Temperaturen machten es sich schon zu den Trainings zahlreiche kurzbehoste und mit gerstigen Erfrischungen bewaffnete Zuschauer auf den Rängen bequem.
Für die Fahrer, für die der erste Renntag des Jahres immer mit besonderer Anspannung einhergeht, hätten es wohl gerne ein paar Grad weniger sein dürfen, aber den Zuschauern gefiel das Wetter ausnehmend gut und nicht wenige nutzten die Trainingspausen genüsslich für ein Sonnenbad auf den Naturtribünen.
Für besondere Spannung gibt es in dieser Saison in der Supermoto IDM auch jeden Anlass. Mit Mauno Hermunen hat nicht nur der amtierende Deutsche Meister in der S1 die IDM verlassen, sondern auch ein Garant für spektakuläre Siege und teils dramatische Aufholjagden, auch hier in Harsewinkel –Viele erinnern sich sicher noch an den Fight mit Bernd Hiemer-. Vor allen unter den Zuschauern wird sein Weggang deshalb wahrscheinlich zunächst hauptsächlich mit Bedauern zur Kenntnis genommen werden. In Harsewinkel waren an der ein oder anderen Stelle sogar Befürchtungen zu hören, die Rennen würden in diesem Jahr nicht mehr so spektakulär werden.
Wer diese Befürchtung ernsthaft vertritt, dem ist bisher wahrscheinlich entgangen, wie sich das Fahrerfeld der S1 in diesem Jahr zusammensetzt. Im Gegensatz zum letzten Jahr gibt es in dieser Saison keinen absoluten Favoriten, dafür aber sind einige Fahrer verblieben, die jetzt eine realistische Chance auf den Titel haben, und diese um jeden Preis nutzen werden. Da wäre zum einen Vizemeister Markus Volz, der für das Team Bauerschmidt im letzten Jahr die Kontrahenten zwar erfolgreich hinter sich lassen konnte, sich gegen Überflieger Hermunen allerdings keine Hoffnung auf den Titel machen konnte. Der Tscheche Pavel Kejmar hat in der letzten Saison auch bereits klar gemacht, dass man mit ihm auf jeden Fall rechnen muss, und da wird es für Markus kein Vorteil sein, dass Pavel ebenfalls für das Team Bauerschmidt an den Start geht; er will selbst Meister werden, und so einfach wird er davon nicht abzubringen sein.
Nächster Aspirant auf den Titel ist ganz sicher Marcus Class. Der junge Wormser gehörte auch im letzten Jahr schon zu den Spitzenfahrern in der S1, hatte trotz Fotos Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012 Markus Classallem Speed aber auch eine gehörige Portion Pech dabei. In der Entscheidung um den dritten Platz in der Gesamtwertung konnte er Pavel Kejmar im Stendaler Finale in spannendem Kopf an Kopf Rennen auf den vierten Platz verweisen, und in diesem Jahr wird er ihn ganz sicher nicht freiwillig an sich vorbeiziehen lassen. Da müsste Mr. Blockpass schon zu tief in die „Trickkiste“ greifen. .
Jürgen Künzel war in letzter Zeit ein wenig vom Pech verfolgt und will in diesem Jahr eigentlich hauptsächlich Spaß bei den Rennen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass er auf seiner Aprilia sackschnell unterwegs sein kann. Er geht nach eigenem Bekunden mit einem gut abgestimmten Paket an den Start, und sein Ziel für 2012 ist eine Top-Drei Platzierung. Einem weiteren DM-Titel in seiner Sammlung wäre er aber ebenfalls nicht abgeneigt.
Alleine aus diesen Zutaten ließe sich schon ein feuriger Eintopf köcheln. Für noch mehr Würze sorgen allerdings die Fahrer, die in diesem Jahr neu in die S1 eingestiegen sind. Nico Joannidis, der amtierende Deutsche Meister der S2 aus dem Supermoto Style Factory Team, hat den Schritt gewagt, und ist optimistisch, sich mit seiner Husaberg im Spitzenfeld behaupten zu können.
Mit Michi Herrmann, dem Deutschen Meister in der S2 des Jahres 2010 steigt ein weiterer Hochkaräter in die Königsklasse auf. In der letzten S2-Saison musste er aufgrund seines Unfalles in St. Wendel zwei Nullrunden einstecken, die ihn im Kampf um den Titel um einiges zurückwarfen. Auch er wird nach nichts geringerem als der Krone greifen wollen, und geht mit dem Motorrad an den Start, mit dem Hermunen im vergangenen Jahr Deutscher Meister wurde. Gerade letzteres könnte sogar schon fast zur Bürde erwachsen, denn die „Schuhe“ des zweifelsfrei derzeit besten Supermotofahrer überhaupt werden, und damit soll die fahrerische Leistung von Michi keineswegs abqualifiziert werden, ihm nicht wirklich passen können. Ein Umstand, den Zupin hoffentlich mit berücksichtigt hat.
Mit Lukas Höllbacher, Maxi ,Niewiadomski, Alexander Büttner, Manuel Hagleitner und Milan Sitniansky steigen fünf weitere Newbies in die S1 ein, die zum TeilFotos Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012  Milan Sitniansky durchaus das Zeug dazu haben, für einigen Aufruhr unter den Spitzenfahrern zu sorgen, und die in Harsewinkel ihre Feuertaufe zu bestehen hatten. (Bekanntlich konnte Maxi verletzungsbedingt in Harsewinkel nicht antreten und wird wohl frühestens in Großenhain im Haifischbecken auftauchen.)
Die S2 ist mit gerade mal 14 Fahrern zwar nicht gerade üppig, dafür aber vielversprechend bestückt.
Jochen Jasinski startete im letzten Jahr das von vielen Seiten zunächst belächelte Projekt `Zweitakter´, und wurde dafür auf Anhieb mit einem fünften Platz in Fotos Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012  Zweitakt jochen Jasinskider Gesamtwertung belohnt. Und dies, obwohl JJ seine Aversionen gegenüber einer bestimmten Kurve doch sehr ausgiebig gelebt hatte. Aber zum Glück für alle Zweitaktfans steht ja Lichtenberg zurzeit nicht auf dem IDM Veranstaltungskalender. Über den Winter wurde von ihm natürlich weiter getüftelt und geschraubt, und nichts ist so sicher wie die Tatsache, dass JJ in diesem Jahr nur ein Ziel hat: den Titel des Deutschen Meisters in der S2. Ob er allerdings dann seine Ankündigung Wirklichkeit werden lässt, damit seine Aktivenzeit im Zweiradbereich zu beenden, wird im Moment sogar von älteren „Gegnern“ in Zweifel gezogen.
Womit wir zu seinem härtesten Konkurrenten kommen. Dies ist sicherlich bei diesem Unterfangen Dirk Spaniol, der auch im letzten Jahr schon bewiesen hat, dass Alter nicht vor „Schönheit“ schützt, erst Recht und definitiv nicht vor Schnelligkeit.
Man darf gespannt sein, wer von beiden beim Kampf der Titanen letztlich die Oberhand behalten wird.
Jan Deitenbach, der sich nach der letzten Saison vom DSR-Suzuki Team trennte um fortan mit eigenem Team seine Ziele zu verfolgen, wird nahezu zwangsläufig versuchen, sich an die Fersen der beiden Altmeister zu heften. Wie erfolgreich er dabei sein wird, bleibt abzuwarten.
Fest einzuplanende Größen in der S2 sind in diesem Jahr auch Danni Fuhrbach, der Golden Tyre Botschafter von Dortmund 2011, unter dem seine bissige neue Italienerin fast wie eine Minibike wirkt, und Kevin Würterle. Ob es für beide ausreichen wird, die Altmeister das Fürchten zu lehren, wird sich noch zeigen.
Einzige Frau im fest eingeschriebenen DM Fahrerfeld ist Janina Würterle, die aus dem C1-Pokal in die S2 aufgestiegen ist und mit ihrem Bruder Kevin das Geschwisterteam bei Motorrad Bauerschmidt bildet. Sie wird es unter all den titelambitionierten Männern sicher nicht leicht haben, aber so schnell wird niemand ihr den Schneid abkaufen, auch das würde ich weglassen.
Die Zutaten stimmen also, und man kann davon ausgehen, dass alle Fahrer ihr Bestes tun werden, die Supermoto Saison 2012 für alle Beteiligten zu einem spannenden und spektakulären Genuss zu machen, der die Saison 2011 bei weitem in den Schatten stellen könnte. Womöglich wird man sich am Ende der Saison fragen müssen: Mauno Hermunen? War das nicht der, der nie bei den anderen mitspielen wollte?
S2
Schon im Zeittraining wurden in der S2 die Claims abgesteckt: Jochen Jasinski sicherte sich die Pole knapp vor Dirk Spaniol. Jan Deitenbach folgte an dritter Position vor Kevin Würterle und Danni Fuhrbach.
Im ersten Lauf verwandelte JJ seine Pole, wie so oft, auch prompt in die Führung und flog, mit Dirk Spaniol in seinem Windschatten, eilig davon. Jan Deitenbach hielt zunächst Anschluss, allerdings ohne Chance, den beiden Routiniers an der Spitze ernsthaft gefährlich zu werden, fiel aber im Lauf des Rennens mehr und mehr zurück. Ihm folgten Kevin Würterle und Toni Krettek auf den Positionen 4 und 5.
Danni Fuhrbach hatte beim Start die Kontaktfreudigkeit seiner neuen Kupplung unterschätzt, würgte sein Motorrad ab und konnte sich dann nur noch bemühen,Supermoto IDM Dm Harsewinke 2012 Danni Fuhrbach Aprilia sich so klein wie möglich zu machen, -was ja nicht so einfach bei ihm ist- um nicht als Rammbock für die hinter ihm stehenden Fahrer zu fungieren. Nachdem das dann gut überstanden war, gelang ihm das rebooten seiner „Lütten“, machte sich dann an die Aufgabe,das Feld von hinten aufzuräumen und lieferte damit eine äußerst sehenswerte Darbietung mit hohem Unterhaltungswert für das Publikum.
Zwischenzeitlich hatten Jasinski und Spaniol einen souveränen Vorsprung vor dem Rest des Fahrerfeldes herausgefahren. Jasinski ging nach einem heißen Zweikampf als erster durchs Ziel, dicht gefolgt von Dirk Spaniol. Mit erheblichem Abstand folgte Jan Deitenbach, der sich nichtsdestotrotz über den dritten Platz auf dem Podium freute. Vierter wurde Kevin Würterle vor Toni Krettek. Danni Fuhrbach machte bei seiner aufsehenerregenden Aufholjagd insgesamt 13 Plätze gut und wurde siebter.
Janina Würterle, die gleich zu Beginn des Rennens gestürzt war, wurde 16.

Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012 Jochen Jasinski vor Jan Deitenbach und DirkSpaniolIm zweiten Lauf hatte Spaniol beim Start etwas Pech, und musste zunächst Jan Deitenbach hinter Jochen Jasinski den Vortritt lassen. Lange blieb er dort allerdings nicht, bereits in der zweiten Runde schob Spaniol sich an seinem ehemaligen Teamfahrer vorbei und heftete sich an JJ`s Fersen.
Auch Fuhrbach hatte bei diesem Start mehr Glück beim Umgang mit den Reibungsflächen seiner Roten, konnte zunächst die vierte Position vor Würterle für sich behaupten, fiel aber im Verlauf des Rennens auf Platz 5 zurück und konnte sich dort halten. „Kevin war heute einfach schneller unterwegs. Ich musste ihn ziehen lassen“ resümierte Danni sportlich fair.
Mit ebenso souveränem Abstand wie im ersten Lauf gingen Jochen Jasinski und Dirk Spaniol als erster bzw. zweiter durchs Ziel, mit respektablem Abstand gefolgt von Deitenbach, Würterle und Fuhrbach. Janina Würterle hatte auch in diesem Lauf das Glück nicht auf ihrer Seite. Sie hatte vor dem Start Probleme mit ihrer Maschine, schied zunächst aus dem Starterfeld aus, konnte erst folgen, als der Rest des Feldes schon eine Runde hinter sich hatte.
Aller Unkenrufe zum Trotz haben die Routiniers der S2 den jungen Hüpfern am ersten Renntag also sehr deutlich gezeigt, wo der Hammer hängt. Sachlich Gut Lachen: Jochen Jasinski und Dirk Spaniol Supermoto IDM Dm Harsewinke 2012ausgedrückt heißt das dann in Gazetten: „Erfahrung“ vs „Jugend“, 2:0.
Jochen Jasinski, der im letzten Jahr die Saison ebenfalls als Sieger eröffnete, kommentierte den Tag mit unverhohlener Genugtuung: “Im letzten Jahr war auch ein bisschen Glück dabei, dass Michi sein Motorrad vor dem Table ausgebremst hatte, aber gestern in der Quali bin ich die schnellste Zeit gefahren und habe mir mit Dirk in beiden Rennen einen wirklich harten Kampf geliefert. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ein alter Mann wie er die Jugend noch so scheuchen könnte, aber wenn man die Zeiten aus der Quali ansieht, dann hätte ich bei der S1 in der ersten Startreihe stehen können, von daher bin ich mit meinem Speed sehr zufrieden. “
Zufrieden und guter Dinge war auch der alte Mann, der dem jungen Jasinski über zwei komplette Renndistanzen gewaltig Feuer unterm ..., ähm die Hölle heiß gemacht hat: “Ich hatte das Pech, dass ich bei beiden Starts hinterm Jasinski gelandet bin. Das ist aber eigentlich nichts schlimmes, weil wir vom Speed her gleichauf sind, und wenn ich beim Start vorne bin, dann geht er auch nicht vorbei. Von der Seite her bin ich also schon zufrieden, und ich bin auch sehr zufrieden, dass wir uns über den Abstand nach hinten, glaube ich, keine großen Gedanken machen müssen bisher. Die Jugend hat hier ganz schön verkackt, um es mal `vorsichtig´ auszudrücken, aber Pech kann jeder mal haben, deshalb ist es überhaupt noch viel zu früh, um große Sprüche zu klopfen. Ich denke, die Saison könnte für die S2 recht interessant werden, okay, fürs Gesamtfeld vielleicht nicht so, aber für Jochen und mich schon” orakelte Dirk Spaniol nach vollbrachter Arbeit mit breitem Weingummi-Grinsen.
Jochen Jasinski, Dirk Spaniol, Jan Deitenbach Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012Die `abgekackte Jugend´ sieht die Sache naturgemäß etwas anders. Jan Deitenbach, der beide Rennen zwar als Dritter beendete, allerdings beide Male mit erheblichem Abstand zur Spitze, hatte in Harsewinkel mit technischen Problemen zu kämpfen: “Das Ergebnis ist für mich zufriedenstellend. Im ersten Lauf war ich richtig gut dabei, konnte den Speed von Dirk und Jochen locker halten, aber dann ist mir leider das Getriebe gebrochen, so dass der Abstand dann zu groß wurde. Beim zweiten Lauf musste ich mit einem Ersatzmotorrad fahren, ich hatte also nichts zu verlieren und dachte mir, ich hau mal einen Start hin, den keiner von mir erwartet, und war damit auf der zweiten Position. Ich konnte Jochen etwas unter Druck setzen, bis es dann eine kleine Lücke gab und ich sofort den Rhythmus verlor. Nachdem ich deshalb keinen mehr zum ziehen vor mir hatte, nutzte Dirk die Gelegenheit und zog vorbei. Ich habe mich dann ein paar Jan Deitenbach Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012Runden hinter Dirk geklemmt, habe die Jungs dann aber letztlich ziehen lassen und ein bisschen ruhiger gemacht, um den dritten Platz sicher nach Hause zu fahren. Bei den nächsten Rennen muss ich einfach etwas mehr Gas geben. Im Moment bin ich der einzige, der Dirk und Jochen gefährlich werden kann, das sieht man ja auch an meinem Abstand zu Kevin oder Danni, die ja beide eine Klasse für sich sind im Moment. Ich werde jetzt einfach noch mehr trainieren, damit ich den Speed beim nächsten Rennen auch über eine ganze Renndistanz halten kann, und dann denke ich, dass ich da schon ein Wörtchen mitreden kann.”
S1
Die Quali der S1 zeigte mehr als deutlich, dass von diesem Fahrerfeld in den Rennen Spannung pur zu erwarten sein würde. Markus Class dominierte letztlich knapp vor Jürgen Künzel, Nico Joannidis erwischte den dritten Startplatz und Markus Volz, dem die Strecke in Harsewinkel nach eigenem Bekunden sowieso nicht besonders liegt „Ich mag die Strecke hier in Harsewinkel absolut nicht, mir gefällt sie nicht und sag da auch frei raus meine Meinung. Das Sandoval hat für mich nichts mit Supermoto zu tun. Ich muss aber hier fahren, wie die anderen auch. Auch wenn ich nicht glücklich darüber bin“, war mit dem vierten Platz daher dennoch zufrieden. Pavel Kejmar schnappte Michi Herrmann die fünfte Position vor der Nase weg. Überraschung durch einen Newbie: S3 Aufsteiger Milan Siniansky eroberte unter anerkennendem Staunen die siebte Position vor Local Hero Andre Plogmann. Wie spannend es werden sollte, zeigte ein Blick auf die gefahrenen Zeiten: alle acht Piloten lagen mit ihren Qualizeiten in einem Fenster von 0,9 Sekunden.
Im ersten Rennen setzte sich Markus Class an die Spitze des Fahrerfeldes, dicht gefolgt von Jürgen Künzel. Nico Joannidis hatte eher wenig Glück beim Start und Markus Volz noch vor Michi Herrmann und Nico Joannidis Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012musste sowohl Pavel Kejmar und Markus Volz als auch Michi Herrmann an sich vorbeiziehen lassen. Herrmann fackelte allerdings nicht lange, und zog kurz darauf auch an Volz vorbei um sich an Kejmars Fersen zu heften. Während Class und Künzel schnell einen beachtlichen Vorsprung von fast einer Sekunde zum Rest des Fahrerfeldes herausfuhren, lieferten sich Kejmar und Herrmann einen heißen Fight um die dritte Position, den Kejmar allerdings trotz vehementer Angriffsversuche durch Herrmann für sich entschied. „Ich bin glücklich über den dritten Platz, dass hätte ich vor dem Rennen nicht erwartet. Den ganzen Winter über konnte ich wegen einer Verletzung und der starke Medikamente nicht trainieren. Bei der WM in Ottobiano hatte ich schon damit zu kämpfen. Ich hoffe aber, das kann ich bis zum nächsten Rennen aufholen, um genau so angreifen zu können, wie im letzten Jahr“ führte Pavel dazu aus. Markus Volz folgte zunächst auf Position fünf, musste aber schließlich dem Drängen von Nico Joannidis nachgeben und fiel auf die sechste Position zurück.
 Derweil lauerte Künzel knapp hinter Class an der Spitze und nutzte einen winzigen Verbremser des Frontmannes, um die Führung zu übernehmen. Jürgen Künzel gewann das erste Rennen der Saison knapp vor Markus Class und Pavel Kejmar. Michi Herrmann wurde Vierter, Joannidis Fünfter vor Markus Volz.
Neueinsteiger Steffen Schmid, der in der Quali nur einen etwas enttäuschenden 13. Startplatz erreichte, platzierte sich nach einem guten Rennen auf der achten Position.
Auch im zweiten Lauf entschied Markus Class den Start für sich, Jürgen Künzel allerdings ließ sich von Markus Volz zunächst die Wurst vom Brot zerren, und ging hinter ihm auf Platz 3 vor Nico Joannidis ins Rennen. Relativ schnell gelang es Künzel, seinen Fehler wieder gut zu machen und sich an Volz vorbei auf die zweite Position zu bringen, aber das kleine Scharmützel hatte Markus Class einen bequemen Vorsprung eingebracht, den es nun aufzuholen galt. Diesmal war Class derAllein auf weiter Flur Markus Class Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012 Nutznießer eines Fahrfehlers von Künzel, dem in der sechsten Runde auf der Sandbahn das Vorderrad wegrutschte und ihn kurzzeitig Bekanntschaft mit dem Bodenbelag machen ließ. Unangefochten zog Class danach seine Runden und brachte einen souveränen Sieg nach Hause. Weiter hinten kabbelten sich Volz und Herrmann um Platz zwei, allerdings brachte Herrmanns Husqvarna offensichtlich nicht genügend Power auf die Fahrbahn, um Volz´ fahrerischen Nachteil auf der von ihm ungeliebten Strecke wett zu machen. Ein Griff in die Trickkiste in Form des Versuchs, auf der Sandbahn eine schnellere Spur zu nehmen, endete mit einem kurzen Abflug, der ihn auf den fünften Platz zurückwarf. Die Gunst der Stunde verschaffte Nico Joannidis den dritten Platz vor Jürgen Künzel.
Milan Sinianski gelang mit dem sechsten Platz vor Steffen Schmid und Pavel Kejmar ein überaus glanzvoller Einstieg in die Königsklasse. Wer hätte dies vor Harsewinkel gedacht? Von den S3 Aufsteiger hatte man wohl eher Lukas Höllbacher auf der Rechnung, der bei der EM schon einen schnellen Reifen gefahren ist und bei der ersten Runde um die österreichische S2 Meisterschaft beide Rennen gewann.
Markus Class, normalerweise kein Freund überschwänglicher Statements, strahlte bei den Siegerehrungen jedenfalls übers ganze Gesicht: “Wir sind mit dem Motorrad eigentlich auf dem gleichen Stand wie im letzten Jahr, lediglich am Motor-Set-up haben wir noch ein wenig gearbeitet. Ich habe mich allerdings inzwischen besser an das Motorrad gewöhnt, und das hilft mir, noch ein bisschen schneller zu fahren. Die Sandbahn ist eigentlich so ziemlich mein Ding, und ich habe mich in den letzten Wochen auch gut vorbereitet. Insofern bin ich mit dem Tag sehr zufrieden. Mal sehen, wie´s in Großenhain wird, aber auch dort ist eine Top Drei Platzierung machbar.”
Nach der kleinen Durststrecke im letzten Jahr kann auch Jürgen Künzel über seinen Erfolg nicht meckern: “Das Wochenende ist für uns klasse gelaufen, das muss Jürgen Künzel "Ich will Spaß, ich gib Gas" Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012man ganz klar sagen, und wir haben über das komplette Wochenende einen super Speed gefahren. Im Vergleich zum Vorjahre haben wir nichts großartiges geändert, sondern ganz bewusst auf bewährtes Material zurückgegriffen; das hat sich jetzt schon ausbezahlt. Über den vierten Platz im zweiten Rennen bin ich jetzt nicht wirklich traurig, war halt ein bisschen schade wegen dem Wegrutscher. Ich bin die Kurve etwas zu eng gefahren und war dafür etwas zu zügig unterwegs, aber so was passiert im Eifer des Gefechtes. Der Speed stimmt, und das ist die Hauptsache. Ich seh jetzt einfach mal, was die Saison für mich bringt. Ich fahr raus und will meinen Spass dabei haben, auch in den Pausen mit meiner Familieund den Jungs vom Team, wo ich echt dankbar bin, dass ich mit dem unterwegs sein kann, und dann wird sich zeigen, was dabei raus kommt. Im letzten Jahr bin ich vielleicht auch zu verbissen an die Sache herangegangen, da war das Material top und ich selber war so verkrampft, das es auch nichts gebracht hat. Dieses Jahr gehe ich es mal ganz locker an.”
Besonderes Augenmerk galt an diesem Wochenende auch den „älteren“ Neueinsteigern in der S1. Nico Joannidis feierte in der letzten Saison zwar keine Nico Joannidis Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012spektakulären Siege –er konnte kein einziges Rennen gewinnen-, zeigte seinen Kontrahenten aber zum Schluß doch den obligatorischen Finger und sackte durch seine ausgewogene und unaufgeregte, aber nicht unspektakuläre, Fahrweise dennoch den Titel des Deutschen Meisters in der S2 ein.
Nach den Läufen zeigte er sich mit gewohntem "Enthusiasmus" recht zufrieden mit dem Ergebnis: “Der Start lief nicht ganz so gut, ich bin leider nur als sechster weggekommen und bin dann ein bisschen auf Sicherheit gefahren um zunächst mal ein paar Punkte zu sammeln und mir nicht gleich am ersten Renntag die komplette Saison zu versemmeln. Fürs erste Rennen war´s ganz gut, denke ich. Der zweite Lauf war besser, das Material passt, ich bin zufrieden. Mal sehen, wie es in Großenhain läuft.”
Etwas enttäuschend verlief anfänglich der erste Renntag für Steffen Schmid, der sich insbesondere von der Quali etwas mehr erhofft hatte als einen 13. Steffen Schmid Supermoto IDM Dm Harsewinkel 2012Startplatz. Allerdings zeigte er in beiden Rennen, dass er auch eine ungünstige Startposition gut umzusetzen versteht, und war von daher mit den Platzierungen 8 und 7 doch noch recht zufrieden: “Die Trainings am Samstag liefen eigentlich recht ordentlich, allerdings kam ich im Zeittraining gar nicht zurecht. Ich weiß nicht, woran es lag, irgendwie hat es einfach nicht gepasst. Anfangs lief es noch, und dann hab ich einfach keine schnelle Runde mehr hinbekommen und war auf einmal auf Platz 13. Heute lief es im ganzen besser. Im ersten Rennen konnte ich beim Start gleich einige Plätze gutmachen, konnte danach noch ein paar Zweikämpfe für mich entscheiden, und kam letztlich als achter ins Ziel. Der zweite Lauf verlief ähnlich, ich hatte auch ein bisschen Glück dabei, aber alles in allem war es für mich ein sehr gutes Wochenende. Durchwachsen zwar, aber unterm Strich gut. Ich freue mich jetzt auf Großenhain. Ich kenne die Strecke dort nur `Land unter´ ( Anm.: da war doch was???) und bin gespannt, wie die Strecke im trockenen Zustand zu fahren ist.”
Nachdem der erste Renntag der Saison 2012 nun Geschichte ist, kann man wohl eines mit Sicherheit sagen: Maunos Ausscheiden ist für viele Piloten in erster Linie Ansporn und auch im Jahr 1 nach Hermunen ist die IDM alles andere als ein Haufen langweilig und unspektakulär im Kreis fahrender Zweiräder. Im Gegenteil: die Saison 2012 könnte eine der spannendsten überhaupt werden, sowohl für Fahrer als auch Zuschauer.
Wenn am nächsten Renntag in Großenhain jetzt auch noch die Schwimmflossen eingepackt bleiben können, steht dem Fortgang einer erfolgreichen Supermotosaison eigentlich nichts mehr im Weg.

Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Gefallen an dem Saisonauftakt der Supermoto IDM / DM 2012 in Harsewinkel und freut Euch auch schon auf ein hoffentlich sonniges zweites Rennwochenende am 19.05.2012 und 20.05.2012 in Großenhain.
 
RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike