oder: Scheiß die Wand an, das hat schon wieder nicht funktioniert...
( ....und das war jetzt ein Zitat )

Wer nach St. Wendel geglaubt hat, schlimmer kann es nicht mehr kommen, der wurde am ersten Juniwochenende im Jahre des Herrn 2013 ( in Ziffern: 01./02.06.2013 ) aufs gründlichste eines Besseren belehrt. In St. Wendel war es regnerisch und kühl, ABER es gab dort teilweise festen Boden unter den Füßen, kein Fahrer musste befürchten, bereits auf dem Weg zur Rennstrecke mit seinem Bike im Schlamm stecken zu bleiben und Zuschauer und sonstige Beteiligte konnten ihr Auto in der berechtigten Hoffnung abstellen, es auch aus eigener Kraft wieder auf befestigte Straßen zu bekommen.
In Alkersleben war es auch regnerisch, dazu aber ar...kalt, das Umfeld der Rennstrecke erinnerte größtenteils eher an ein Hochmoor denn an einen Flugplatz, der „Parkplatz“ ( sowie alle anderen nicht asphaltierten Nebenflächen ) war aufgeweicht (der Parkplatz“wächter“ meinte: So können Sie da nicht rauf fahren, Sie müssen vorher ordentlich Schwung holen, Sie bleiben sonst sofort stecken....) und mit Fahrrillen durchzogen, als ob dort ein Monstertruckrennen stattgefunden hätte, die Zufahrt dorthin gestaltete sich einspurig, so dass man eigentlich schon froh sein konnte -zumindest dann wenn man eine Vorliebe für schwarzen Humor hat, dass ob des miserablen Wetters Zuschauer größtenteils ausblieben und so den wenigen Parkplatzsuchenden wenigstens das eigentlich vorprogrammierte Zu- und Ausfahrtchaos erspart blieb. Die weniger glücklichen, auf `Landschaft´ abgestellten Teile des Fahrerlagers, insbesondere das Stromloslager- begannen bereits am Samstag Mittag damit, langsam aber sicher in der braunen Masse zu versinken. (Btw: War es „früher“, also vor der Strompauschale, nicht das erklärte Ziel, alle S-Fahrer zusammen an einer gut erreichbaren Stelle zu platzieren um dem Publikum etwas fürs Auge zu bieten, oder hab ich da etwas Falsches in Erinnerung?)

Nur gut, dass die Veranstaltung sich nicht über eine Woche hinzog, ansonsten hätten sich zukünftige Archäologen fragen müssen, welchem Gott man in grauer Vorzeit an dieser geheimnisvollen Kultstätte wohl gehuldigt, und warum man einigen der geopferten Menschen die Beine bis zu den Knien hinauf dick mit elastischer durchsichtiger Folie umwickelt hat. Wobei die Frage doch einfach zu beantworten wäre: natürlich um Gefrierbrand zu vermeiden.

Dass man spätestens am Samstag Abend die asphaltierten von den wassergebundenen – nie war der Begriff passender- Decken –und das gilt in gleichem Maß auch für die Rennstrecke- nur noch am fehlenden Bewuchs unterscheiden konnte, war nur die logische Folge dieser ökologischen Streckenkonzeption. Nun gut, für das Sch....wetter kann ja wirklich niemand etwas; wäre es sonnig und warm gewesen, wären alle Teilnehmer guter Dinge gewesen, man wäre in kurzen Hosen und Flip-Flops durch das Fahrerlager geschlendert, hätte den Duft der hier und da im malerischen Abendrot entzündeten Grillfeuer eingesogen und sich auf das “Sein“ mit dem eigenen Team gefreut, wäre abends satt und zufrieden unter die Decke geschlüpft und hätte Alkersleben als supergeile Veranstaltung in Erinnerung behalten.
Tja, es hätte so schön werden können. Aber es war nicht sonnig und warm, und so war es denn auch einfach nur ein Sch....wochenende Anfang Juni, an dem man in vier Lagen Klamotten inklusive Winterjacke, dicken Socken und Winterstiefeln durch die aufgeweichte thüringische Landschaft stapfte und sehnsüchtig auf das Ende des Elends wartete. Dass ausgerechnet der schon in den vergangenen Jahren von Wetterkatastrophen gebeutelte MSC Großenhain Veranstalter des Wochenendes war, beweist, dass das Schicksal eine ausgesprochen bösartige Auffassung von Humor hat.

Die Trainings am Samstag sorgten dafür, dass der Straßenteil der Strecke sich nach und nach in den Tarnkappenmodus begab; will heißen, ein großer Teil der Strecke war nicht mehr als solche zu erkennen, und die Fahrer hatten sichtlich Mühe, ihre Bikes, insbesondere nach den Kurven, wenigstens ungefähr in die von ihnen gewünschte Richtung rutschen zu lassen. Im Zeitplan war zwar regelmäßiger Bahndienst vorgesehen, dieser "beschränkte" sich scheinbar aber darauf, den Off-Road nach den jeweiligen Trainings für die nächste Gruppe in einen auf zwei Rädern irgendwie passierbaren Zustand zurückzuversetzen, wobei die dicken Profile des Radladers zusätzlich einen Teil des Off Roads auf die ursprüngliche Asphaltstrecke verteilten.
Nicht nur für die ersten Rennen des Wochenendes musste der Startbereich komplett verlegt werden, weil im Bereich der regulären Startlinie keine wettkampfgerechten Startbedingungen angeboten werden konnten. Mit Supermoto hatte das alles nichts mehr zu tun, und viele Teams hofften am Samstag abend und sogar noch vor, und wahrscheinlich auch während der Rennen am Sonntag, auf kräftigen Regen, der den Schlamm von der Strecke waschen und diese so wenigstens ansatzweise berechenbar machen sollte. Ein Wasserwerfer der Feuerwehr oder aber ein simples Standrohr mit Schlauch dran hätte wohl gleiches vollbringen können; aber leider leider waren weder die einen noch das andere da. Ebenso wenig übrigens, wie eine andernorts bereits gesichtete “Kehrmaschine”.

Schlechteste Bedingungen also für das Bergfest der Supermoto IDM, das unter diesen Bedingungen für manchen zu einem reinen Glücksspiel wurde, selbst für routinierte Fahrer.
Für die weniger routinierten Fahrer war die Strecke schlicht eine Zumutung. So hatten sich bei den samstäglichen Läufen der Amateure ein guter Teil der Zuschauer an der Spitzkehre gleich hinter dem Off Road zusammengerottet, um den sichtlich abgekämpft aus dem „Off-Road“ kommenden Fahrern dabei zuzusehen, wie sie sich auf die ein oder andere Art entweder auf zwei Rädern oder auch dem Allerwertesten durch die völlig verschlammte Kurve mühten, und dabei das Gelächter und die Anfeuerungsrufe der Zuschauer ignorieren mussten. Schadenfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Wie gesagt, die Strecke war eine Zumutung, aber trotzdem haben sie sich durchgebissen, und dazu kann man nur sagen: Hut ab Jungs. Das soll euch erst mal einer nachmachen.

Beim Zeittraining der S-Klassen am späten Samstagnachmittag tendierte die Befahrbarkeit der Strecke gegen Null, die Fahrer rutschten mehr als dass sie fuhren, sodass neben fahrerischem Können auch eine gehörige Portion Glück das konfuse Endergebnis bestimmte.
Die Tabellenführer der beiden S-Klassen, Markus Class und Lukas Höllbacher erreichten in der Qualifikation den dritten Startplatz, Jan Deitenbach erreichte mit dem zweiten Startplatz vor Markus Class ein äußerst bemerkenswertes Ergebnis, der Tabellenzweite der Klasse S1, Markus Volz musste mit dem vierten Startplatz vorlieb nehmen, lediglich Pavel Kejmar und Bernd Hiemer konnten die Umstände zu ihren Gunsten nutzen und stellten jeweils die Pole in ihrer Klasse.

Bis zu den Rennen am Sonntag blieb es wider Erwarten trocken aber ein kräftiger ( kalter! ) Wind hatte die Schlammschicht auf der Fahrbahn so weit abtrocknen lassen, dass mit wenigstens einigermaßen einschätzbaren Bodenhaftungsverhältnissen zu rechnen war - zumindest dann, wenn man tunlichst auf der Ideallinien fuhr -. Da der Himmel sich zwischendurch aber immer wieder verdunkelte, blieb die Wahl der richtigen Reifen / Reifenkombination sowie deren optimale Vorbereitung ein Glücksspiel.

Beim ersten Lauf der S2, dessen Start man im übrigen als planlos bezeichnen könnte, war es Markus Class der auf Regenreifen verzichtet hatte und mit kompletter Slickbereifung ins Rennen ging.
Wie schon erwähnt, war der Start aufgrund der Streckenverhältnisse in die der geplanten Startzone gegenüberliegende Ecke verlegt worden, mit der Folge, dass die Startampel, die den Umzug nicht mitgemacht hatte, von diesem Punkt aus wahrscheinlich am besten mit einem Fernglas zu beobachten gewesen wäre. Offensichtlich trug dieser Umstand doch erheblich zur Verwirrung des ein oder anderen Fahrers bei. Irgendwann jedenfalls setzte sich das Fahrerfeld in Bewegung, wobei für den geneigten Beobachter zunächst nicht klar wurde, ob einige Fahrer wesentlich zu früh, oder alle anderen wesentlich zu spät gestartet waren.
Die allwissende Rennleitung entschied sich jedenfalls für Frühstart und zwei S2-Fahrer mussten eine Stop and Go Strafe verbüßen. Da dies auf ihr eigenes Rennergebnis einen geringen (was ja nach einer Stop-and-Go Strafe auch eine Leistung ist), auf das Rennergebnis anderer Fahrer aber sehr wohl Einfluss hatte, wird aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hier darauf verzichtet, die Namen der beiden Schnellschießer anzupra..., ich meine, zu erwähnen.

Markus Class war mit dem dritten Startplatz in der ungünstigen Lage, sich nach der Startkurve hinter Pavel und den beiden Frühchen wiederzufinden und an letzteren hängen zu bleiben. Als sie ihn endlich ziehen ließen, war Pavel Kejmar, der sich anfänglich zwischen den beiden Vorschnellen befand, schon so weit weg, dass Markus nicht einmal darüber nachdenken brauchte, ihm die Führung streitig zu machen.
Er behauptete die zweite Position, hielt Jan Deitenbach auf der dritten Position auf Abstand, konnte ihn jedoch nicht komplett abschütteln. Ergebnis des chaotischen Unterfangens 1. Lauf S2: Pavel Kejmar gewann vor Markus Class, Jan Deitenbach und Dirk Spaniol. Danni Fuhrbach war von Anfang an auch schnell unterwegs und wurde übrigens Sechster.

Der zweite Lauf verlief geordneter, Markus bog nach einem guten Start als Zweiter in die erste Kurve ein und heftete sich sofort an Pavels Fersen um die erste Gelegenheit zu nutzen, die ihm den Weg an die Spitze ebnen würde. Beide Fahrer distanzierten sich sehr schnell vom Rest des Fahrerfeldes, lieferten sich ein ambitioniertes Rennen, bis sich vier Runden vor Schluss schließlich die Chance bot, auf die Markus Class gewartet hatte: er ging in Führung, blieb dort bis zum Ende des Rennens, wurde damit Tagessieger in der Klasse S2 und verteidigte seine Position an der Spitze der Meisterschaftstabelle: „Das Zeittraining gestern war nicht meins, ich konnte mich mit der Strecke nicht wirklich anfreunden, deshalb auch die schlechte Startposition. Heute bin ich gut zurecht gekommen, obwohl die Strecke immer noch nicht wirklich gut war. Wir haben zum ersten Rennen vorne und hinten auf Slicks gesetzt, und ich denke, dass das eine richtig gute Reifenwahl war. Allerdings haben mich die beiden Frühstarter ziemlich aufgehalten, so dass ich letztlich den Anschluss ganz nach vorne nicht mehr finden konnte. Im zweiten Lauf hatte ich einen super Start und konnte im Verlauf einen kleinen Rutscher von Pavel Kejmar nutzen, um an ihm vorbeizuziehen“.

Pavel hatte sich im Reifenpoker verzockt, nahm seine `Niederlage´ aber dennoch sportlich: „Wir dachten, unsere Reifenwahl mit einem vorderen Regenreifen sei für den zweiten Lauf auch eine gute Idee, aber gegen Ende des Rennens wurde der doch zu weich. Nach einem kleinen Fehler bin ich kurz weggerutscht, was Markus natürlich sofort genutzt hat. Nachdem er dann einmal vorne war, hatte ich wegen der Reifen auch keine Möglichkeit mehr zu attackieren, weil er einfach schneller war“.

Im ersten Lauf der S1 führte Markus Volz das Fahrerfeld nach einem grandiosen Start vor Teamkollege Lukas Höllbacher und Ex-Weltmeister Bernd Hiemer zunächst an, bekam dann aber leichte technische Probleme, und musste beide ziehen lassen. Es folgte ein beherzter Kampf um die Führung, und nach einigen Wechsel konnte Lukas die erste Position schließlich für sich entscheiden und gewann das Rennen vor Bernd Hiemer und Markus Volz: „Der Start verlief perfekt, und auf den ersten Runden hatte ich ebenfalls keine Probleme, aber ich habe dann gemerkt, dass ich hinten etwas Grip verliere. Wir waren nicht sicher, ob es trocken bleiben würde, haben vorne und hinten Michelin Slicks aufgezogen, die wir hinten wahrscheinlich etwas zu stark geschnitten haben, so dass der Grip gegen Mitte des Rennens etwas verloren ging. Nach einem Schlenker gab es dann eine kleine Lücke, die die beiden hinter mir natürlich sofort genutzt haben, deshalb bin ich über den dritten Platz jetzt nicht ganz glücklich, aber so etwas passiert eben“.

Den Start des zweiten Laufs entschied Lukas Höllbacher von der dritten Startposition aus problemlos für sich, gefolgt von Bernd Hiemer und Markus Volz. Trotz vehementer Attacken des wild entschlossenen Ex-Weltmeisters behauptete Lukas die Führung und gewann das Rennen vor ihm und Markus Volz, der damit gleichzeitig seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung nach Höllbacher verteidigte. Platz vier ging mit Manuel Hagleitner an einen weiteren Österreicher. Er hatte im Lauf des Rennens mit drei Konkurrenten um diese Position gerangelt, doch sowohl der seit neuestem teamlose Kawasakipilot Nico Joannidis als auch Kevin Würterle gingen im Eifer des Gefechtes zu Boden. André Plogmann blieb der letzte Mitbewerber im Bunde, und der wollte um jeden Preis noch an Manuel vorbei. Eine Runde vor Ende des Rennens gelang es ihm fast, ein gewagtes Bremsmanöver brachte ihn zwar neben Manuel, aber gleichzeitig auch in einen so ungünstigen Winkel zur Kurve, dass er dem Beispiel Nicos und Kevins folgte, kurz zu Boden ging und damit seine Chance auf den vierten Platz ziehen lassen musste. Er war allerdings schnell genug wieder unterwegs, um wenigstens den fünften Platz knapp vor Michi Herrmann ins Ziel zu retten. „Tja, Pech gehabt“ kommentierte André später das Geschehen. „Ich wollte unbedingt noch vorbei, weil ich deutlich schneller war als Manuel. Die Strecke bietet nur wenig Überholmöglichkeiten, und eigentlich wollte ich bis zur letzten Runde warten. Aber dann hat sich in der vorletzten Runde die Möglichkeit ergeben sich vorbei zu bremsen, und das ist leider gründlich in die Hose gegangen. Schade eigentlich, aber trotzdem bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden, und ich hoffe, dass es auf dem Harzring noch etwas besser für mich läuft“. Nachdem André nach eigener Aussage fast schon so etwas wie eine Flugplatzrennstreckenphobie entwickelt hat, ist davon mit ziemlicher Sicherheit auszugehen.

Manuel hatte als glücklicher Sieger des Gerangels allen Grund zur Zufriedenheit: “Der Anfang vom ersten Lauf war ja eigentlich gut, aber dann bin ich leider gleich mal gestürzt, hab mir dabei die Fingernägel etwas abgeschliffen und hatte danach kein richtiges Gefühl mehr in der Bremse. Ich bin total aus dem Rhythmus gekommen und leider bin ich dann nochmal gestürzt, und das wars dann. Der zweite Lauf dagegen lief gut, obwohl ich beim Start gerne etwas besser weggekommen wäre. Trotzdem war ich dann Vierter und konnte die Position auch über das Rennen halten. Kurz vor Ende wurde es mit André Plogmann nochmal ziemlich knapp. Er war die ganze Zeit an mir dran geblieben und an der Einfahrt zum Off Road wollte er schon vorbei, aber ich konnte die Tür dann noch zumachen, und mit Andrés Sturz war der Kampf dann beendet.”

Die Hoffnung, dass es auf dem Harzring besser laufen wird, haben wohl viele wenn nicht alle, die an diesem denkwürdigen Wochenende bei der Premiere in Alkersleben dabei waren. Viel schlimmer von den Umständen kann es schwerlich kommen, und in dem Fall würden die Rennen wahrscheinlich abgesagt werden, wie seinerzeit das Finale in Großenhain. Die Supermoto IDM hat sich jetzt erst einmal in die so genannte Sommerpause verabschiedet. Damit euch die Zeit bis zum Start der zweiten Halbzeit am ersten Augustwochenende auf dem Harzring nicht zu lang wird, sollen abschließend noch ein paar Fahrer zu Wort kommen, um ihre Sichtweise der Dinge auf den Punkt zu bringen.

RD-Foto wünscht euch derweil einen schönen Sommer, wo auch immer er gerade stattfinden mag. Hoffentlich dort wo wir gerade sind. Bis bald.

„Das wurde ja auch langsam mal Zeit. Eigentlich sind das überhaupt nicht meine Bedingungen, aber irgendwie scheint es doch ganz gut zu laufen. Nach St. Wendel hatten wir so etwas wie eine Krisenbesprechung, weil es da ja echt übel gelaufen ist. Danach haben wir einiges an den Fahrwerkseinstellungen geändert, und das hat hier bis jetzt super funktioniert. Klar ist die Strecke schwierig zu fahren, aber das Motorrad läuft super, ich bin sehr motiviert, und ich bin sehr froh, dass ich Bauerschmidt jetzt mal etwas zurückgeben kann. Ich hoffe, dass es bei den Rennen genauso gut läuft, dann bin ich mit dem Wochenende rundum zufrieden.“
( Bernd Hiemer nach Quali )

„Wir haben viel am Fahrwerk gearbeitet, und das hat für uns eine echte Verbesserung gebracht.Die Bedingungen sind.......hmmmm.....tja..., es ist sehr windig, in den Kurven denkst du manchmal, du wirst weggeblasen, nicht so einfach zu fahren eben. Aber ich bin heute die schnellste Rennrunde gefahren, und deshalb bin ich mit dem Lauf eigentlich sehr zufrieden. Klar wäre ich lieber Zweiter geworden, aber ich bin einfach überwiegend nicht nah genug an Markus ran gekommen. In der letzten Kurve war ich extrem spät auf der Bremse und konnte mich so näher ranziehen, aber ich hätte ihn allenfalls umfahren können, und das ist nicht meine Art zu fahren. Ich verliere auf den langen Geraden zu viel Strecke, da macht Markus so viel gut, dass ich mich immer erst wieder rantasten muss. Ich bin in diesem Lauf vorne Regen und hinten Slick gefahren, und damit bin ich so gut zurecht gekommen, dass wir die Kombi auch im zweiten Lauf fahren werden. Die Bridgestone Reifen sind so gut, dass ich mir darüber überhaupt keine Gedanken machen muss. Reifenmäßig habe ich überhaupt gar keine Probleme gehabt, und ich gehe davon aus, das wird im zweiten Lauf nicht anders sein.“
( Jan Deitenbach nach dem 1. Lauf )

„Das war leicht, ich weiß nicht warum. Nach dem Start hatte ich etwas Probleme mit Danni Fuhrbach, aber nachdem ich an ihm vorbei war, konnte ich eine so große Distanz aufbauen, dass es wirklich einfach war. Ich fahre vorne Regen und hinten Slicks, und ich denke, das war für dieses Rennen eine gute Lösung.“

( Pavel Kejmar nach dem 1. Lauf )

„Der Start hätte besser sein können, aber ich habe von Platz 3 auf 2 einen gut gemacht, deshalb bin ich ganz zufrieden. In der zweiten oder dritten Runde habe ich aus der Schikane dann richtig viel Schwung mitgenommen und konnte so an Markus ( Volz ) vorbei bremsen, das hat extrem gut funktioniert. Danach ist mir irgendwann beim Bremsen der Motor kurz abgestorben, ging aber durch den Schwung direkt wieder an. Trotzdem ist der Bernd vorbeigekommen, und es war dann für mich nicht ganz so leicht, an ihm wieder vorbeizuziehen, aber die Aktion mit dem vorbei bremsen hat da auch funktioniert. Leider hatte ich ein kleines Problem mit der Bremse, deshalb konnte ich keinen wirklichen Abstand herausfahren, aber zufrieden bin ich trotzdem.“

( Lukas Höllbacher nach dem 1. Lauf )

„Heute waren die Streckenbedingungen nicht mehr so extrem wie gestern beim Zeittraining. Der Schlamm war etwas abgetrocknet, insofern war es nicht mehr ganz so rutschig. Wir hatten vorne und hinten Slicks gesetzt, und ich denke, das war eine echt gute Reifenwahl. Allerdings haben mich beim ersten Lauf die beiden Frühstarter doch ziemlich aufgehalten, und dadurch habe ich komplett den Anschluss an Pavel verloren, das fand ich ein bisschen schade, aber der zweite Platz war dann auch okay. Im zweiten Lauf war ich nach dem Start direkt Zweiter, bin nach und nach dichter an Pavel ran, und bin dann vorbei, nachdem er in der drittletzten Runde vorne einen kleinen Rutscher hatte. Super, ich bin total zufrieden.“

( Markus Class nach dem 2. Lauf )

„Man hat gesehen, dass ich die Pace mitgehen kann, nachdem ich zunächst ein kleines Stück abgefallen bin, habe ich mich dann aber nach und nach ran gearbeitet. Meine Zeiten haben sich kontinuierlich verbessert, ich konnte die schnellste Rennrunde fahren, und eigentlich hatte ich mir für die letzten drei Runden nochmal eine Attacke vorgenommen, aber leider hatte ich dann vorne einen Rutscher, und war dann zu weit zurück, um noch einen Versuch zu starten. Ich bin den zweiten Lauf mit kompletter Slickbereifung gefahren, nicht geschnitten, nicht geschlitzt, und ich denke, das hat gepasst.“

( Markus Volz nach dem 2. Lauf )

“Der Start war perfekt, die ersten drei Runden hatte ich vielleicht auch etwas mehr Abstand, danach machte sich das Bremsenproblem aus dem ersten Lauf allerdings wieder bemerkbar, sodass Bernd und auch Markus Volz danach die ganze Zeit dicht hinter mir waren. Allerdings bin ich ein bisschen auf Sicherheit gefahren und dachte mir, wenn Bernd vorbeikommt, dann sei es drum. Ein bisschen mehr Abstand wäre mir zwar lieber gewesen, aber es ist ja dann doch perfekt gelaufen. Zweimal erster Platz – was will man mehr?”

( Lukas Höllbacher nach dem 2. Lauf )

“Ich habe einmal im Jahr meinen obligatorischen Frühstart, und ich hoffe, ich habe den diesjährigen heute abgearbeitet. Keine Ahnung, was da los war. In St. Wendel hat jeder gesagt, Mensch, was war das ein geiler Start. Das war ein geiler Start, aber da war ja auch alles in Ordnung. Zwischen einem Startgewinn aus der zweiten Reihe und einem Frühstart liegt nicht viel Zeit, und da kann man sich auch nicht lange überlegen, wie lange man noch stehen bleiben soll. Ich dachte mir, komm, die Ampel geht aus, das hatte ich mir vorher nämlich angeschaut, und da ging die Ampel schnell aus, und dieses Mal ging sie nicht schnell aus, aber da bin ich schon gerollt und konnte dann auch nur noch durchstarten. Die ersten drei Runden hab ich dann dran gezogen, und trotz Stop and Go Vierter ist doch gar nicht so ein schlechtes Ergebnis” lachte Dirk Spaniol am Ende der Veranstaltung, wird aber gleich darauf ernst: “Es war kein einfaches Wochenende; die Bedingungen hier waren unter aller Sau, wobei für das Wetter natürlich niemand etwas kann. Keine Kehrmaschine, keine Wasserschläuche sind dagegen eine ganz andere Hausnummer, über die man vielleicht mal etwas intensiver nachdenken sollte. Beispielsweise hätte sich das Zeittraining gestern nicht so blöd entwickelt und das ein oder andere Rennen wäre auch schöner verlaufen. Wir hatten nur Glück, dass das Wetter heute doch noch einigermaßen versöhnlich wurde, so dass es zum Schluss doch noch eine ganz schöne und sogar ein bisschen spannende Veranstaltung wurde; auch für die paar Zuschauer, die gekommen sind. Das Wetter war schlecht, dafür kann niemand was, aber daraus muss man auch lernen. Eine Kehrmaschine ist ja schon fast Luxus, aber wenn man so eine Veranstaltung macht, und es ist dann nicht mal ein Wasserschlauch da: das geht gar nicht. Kann ja nicht so schwierig sein, einen Schlauch zu organisieren, mit dem man beispielsweise am Ausgang Off Road den Dreck mal ein bisschen wegspritzen kann. Das hätte die Ganze Sache dann schon viel einfacher gemacht. Momental scheint überall ein bisschen der Wurm drin zu sein, und ich habe das Gefühl, dass auch ein bisschen das Interesse am Sport an sich verloren geht. Man will mit aller Gewalt eine Veranstaltung auf die Beine stellen, und alle Beteiligten bemühen sich auch nach Kräften, aber irgendwie scheint die Liebe zur Sache etwas auf der Strecke geblieben zu sein. Es kommt mir halt alles irgendwie lieblos vor. Überall gibt es Diskussionen, so wie das Fahrerlager organisiert wurde, ist es ein einziges Chaos. Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn sich jedes Mal jemand anders kümmert, und womöglich noch jemand, der gar keine Ahnung davon hat, der die Teams nicht kennt, und so weiter. Das kann so nicht funktionieren, und ich kann nur hoffen, dass man aus den Fehlern dieses Wochenendes gelernt hat:”

 (Dirk Spaniol nach der Veranstaltung)

Last but not least hier nun das Zitat, dem dieser Bericht seinen „Untertitel“ verdankt:

“Ja, scheiß die Wand an, dass es wieder nicht geklappt hat, und schon wieder so knapp, das gibt´s überhaupt nicht. Der Start war schon nicht gut, da hab ich endlich mal wieder die Pole, und ausgerechnet hier war die Position nicht so gut. Ich war dann gleich hinten, hab zwar noch versucht ran zu kommen, aber es war nichts zu machen. Lukis Motorrad ist einfach superstark, da müssen wir vielleicht noch ein bisschen nachbessern. Seit St. Wendel haben wir mit Hilfe von Metzeler und White Power ja schon einiges verbessert, und dass ich unter diesen Bedingungen, die mir normalerweise eigentlich nicht so gut liegen, so stark bin, darüber bin ich sehr froh. Der zweite Platz ist eigentlich okay, aber der Zweite bleibt trotzdem der erste Verlierer. Im Vergleich zu den ersten Wochenenden war das aber trotzdem eine enorme Steigerung, insofern bin ich optimistisch, dass wir über die Sommerpause noch einiges optimieren können. Im Moment fehlt mir beim Herausbeschleunigen aus der Kurve noch ein wenig die Power, Lukas kommt da etwas eher wieder ans Gas, aber ich denke, das kann man mit einigen Einstellungen sicher regeln. Nach dem nicht so optimalen Saisonstart mit Verletzungen etc. bin ich auf jeden Fall froh, wieder auf dem Podium zu stehen und nah am Sieg dran zu sein, für den Rest der Saison bin ich deshalb sehr optimistisch.”

( Bernd Hiemer nach dem 2. Lauf )

Ich hoffe, Ihr hattet ein wenig Freude beim lesen über die Supermoto IDM / DM vom 01.06.2013 bis 02.06.2013 auf dem Flugplatz Alkersleben und freut Euch auch über das kommende Supermoto Festival auf dem Harzring vom 03.08.2013 bis 04.08.2013.