Beim dritten Renntag der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermoto am Wochenende 31.05/01.06.2014 konnten die von den Michelin Reifenwerken unterstützten Piloten auf dem Straßenparcours im saarländischen St. Wendel erneut überzeugen.


Der Michelin Reifendienst um MH-Motorräder Chef Markus Haas hatte zum Bergfest mit dem brandneuen 29C-Reifen eine bahnbrechende Neuerung mitgebracht, die –neben fahrerischem Können und perfekter Materialabstimmung- für die Fahrer ein weiterer verlässlicher Michelin-Partner auf der Rennstrecke und damit ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Podium werden soll. „Der 29C ist ein ganz neuer Reifen von Michelin, der im Vergleich zum 29B über eine verstärkte Karkasse verfügt. Der 29B hat sich teilweise als etwas zu weich herausgestellt, nach längerer Nutzung reißt er deshalb  manchmal auf. Diese Probleme haben wir mit dem 29C nicht, er ist deutlich haltbarer, und weist noch bessere Fahreigenschaften auf, als wir sie von den bisherigen Michelin Reifen sowieso schon gewohnt sind. Wie die Tüftler bei Michelin das genau hinbekommen haben, weis ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann nur sagen, dass die Fahrer, die den Reifen bisher getestet haben, völlig begeistert sind, und keinen anderen Reifen mehr fahren möchten“.
Schon in den Trainings zeigte sich, dass diese Begeisterung nicht unbegründet war. Unter den 5 besten des 1. Freien Trainings waren mit Markus Class, Lukas Höllbacher, Markus Volz und André Plogmann vier Fahrer der Michelin Reifenwerke vertreten. Genauso erfolgreich  verlief das gemeinsame Zeittraining der Klassen S1 und S2: Lukas Höllbacher und Markus Class erreichten jeweils für ihre Klasse die Pole Position, und mit Markus Volz und André Plogmann fanden sich in der S1 noch zwei weitere Fahrer der Michelin Reifenwerke in der ersten Startreihe.
Wie bereits an den beiden vorherigen Renntagen sollten die jeweils ersten Läufe der Klassen getrennt gefahren werden, die zweiten Läufe wurde gemeinsam absolviert, jedoch getrennt gewertet.
Im ersten Lauf der S2 setzte Markus Class seine Pole Position unmittelbar nach dem Start in eine Führungsposition um und setzte sich in der Folge schnell vom Rest des Fahrerfeldes ab. Dirk Spaniol gelang vor heimischem Publikum ein Traumstart, der ihn von der 5. Startposition an dritter Position in die erste Kurve schickte. Während Markus Class seinen Vorsprung kontinuierlich ausbaute und einen souveränen Sieg nach Hause fuhr, verteidigte Dirk Spaniol seine dritten Position gegen die Attacken seiner Konkurrenten und sicherte sich damit sein erstes Podium nach seiner langen Verletzungspause: „Der Start war wirklich gut. Aus der zweiten Reihe auf die dritte Position, das muss einem erstmal gelingen. Ich habe dann auch schnell meinen Rhythmus gefunden, obwohl es von hinten schon mächtig gedrückt hat. Aber im Off Road konnte ich mir immer wieder ein bisschen Luft verschaffen, die letzten vier Runden habe ich dann nochmal ein bisschen gepusht, soweit das mit dem immer noch nicht ganz wiederhergestellten Arm dann noch möglich war, und es hat bestens funktioniert. Meine Platzierung ist sicherlich nicht zuletzt auch ein Verdienst der neuen Michelin Reifen Generation. Ich bin sie auf anraten von Markus Haas ohne vorheriges ausprobieren hier im Rennen das erste Mal gefahren. Was soll ich sagen? Podest .“
Lukas Höllbacher hatte beim Start des ersten Laufs der S1 etwas Pech, und musste sich vorübergehend mit der zweiten Position zufrieden geben, aber schon in der ersten Runde machte er den verpatzten Start gut,  setzte sich an die Spitze des Fahrerfeldes und gewann das Rennen unangefochten: „Jo, den Start habe ich verschlafen, ganz klar. Zum Glück konnte ich das im Off Road aber gleich gutmachen, und die Führung übernehmen. Mein Problem im Moment ist eigentlich, dass ich viel zu viel nachdenke, wenn ich an der Spitze bin. Mir macht es mehr Spaß, wenn ich jemanden vor mir habe, den ich attackieren kann. In der ersten Runde  habe im Off Road dann eine Linie ausprobiert, die ich noch nie versucht habe, und das hat funktioniert, sodass ich die Führung übernahm.. So etwas macht mir einen Riesenspaß“.
André Plogmann wurde Fünfter und war damit nach dem unglücklichen Verlauf in Großenhain vollauf zufrieden: „Das Zeittraining gestern verlief zufriedenstellend und der fünfte Platz im Rennen ist nach Großenhain auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Ich stand zum ersten Mal in dieser Saison in der ersten Startreihe und der Start glückte eigentlich auch recht gut. Leider stand ich innen, und ich muss sagen, dass es hier in St. Wendel wirklich unglücklich ist, von der Innenbahn zu starten. Nach dem Start war ich dann zuerst Sechster, bis ich nach einem Überholmanöver für den Rest des Rennens hinter Manuel Hagleitner her fuhr. Von der Geschwindigkeit her hätte ich sicher noch einen Platz gut machen können, aber es ist nicht damit getan, schneller zu sein, als der Vordermann, du musst auch vorbeikommen, und das ist mir dann leider doch nicht gelungen. Ich habe den neuen Michelin Reifen bisher noch nicht getestet, aber das alte Modell funktioniert hier allerbestens, so dass ich mit dem Ergebnis des Rennens vollauf zufrieden bin.“ In Addition mit seinem P 4 im zweiten Rennen, belegte André  den dritten Platz in der Veranstaltungswertung. Er schob sich damit nur durch eine bessere zweite Platzierung vor Manuel Hagleitner, der im ersten Rennen Vierter wurde und die Plätze im zweiten Rennen mit André tauschte: „Mit dem Zeittraining gestern war ich noch nicht zufrieden, weil die Übersetzung am Motorrad nicht ganz stimmte. Fürs Warm Up heute haben wir das umgestellt, und das hat auf Anhieb besser funktioniert. Das Rennen lief gut, ich habe zwar gemerkt, dass André an mir dran geblieben ist, aber ich habe ihn gut hinter mir halten können. Zum Schluss hat mein Vordermann dann noch einen kleinen Fehler gemacht, so dass ich ihn fast hätte einholen können. Zwei oder Dreimal habe ich´s versucht, aber er hat die Linie dicht gemacht, so dass ich nicht vorbeikam. Aber der vierte Platz passt schon.“
Highlight des Wochenendes war –wie nicht anders zu erwarten- der gemeinsame zweite Lauf der beiden Königsklassen, der sich zu einem kleinen Teamduell zwischen Lukas Höllbacher und Markus Class entwickelte.
Die beiden Tabellenführer ihrer jeweiligen Klasse hatten den besten Start und setzten sich  -Zweitaktmagier Class an der Spitze- schnell vom Rest des Fahrerfeldes ab. Class bot Höllbacher solange Paroli, bis dieser kurz zu Boden ging und Markus ziehen lassen musste. Allerdings hatten beide Fahrer zu dem Zeitpunkt schon so viel  Distanz zu ihren Verfolgern herausgefahren, dass der kleine Patzer für Lukas keinen Positionsverlust bedeutete. Markus konnte sich dadurch außerhalb der Schlagdistanz bringen und gewann das Rennen in der Gesamtwertung und für seine Klasse souverän: „In diesem Rennen hatte ich zwar nicht die Pole, aber trotzdem einen Start/Ziel-Lauf; besser kann es fast nicht laufen. Der Start im zweiten Rennen war besser als im ersten Rennen und ich konnte meine Pace dann relativ unbehelligt fahren. Ich habe dann gemerkt ( „...dass der Lukas eine Zehntelsekunde schneller ist“ wirft ein frotzelnder Lukas Höllbacher aus dem Hintergrund ein ) dass Lukas der einzige ist, der das Tempo mithalten und Druck machen kann. Beim Überrunden gab´s dann ein bisschen Chaos auf der Strecke und ich hab noch aus dem Augenwinkel gesehen, dass dem Lukas das Vorderrad weggeklappt ist, und warten wollte ich dann doch nicht auf ihn.“ frotzelte Markus zurück.. „Den Rest des Rennens konnte ich dann nach Hause fahren“.
„Markus und ich waren über die Renndistanz relativ gleich schnell. Eine Möglichkeit zum Überholen hätte ich beim Überrunden gehabt, aber da hatte ich Pech, weil es mich geschmissen hat. Ich musste zum Überrunden kurzfristig die Spur wechseln,  bin dann über die Schotterfläche ausgewichen und dabei ist mir das Vorderrad weggeklappt und ich bin mit schätzungsweise 5 kmh einfach umgekippt. Bis ich dann aufgestiegen bin und das Motorrad wieder lief, war Markus schon weg. Aber bis zu dem Zeitpunkt hatten wir jede Menge Spaß auf der Strecke, wir haben richtig Tempo gemacht, und nachdem wir in unterschiedlichen Klassen fahren, ist es auch kein Problem, dass Markus gewonnen hat. Aaaber ich war trotzdem 1/10tel schneller....“ grinste Lukas. „Schon im ersten Training waren Markus und ich extrem viel schneller als die Konkurrenz. Das Zeittraining hatten wir beide die neuen Reifen aufgezogen und damit beide 57er Rundenzeiten gefahren. Ich selber bin in der Quali 8/10tel schneller geworden, und wenn ich es richtig verstanden habe, dann waren das die schnellsten Rundenzeiten, die in St. Wendel bisher gefahren wurden, und das macht schon riesig Spaß. Man hat mit dem Reifen überhaupt keine Vorwärtsprobleme und er verhält sich auf der Strecke optimal. Ein großer Vorteil ist auch die extreme Haltbarkeit. Fürs Zeittraining und die Rennen werden zwar jeweils neue Reifen aufgezogen, aber die kann man dann bei anderer Gelegenheit problemlos wie neue Reifen fahren. Hier bei den Rennen ist es eben so, dass zum Rennen neue Reifen aufgezogen werden, nötig wär´s eigentlich nicht.“
Vierter in der Gesamtwertung wurde trotz Schulterverletzung Markus Volz, der damit als Dritter der S1 einen Platz auf dem Podium vor heimischem Publikum als krönenden Abschluss des Wochenendes mit nach Hause nehmen konnte: „Beim Start bin ich eigentlich noch ganz gut weggekommen, aber kurz darauf gab es ein wenig Gerangel, bei dem ich das Nachsehen hatte. Es hat ein Weilchen gedauert, bis ich mich danach wieder gefunden habe und auch die Schmerzen in der Schulter wieder unter Kontrolle hatte. Aber danach fing es an, recht gut zu laufen. Bis Mitte des Rennens hatte ich einige Positionen gutgemacht, das hat mich natürlich gepusht, und auch die großartige Zuschauerresonanz hat dazu beigetragen, dass ich das Tempo halten und die Schmerzen auch etwas verdrängen konnte, so dass ich zusätzlich an meinen Vordermann aufschließen konnte. Trotz Schmerzen hat es eine Riesenfreude gemacht, vor dem Publikum hier zu fahren, und dann noch zu Hause auf dem Podium zu stehen. Eigentlich bin ich die Rennen aufgrund der Schulter mit dem Ansatz der Schadensbegrenzung angetreten, aber das zweite Rennen war viel viel mehr. Ich bin mit dem Ergebnis total zufrieden.“
Abschließend soll an dieser Stelle auch das jüngste Mitglied des von den Michelin Reifenwerken unterstützen Fahrerteams nicht vergessen werden. Laura Höllbacher erreichte in der Qualifikation der Klasse S3 die zweite Startposition und konnte diese in beiden Rennen gegen ihre Konkurrenten verteidigen.
In die nächste Runde geht die diesjährige Supermoto IDM am Wochenende 05./06.07. auf dem Harzring.