Auf dem Flugplatz in Stendal  kürte die deutsche Supermotoszene am Wochenende 13./14.09.2014 mit den Finalläufen und anschließender rauschender Meisterfeier die diesjährigen Könige der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermoto.

 
Wenig überraschend holte Two-Stroke-Smoker Markus Class auf seinem vom Team um Jochen Jasinski betreuten Husqvarna-Zweitakter auch in diesem Jahr die Krone des
Meisters für die Michelin Reifenwerke nach Hause. Nach einer erneut überragenden Saison war ihm der Meistertitel in der Klasse S2 bereits nach dem ersten Lauf sicher.
Nachdem es ab der Saison 2015 keine Klasseneinteilung in S1 und S2 alter Schule mehr geben wird, wird Class damit als letzter Internationaler Deutscher S2-Meister im Supermoto in die Geschichte des Sports in Deutschland eingehen. Einen größeren Erfolg hätte sich Altmeister Jochen Jasinski für sein 2011 ins Leben gerufene `Projekt Zweitakter´ sicher nicht wünschen können.
In der Klasse S1 blieb es hingegen bis zur allerletzten Sekunde spannend. Lukas Höllbacher startete mit einem Vorsprung von nur 4 Punkten vor dem Tabellenzweiten in die Rennen und brauchte zu seinem fahrerischen Können zusätzlich eine Portion Glück, um auch in diesem Jahr den Meistertitel sichern zu können.

Nachdem es bis Samstag früh beständig geregnet hatte, war der Off Road zu den Trainings am Samstag gesperrt.
Lukas Höllbacher war deshalb nach dem Zeittraining weder mit den Streckenverhältnissen noch mit seinem Ergebnis so ganz glücklich: „Ohne Off Road liegt mir die Strecke hier nicht ganz so gut, weil ich im Off Road  immer einiges an Strecke gutmachen kann. Heute war allerdings gesperrt, der Asphalt war aber so gut wie trocken und mit sehr gutem Grip. Leider habe ich einige Fehler eingebaut und etliche schnelle Runden abbrechen müssen. Nur ganz zum Schluss ist mir dann doch noch eine schnelle Runde ohne Fehler gelungen, so dass ich in der Startaufstellung den  ersten Platz in der S1 erreicht habe. Meine Chancen morgen hängen auch vom Wetter ab. Wenn´s so bleibt, können wir den Off Road fahren, wenn´s wieder regnet, geht´s nur auf Asphalt, und da wird´s für mich wahrscheinlich dann schwierig werden. Ich werde einfach versuchen, das Ganze locker anzugehen, auf der Strecke Spass zu haben, und dann hoffentlich erfolgreich zu sein.“
Markus Class hatte es dabei etwas leichter: „Man soll die Dinge ja nicht zu leicht angehen, aber letztlich habe ich 33 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Ich fahre einfach so wie immer, und wenn alles gelingt, dann sollte der Titel nach dem ersten Rennen eigentlich gesichert sein. Ein bisschen Reserve habe ich noch, und wenn der Off-Road beim Rennen gefahren wird, kommt mir das zusätzlich entgegen.“
Die Rennen der Königsklassen S2 und S1 wurden letztlich ohne Off-Road gefahren. Markus Class musste sich nach einem unglücklichen Start im ersten mit der zweiten Position arrangieren und sicherte sich damit dennoch vorzeitig den Titel.
„Mein Start war nicht so überragend, ich hatte etwas Schwierigkeiten beim Wegkommen. In den ersten Runden habe ich zusätzlich noch ein oder zwei Fehler gemacht, so dass ich dann auf der zweiten Position etwas zurückgefallen bin. Ich habe zwischendurch zwar immer mal wieder aufgeholt, aber mit dem Parcours habe ich mich echt schwer getan heute. Mit 33 Punkten Vorsprung hat der zweite Platz ja auch gereicht. Aber wie man halt so ist: man WILL halt gewinnen, das ist ja das Problem. Naja, jetzt bin ich zum zweiten Mal in Folge Meister, und darüber bin ich sehr glücklich. Fürs nächste Jahr kann ich mir jetzt eigentlich nur noch vornehmen, quasi das Triple vollzumachen, aber bis dahin ist ja noch Zeit. Für diese Saison bedanke ich mich bei meinen Sponsoren IXS und den Michelin Reifenwerken für die angenehme und erfolgreiche Zusammenarbeit. Ohne die Topreifen von Michelin wäre manches anders gelaufen. Mein besonderer Dank gilt auch MH-Racing und insbesondere natürlich Jochen Jasinski, ohne den ich heute gar nicht mehr fahren würde. Ich hoffe, dass wir für die nächste Saison ein ähnlich erfolgreiches Paket schnüren können, aber jetzt im Moment freue ich mich erst einmal auf die Supermoto of Nations Anfang Oktober, bei dem ich  für das Team Deutschland an den Start gehen werde.“
Das zweite Rennen, das gemeinsam mit den Fahrern der Klasse S1 gefahren wurde, beendete Markus als Sieger seiner Klasse, insgesamt auf der dritten Position hinter den beiden Konkurrenten um den Meistertitel der S1.
Für Lukas Höllbacher verlief der erste Lauf in der Klasse S1 leider weniger erfolgreich. Nach dem Start musste er sich auf zweiter Position vor seinen Teamkollegen Manuel Hagleitner und André Plogmann einreihen. Im Verlauf des Rennens gelang es ihm  leider nicht auf Schlagweite an den Führenden heranzukommen. Lukas ging als Zweiter durchs Ziel, womit sich der Punktevorsprung vor seinem Konkurrenten auf Platz Zwei der Tabelle weiter verringerte.
Ähnlich glücklos war Lukas im zweiten Lauf, den er ebenfalls auf Platz 2 beendete, und damit den Meistertitel für diese Saison ziehen lassen musste: “Bisschen enttäuscht bin ich natürlich, aber ich glaube, jeder von uns beiden hätte den Titel verdient gehabt.
Ich gratuliere dem Meister sehr herzlich. Er ist ein souveräner Starter und war zuletzt extrem schnell unterwegs, so dass er den Titel auf jeden Fall verdient hat.
Stendal im Regen und ohne Off-Road ist für ein Finale sehr schade. Vielleicht hätte es anders ausgesehen können, wenn wir nicht nur Asphalt gefahren wären, aber es ist wie es ist. Wichtig ist auch, das wir die Saison ohne Verletzungen fahren konnten.
Ich bin mit dem Vizetitel zufrieden und möchte mich beim ganzen Team und natürlich den Sponsoren für die Unterstützung bedanken. Was hier heuer wieder geleistet wurde, das ist wirklich der absolute Wahnsinn. Es war eine anstrengende, aber auch sehr lustige Saison, und das ist natürlich hauptsächlich den Leuten zu verdanken, mit denen wir hier zusammenarbeiten. Für mich stehen in den nächsten Wochen noch ein paar wichtige Rennen an, im österreichischen Meisterschaftsfinale geht’s für mich auch nochmal um einen Titel, und natürlich Supermoto of Nations, wo ich mit einem starken österreichischen Team starte. Und dann steht die nächste Saison auch fast schon wieder vor der Tür, und da können wir ja dann von Neuem den Titel in Angriff nehmen.“
Ergänzt wird der Michelin Erfolg in der S1 durch André Plogmann und Manuel Hagleitner. Sie beendeten  am Finalwochenende beide Rennen jeweils auf Platz 4 und Platz 3, und belegten in Folge dessen die Plätze 3 und 4 in der Gesamtwertung.
André Plogmann: “Ich habe in der letzten Saison mit Michelin angefangen, und war sowohl vom Vorder- als auch vom Hinterreifen sofort begeistert. Nachdem dann in dieser Saison der neue Michelin auf den Markt kam, bin ich wirklich restlos zufrieden: genialer Grip, super Haltbarkeit. Eigentlich könnte es nicht besser sein, lediglich für meine Platzierung in der Meisterschaft hatte ich mir doch einen Platz weiter vorne vorgenommen. Leider hatte ich in Harsewinkel ziemliches Pech, und in Großenhain habe ich fast eine Nullrunde eingefahren, von daher bin ich mit dem jetzt erreichten dritten Platz vollauf zufrieden.”
Die einzige FahrerIN des Teams Michelin Reifenwerke soll ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Laura Höllbacher erreichte in der Klasse S3 den Titel der Vizemeisterin.
Das letzte Wort für diese Saison soll Markus Haas von MH Motorräder haben, der auch in der zurückliegenden Saison mit dem Michelin Reifenservice für Fahrer und Teams jederzeit ein verlässlicher Partner war: „Wir haben alles erreicht, was wir uns in der IDM gewünscht haben. Das Feld steht fast komplett auf Michelin, und es ist fast ein bisschen schade, dass die Konkurrenz nicht mehr bei den Rennen anwesend ist. Wettbewerb belebt das Geschäft und insofern hoffen wir, dass im nächsten Jahr wenigstens ein Anbieter zurückkommen wird.
 Für die nächste Saison haben wir uns vorgenommen, den Rundumservice noch weiter zu verbessern. Wir hoffen auch, dass wir noch mehr Reifen zu den Renntagen mitbringen können, um auf steigende Nachfrage noch besser reagieren zu können. In dieser Saison waren wir häufig schon samstags komplett ausverkauft, insofern gibt es da noch einiges Potential. Wir haben zwei neue Reifen auf dem Markt, einen Vorderreifen mit einer 17er-Mischung, und einen Hinterreifen mit der Mischung 29C, der deutlich haltbarer ist, als der B-Reifen. Das Gripniveau ist ähnlich, aber der Reifen läuft fast die doppelte Zeit. Im nächsten Jahr werden wir mit einem 16Zoll Reifen zurückkommen. Mit dieser Größe haben wir ein noch besseres Gripniveau und das Handling ist angenehmer. Bei den Topfahrern sieht man deutlich, dass sie mit dieser Größe besser zurecht kommen, und von daher sind wir sehr gespannt auf die Saison 2015.“
Ein Schlusswort, dass auf noch mehr Michelin blicken lässt und der alten Weisheit das Wort redet: „Nach der Saison ist vor der Saison“. Es bleibt also spannend mit dem Supermoto-Team Michelin Reifenwerke.