Supermoto IDM DM 2019 in Schaafheim und Oschersleben Teil 2

Supermoto IDM / DM Motorsportarena Oschersleben 2019:

Im Zeittraining sicherte sich Jan Deitenbach seine erste Pole Position in der S1,

vor Steffen Albrecht. Sensationell fuhr Toni Krettek auf die 3. Position, Max Banholzer komplettierte die erste Startreihe. Petr Vorlicek, Peter Banholzer, Simon Vilhelmsen und Kevin Labenski folgten in der zweiten Reihe.

Der Start des ersten Laufs ging klar an Jan Deitenbach, unmittelbar gefolgt von Steffen Albrecht. Max Banholzer verpatzte und fiel um einige Plätze nach hinten, Simon Vilhelmsen legte einen Hammerstart von 7 auf 3 hin, stürzte aber gleich in der ersten links zu Beginn des Rennens und musste komplett von hinten aufrollen. Toni Krettek musste seine Position an Petr Vorliecek abtreten, und danach änderte sich im Spitzenfeld mehr oder weniger nichts mehr an den Positionen. Deitenbach ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, dass er das Rennen zu gewinnen gedachte während Albrecht sich sichtlich mühte, den Anschluss nicht zu verlieren. Das gelang ihm zwar, allerdings kam er im Verlauf des Rennens nicht auf Schlagweite an Deitenbach heran und fiel im letzten Drittel des Laufs weitere Meter zurück. Dennoch beherrschten beide die Strecke mit deutlichem Abstand zum Verfolgerfeld, Deitenbach gewann den Lauf vor Albrecht und Vorlicek. Toni Krettek wurde Vierter und erreichte damit das für ihn bislang beste Ergebnis in der S1. Peter Banholzer wurde Fünfter vor seinem Bruder Max und Simon Vilhelmsen konnte nach einer sehenswerten Aufholjagd vom Ende des Fahrerfeldes seinem Konto die Punkte für den siebten Platz gutschreiben.

Kommentare:

„Ich hatte tatsächlich einen perfekten Start und konnte von Position 7 als Dritter in die erste Kurve gehen. Beim Ansetzen zur zweiten Kurve wurde ich innen touchiert und stürzte. Danach war ich der absolut letzte Fahrer auf der Strecke und musste meine komplette Energie darauf verwenden, überhaupt am Fahrerfeld vorbei nach vorne zu kommen; die Strecke bietet nicht viele Möglichkeiten zum Überholen. Sehr ärgerlich, weil mein Speed tatsächlich sehr gut war und ich ein wirklich gutes Rennen hätte fahren können, wenn der Crash nicht gewesen wäre“.

Simon Vilhelmsen

„Ich habe zwei oder drei richtig gute Runden erwischt und freue mich riesig, dass es im Zeittraining für die dritte Position gereicht hat. Die Strecke ist recht rund hier, ich habe in letzter Zeit gut gelernt, übers Vorderrad zu fahren, und das kommt mir hier sehr entgegen, weil man hier schnell reinbremsen und Druck aufs Vorderrad geben muss. Im Off Road habe ich jetzt auch eine gute Linie gefunden, im Gegensatz zu heute morgen, wo es noch sehr lose war, ist der Grip jetzt sehr gut. Gefühlt war meine vorletzte Runde noch einen Tick besser von den Zeiten her, aber da habe ich leider in der letzten Kurve im Off-Road einen Fehler gemacht, sonst wäre es vielleicht noch einen Mü besser gewesen, aber auch so ist alles super und ich will mich auf keinen Fall beschweren. Ich hoffe, dass ich im Rennen die Chance nutzen kann um aufs Podium zu fahren, mein Ziel ist Platz 3, aber es wird sehr schwer werden. Die Fahrer liegen alle so dicht beieinander, dass letztlich auch ein bisschen Glück dazu gehört. Man hofft natürlich immer, dass man aufs Podium kommt, aber wenn ich am Ende ein gutes Rennen gefahren bin, und es reicht nicht fürs Podium, dann bin ich auch zufrieden. Vierter Platz ist super, und ich hoffe, dass es im zweiten Rennen genauso gut läuft.“

Toni Krettek

„Ich freue mich natürlich riesig über meine erste Pole in der S1. Natürlich sind Marc-Reiner ( Schmidt ) und Andreas ( Buschberger ) als auch Berni Hitzenberger heute nicht dabei, andererseits muss man aber auch sehen, dass Steffen Albrecht und Simon Vilhelmsen auch sehr starke Gegner, die immer eine Chance auf Pole und Podium haben. Klar ist es immer von Vorteil, wenn die ganz starken Fahrer nicht da sind, aber that´s Racing. Meiner Freude tut das keinen Abbruch, und dass ich im ersten Lauf dann auch noch einen Start-/Ziel-Sieg hinlegen konnte, macht mich schon stolz, und ich hoffe, dass es im zweiten Lauf auch funktioniert

Jan Deitenbach

„Ich hab´s ja schon in der Startaufstellung gesagt: wird schwierig, an die Spitze zu kommen. Jan fährt sehr konstant, aber wenn er keinen Fehler macht, dann komme ich eben auch nicht vorbei, und wenn ich dann selber noch einen kleinen Fehler mache, dann entsteht eben eine Lücke, die dann schon gar nicht mehr aufzuholen ist. Es hängt sehr viel vom Start ab, von daher muss ich mich beim zweiten Rennen darauf konzentrieren, einen besseren Start abzuliefern. Aber wie gesagt, wenn du nicht gleich am Start vorbei bist, dann wird es sehr sehr schwer.“

Steffen Albrecht

„Ich hatte einen guten Start, und dann brauchte ich eigentlich nur noch weiterfahren. Das Bike ist supergut abgestimmt, die Reifen hatten ebenfalls eine sehr gute Performance auf der Strecke, so dass nur noch ich es war, der es hätte verpatzen können. Ist zum Glück ja nicht passiert, ich bin also sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Beim zweiten Lauf hängt natürlich wieder alles nur vom Motorrad ab! ( lacht… )

Petr Vorlicek

Der zweite Lauf der S1 war nahezu eine Wiederholung des ersten Laufs. Steffen Albrecht kam beim Start zwar besser weg, als im ersten Lauf, und konnte sich über die komplette Renndistanz an Jan Deitenbachs Hinterrad heften, konnte diesen aber zu keinem Zeitpunkt ernsthaft unter Druck setzen; zweiter Start-/Zielsieg für Jan Deitenbach. Petr Vorliceks Bike ließ ihn auch in diesem Lauf nicht im Stich, nach einem erneuten guten Start behielt er über die komplette Renndistanz die dritte Position bei, wenn auch mit einigem Abstand zu den beiden Spitzenfahrern, Toni Krettek verlor beim Start eine Position, konnte diese aber über die Renndistanz halten, lediglich Max Banholzer tauschte den Platz mit seinem Bruder Peter und wurde im zweiten Rennen Fünfter. Simon Vilhelmsen war leider auch im zweiten Lauf glücklos unterwegs und wurde Siebter.

Kommentare:

„Wie gesagt: die Fahrer in der ersten Startreihe fahren etwa auf dem gleichen Level und wenn du den Start nicht gewinnst, wird es schwer. Beim zweiten Lauf konnte ich zwar besser und auch länger dranbleiben als beim ersten Lauf, aber dann war leider erneut ich derjenige, der einen Fehler gemacht hat, danach ist es abgerissen und ich konnte auch nicht mehr herankommen. Macht aber nichts, beide Rennen haben mir Spaß gemacht, das Zweite war noch etwas spannender als das Erste, und zweimal Zweiter ist ein richtig gutes Ergebnis, insofern bin ich mit dem Wochenende sehr zufrieden.“

Steffen Albrecht

„Das ist eigentlich nur Hinterherfahrerei hier auf der Strecke, es ist sehr schwierig zu überholen. Peter hat mir im zweiten Rennen ein bisschen Luft gelassen, weil er gemerkt hat, dass ich etwas schneller war, so dass ich vorbeikam. Die Strecke in Cheb liegt mir mehr, der Off-Road ist viel besser, hat auch mehr Linien, und dann schauen wir einfach mal“

Max Banholzer

„Dafür, dass ich die Strecke eigentlich nicht mag, ist es doch noch ganz gut gegangen. Der Asphalt hier ist recht einfach zu fahren, deshalb sind Fahrer, die viel Asphalt fahren, sehr schnell unterwegs, weil der Off Road auch nicht sehr schwierig und ziemlich kurz ist. In Cheb ist der Asphalt nicht so griffig wie hier und der Off Road ist zum einen länger und zum anderen auch schwieriger zu fahren, das liegt dem Max und mir besser als Strecken wie hier in Oschersleben. Für dieses Wochenende ist das Ergebnis ganz okay, aber ich denke, dass es in Cheb besser laufen wird.“

Peter Banholzer

„Ich weiß selber nicht so ganz genau, ob ich mich freuen soll, oder nicht. Zweimal Vierter ist eigentlich gut, der Speed war da und fahrerisch war´s auch super und sicherlich ein bisschen über dem Niveau, dass ich ansonsten an den Tag lege, insofern ist das Ergebnis im Vergleich zur bisherigen Saison ein Fortschritt. Ich hoffe jetzt, das ich das über den Rest der Saison bestätigen kann. Trotzdem wäre wenigstens ein Pokal natürlich schön und auch möglich gewesen, deshalb finde ich es schade, dass es zum Schluss doch nicht gereicht hat. Zweimal vier ist einfach undankbar, das muss man schon so sehen, aber trotzdem lief das Wochenende gut für mich, ich bin zufrieden und kehre mit dem Ergebnis glücklich nach Hause zurück.“

Toni Krettek

„Glück gehabt, dass es zweimal so gut funktioniert hat. Wäre ich in beiden Rennen beim Start nicht so gut weggekommen, wär´s mit dem Podium wahrscheinlich nichts geworden. Aber was heißt hier schon Glück? Ich bin einfach ein Startgenie… Aber Spaß beiseite, ich bin mit dem Ergebnis absolut happy. Mein Sohn wartet zwar noch darauf, auf die Welt zu kommen, aber ich hoffe, er nimmt auch jetzt schon etwas von der guten Stimmung hier auf. Ich glaube nämlich nicht, dass ich ihn jemals zu Rennen mitnehmen werde, weil ich mir Sorgen um ihn machen würde. Aber ich möchte natürlich trotzdem, dass er weiß, wie schnell sein Daddy ist ( lacht erneut… ). Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden, es ist zwar noch nicht alles 100% perfekt, weil ich noch nicht komplett an das Setting gewöhnt bin, aber ich weiß jetzt, welchen Weg wir gehen müssen, wir haben vor den letzten beiden Läufen in der Deutschen Meisterschaft genügend Zeit um damit zu arbeiten, und ich denke, dass es in Tschäpp ( ...wie die Deutschen es aussprechen…:-)) die Dinge noch etwas runder laufen.“

Petr Vorlicek ( bzw. Vorlitscheck, wie es die Tschechen – hoffentlich- aussprechen;-) )

„An diesem Wochenende hat mir einfach alles gefallen, was soll ich sonst sagen? Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und keine Fehler zu machen. Im zweiten Rennen hat Albi ab dem Start viel mehr Druck gemacht als im ersten Rennen, und ich habe versucht, nach dem Motto `mühsam ernährt sich das Eichhörnchen´ nach und nach etwas Zeit herauszufahren. Gegen Ende fiel er dann auf einmal etwas zurück, es gab plötzlich eine größere Lücke so dass ich dann auch etwas die Anspannung herausnehmen konnte. Supergeiles Wochenende einfach, ich habe die Red Plate zurück und ich kann die letzten beiden Renntage der IDM jetzt auch etwas entspannter angehen.

Jan Deitenbach

Nach fünf von sieben Renntagen führt Jan Deitenbach die Tabelle vor Simon Vilhelmsen und Steffen Albrecht an. In Cheb werden Marc-Reiner Schmidt und Andreas Buschberger wieder mit am Start sein, so dass die Karten dort erneut neu gemischt werden.

Zunächst steht nun die große Sommerpause an, in der Fahrer und Teams neue Kräfte tanken und ihr Konzept für die noch ausstehenden beiden Läufe zu verfeinern.

Der Endspurt um den Titel in der diesjährigen IDM beginnt am Wochenende 07./08.09.19 im tschechischen Cheb.

Wie immer an dieser Stelle wünschen wir Euch einen schönen Sommer. Wir sehen uns.

RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike