Der dritte von sechs Renntagen in der diesjährigen Supermoto IDM fand am Wochenende 22.06.24 und 23.06.24 auf der Kartbahn der Motorsportarena Oschersleben statt, allerdings mit stark reduziertem Starterfeld.

 

Für Nico Joannidis und Bernhard Hitzenberger stand nach dem Crash in Ligniéres schon fest, dass sie verletzungsbedingt in Oschersleben nicht starten würden und Eddy Frech fiel nach einem Sturz im freien Training am Samstagvormittag mit gebrochenem Schlüsselbein ebenfalls aus. Der diesjährige Meister könnte demnach schon fast feststehen, während es auf den Plätzen 2 und 3 noch richtig spannend werden könnte. Als Favorit für die Läufe am Sonntag wurde nach dem Ausfall Eddy Frechs der bis dahin Tabellenzweite Jan Deitenbach gehandelt:

„Ich bin in dieser Saison von Husqvarna -Bergos Racing- auf KTM -KL Racing- umgestiegen. Inzwischen bin ich der älteste Fahrer in der S1 und brauchte nach 5 Jahren einfach nochmal etwas neuen Schwung. In Schaafheim hatten wir noch ein bisschen Probleme, auch verletzungsbedingt, aber jetzt sind wir als Team inzwischen da angekommen, wo wir eigentlich hinwollen. Wir haben inzwischen noch einiges ausprobiert, motor- wie fahrwerkstechnisch, und mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Ich glaube, an diesem Wochenende sind wir schon sehr nah an den 100 %, es ist allerdings schade, dass Eddy, Nico und Bernie heute nicht dabei sind. Unabhängig davon glaube ich, dass wir sehr gut aufgestellt sind, das hat sich auch schon in der Schweiz gezeigt. Dort bin ich von Position 10 gestartet, beide Male bis auf 2 vorgefahren und dabei auch sehr nah an Eddy herangekommen. Zum Schluss fehlte mir dann aber einfach die Zeit um die Lücke ganz zu schließen. Für dieses Wochenende bin ich auf jeden Fall sehr optimistisch, ich kenne die Strecke sehr gut und sie liegt mir auch, von daher schauen wir mal, wohin das heute führt“.

Das Ergebnis des Zeittrainings am Samstagnachmittag bot dann auch wenig Überraschendes: Jan Deitenbach auf der Pole, mit beachtlichen 58,951, gefolgt von Colin Beischroth, ebenfalls mit 59,937 unter einer Minute, die selbst von M-R Schmidt im letzten Jahr nur knapp unterboten wurde, Tim Szalai und Peter Mayerbüchler.

Im ersten Lauf dominierte Jan Deitenbach von Beginn an das Renngeschehen, gefolgt von Tim Szalai, Peter Mayerbüchler, und Colin Beischroth. Auf Position 5 folgte Peter Banholzer der sich nach einem Crash von Peter Mayerbüchler, bei dem auch Colin Beischroth aus dem Tritt kam, in der zweiten Runde auf der dritten Position wiederfand. Während Tim Szalai über das erste Drittel des Rennens durchaus Schritt halten konnte, fiel er danach leicht zurück, ohne jedoch den Anschluss zu verlieren. Peter Banholzer hielt ebenfalls mit, kam aber nicht auf Schlagweite an Szalai heran. Deitenbach gewann den ersten Lauf souverän, Szalai wurde Zweiter vor Peter Banholzer, der sich den vehementen Angriffen von Colin Beischroth ausgesetzt sah, auf dem dritten Platz: „Nach einem Jahr Pause direkt wieder aufs Podium zu fahren fühlt sich für mich richtig gut an. Ich war zwar selber ein bisschen überrascht wie gut ich weggekommen bin, hab mich dann vorsichtig herangetastet und alles –inklusive Motorrad und Reifen- hat super funktioniert, so dass ich mit dem Ergebnis rundherum zufrieden bin“.

Colin Beischroth konnte seine gute Startposition leider nicht umsetzen und wurde Vierter: „Nach dem super Ergebnis in der Quali hatte ich mir definitiv mehr erhofft; mit dem vierten Platz bin ich deshalb natürlich nicht wirklich zufrieden. Nach dem Start konnte ich vorne nicht so richtig mitspielen, dann gabs in der zweiten Runde auch noch einen Crash, so dass Peter Banholzer vorbeiziehen konnte. Zum Schluss ist es dann Platz 4 geworden, alles etwas unglücklich weil auf jeden Fall mehr drin gewesen wäre. Wir haben das Motorrad in dieser Saison optimieren können, ich trainiere sehr viel und im Moment ist mein komplettes Leben eigentlich auf Motorrad eingestellt. Mein Ziel für die Saison ist deshalb auf jeden Fall Podium“.

Auch im zweiten Lauf sicherte sich Jan Deitenbach mit einem weiteren Holeshot die Führung des Fahrerfeldes, erneut gefolgt von Tim Szalai, Peter Mayerbüchler, Peter Banholzer und Colin Beischroth. Colin blieb das Pech an diesem Wochenende allerdings treu: in der Kurve vor der Helferbox kollidierte er mit dem Hinterrad böse mit den Curbs und konnte das Rennen aufgrund eines Plattfußes nicht beenden, sodass nur noch Peter Mayerbüchler Peter Banholzer von P3 trennte.

Nun ohne Druck von hinten versuchte Banholzer mehrfach einen Positionswechsel auf der Innenbahn ausgangs des Off-Roads, was ihm letztendlich auf der letzten Rille auch gelang und er sich damit ungefährdet den Podiumsplatz sicherte.

Jan Deitenbach gewann auch diesen Lauf vor Tim Szalai und Peter Banholzer, und baute damit seine Tabellenführung auf 132 Punkte aus: „Perfektes Wochenende würde ich sagen, auch wenn der Battle natürlich gefehlt hat. Mit Tim war es im ersten Rennen schon etwas knapp, weil ich womöglich zu sehr auf Sicherheit gefahren bin, aber unterm Strich bin ich mit dem Ergebnis des Wochenendes mehr als zufrieden. Mit Eddy wäre es natürlich etwas spannender geworden, für die Zuschauer vor allem, aber so ist das eben im Motorsport, und ich hoffe, dass sowohl er als auch Nico und Bernie so schnell wie möglich wieder dabei sein können.

Tim Szalai war nach einer bisher eher durchwachsenen Saison mit den beiden zweiten Plätzen zwar zufrieden, sieht aber durchaus noch Luft nach oben: „Ich habe dieses Jahr auf TM gewechselt, ein komplett neues Motorrad, das im Moment für mich noch etwas schwierig zu handeln ist. Ich komme bisher leider nur peu à peu an meine alten Zeiten ran, hoffe aber, dass es im Lauf der Saison immer besser wird so dass ich mich dann auch wieder richtig ranbeißen kann. In St. Wendel bin ich auf jeden Fall beim WM-Lauf dabei und mein erklärtes Ziel ist es, dort bester Rookie zu werden und der dritte Platz in der entsprechenden Gesamtwertung sollte auch nicht ganz unmöglich sein“.

Die Gesamtwertung wird nach Oschersleben angeführt von Jan Deitenbach mit 132 Punkten, gefolgt von Peter Banholzer mit 103 Punkten und Eddy Frech mit 100 Punkten. Peter Mayerbüchler folgt mit 98 Punkten auf Platz 4, Colin Beischroth hat mit 91 Punkten die fünfte Position inne.

Der nächste Renntag führt die Supermoto IDM am 13.07.2024 und 14.07.2024 auf die Kartbahn im tschechischen Cheb.

 

 

 

 

 

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