Die Supermoto Style Factory ist im deutschen Supermoto seit Jahren eine feste Größe. Die Fahrer des SSF Teams sind regelmäßig auf dem Podium zu finden und in diesem Jahr stellt die Factory mit Nico Joannidis den Deutschen Meister in der Klasse S2.
Obwohl erst 22 Jahre alt, konnte Nico auf nationaler Ebene bereits einige Erfolge feiern.
Er begann seine Supermoto Karriere 2005 im legendären MZ Youngster Cup, wurde 2007 Deutscher Meister im ADAC Junior Cup, 2008 Deutscher Meister im C2 Pokal, der Klasse für Motorräder mit mehr als 450m³ und Deutscher Vizemeister im C1 Pokal in der Klasse bis 450m³. Und hier nicht zu vergessen, 2009 der Gewinn der Supermoto of Nations. Seit 2009 fährt er mit seiner Husaberg FE 570 in der Klasse S2 für das Supermoto Style Factory Team um Teamchef Lars Dicke in der Internationalen Deutschen Supermotomeisterschaft.
Obwohl Nico in dieser Saison kein einziges Rennen für sich bestreiten konnte, sicherte er sich schon früh mit kontinuierlicher Leistung den Platz an der Tabellenspitze.
Zum Finale in Stendal machten sich immerhin noch insgesamt 5 Fahrer durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel, und boten sämtliches Können auf, um die fehlenden Punkte in den entscheidenden Rennen noch auf ihrem Konto verbuchen zu können. Joannidis konnte zwar auch hier nicht gewinnen, taktierte aber letztlich besonnen und fuhr den Titel des Deutschen Meisters in der Klasse S2 schließlich souverän nach Hause.
RD Foto: Nico, herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel. Die Erleichterung war dir nach dem letzten Rennen förmlich anzusehen. Mit welchen Hoffnungen bist du in die Saison gestartet?
Nico: Ich hatte mir zu Beginn der Saison ein Top-Drei-Ergebnis vorgestellt. Wir haben Anfang des Jahres viel getestet und es hat alles prima funktioniert. Das Material ist top, die Husaberg läuft richtig gut, das Fahrwerk passte perfekt, die Michelin Reifen harmonierten super, so dass ein Platz unter den ersten Drei für mich realistisch war.
RD Foto: Trotzdem konntest du kein einziges Rennen gewinnen. Woran lag das aus deiner Sicht?
Nico: Bis Mitte der Saison bin ich eigentlich immer unter den ersten Drei mitgefahren, oft auch auf zweiter oder erster Position. Letztlich wollte ich aber auf Nummer Sicher gehen und Stürze vermeiden, was mir zwar gut gelungen ist aber leider auch Einfluss auf die Platzierungen hatte. Die letzten drei Renntage waren für mich recht schwierig. Seit St. Wendel führte ich die Tabelle an, und da setzt man sich selber schon unter Druck bei den Rennen, weil man versucht, nicht zu stürzen und damit Punkte aufs Spiel zu setzen. Beim Zeittraining habe ich oft bewiesen, dass ich von den Zeiten her gut auf eins fahren kann, aber wenn man im Rennen möglichst sicher fahren will, ist es schwierig, gleichzeitig am Limit zu bleiben und den ersten Platz zu beanspruchen.
RD Foto: Ist es für dich ein Problem, Deutscher Meister zu sein, und dabei kein Rennen gewonnen zu haben?
Nico: Nein. Wichtig ist für mich das Gesamtergebnis. Es bringt nichts, fünfmal zu gewinnen und dafür dann zwei oder drei Streichergebnisse einzufahren. Lieber fahre ich gleichmäßige Ergebnisse ein und gewinne dafür zum Schluss die Meisterschaft.
RD Foto: Habt ihr übers Jahr am Motorrad technische Veränderungen vorgenommen?
Nico: Wir haben alles mögliche ausprobiert: neue Schaltautomaten, neue Mappings und Köpfe, sogar komplett andere Motoren. Letztlich haben wir das Motorrad so abgestimmt, dass alles perfekt passte und das Motorrad trotzdem zuverlässig lief. Wir hatten in dieser Saison keinen Motorschaden und ich kann dem Style Factory Team und Teamchef Lars Dicke nur danken, dass wir alles so gut abstimmen konnten, dass es für die Meisterschaft reichte.
RD Foto: Wirst du denn in der nächsten Saison wieder dabei sein, oder denkst du nach dem Gewinn des Meistertitels ans aufhören?
Nico: Ich möchte auf jeden Fall wieder an den Start gehen. Ob es denn auch klappt, hängt hauptsächlich von den Sponsoren ab. Aber nachdem mein Teamchef mich eben schon gefragt hat, ob wir im nächsten Jahr S2 oder S1 fahren sollen, gehe ich davon aus, dass ich nächste Saison fahren kann. Auf welche Klasse es hinausläuft, werden wir dann sehen. Sicher ist aber, dass ich auf jeden Fall bei der Supermoto Style Factory bleiben werde, Das ist mein Team, wir haben Erfolg zusammen, und fertig. Wir kommen prima miteinander aus, und halten auch zusammen, wenn es mal nicht so gut läuft. Wir sind wie eine Familie, besser könnte es gar nicht sein. Teamchef Lars Dicke hat mir für die Meisterschaft ein MX Motorrad geschenkt, sowas gibt es sonst nirgends und das ist für mich der totale Wahnsinn.
RD Foto: Wie beurteilst du im Nachhinein die Saison für dich?
Nico: Ich habe mir Top Drei vorgestellt, und bin Deutscher Meister geworden. Ich würde sagen, die Saison lief optimal. Ich muß allerdings auch zugeben, dass die letzten Rennen für mich ziemlich stressig waren. Vor dem ersten Rennen in Stendal war ich nervös, bei der Anreise war ich nervös, zwei Wochen vorher war ich auch schon nervös; das war schon ziemlich krass und ich hab darüber schlaflose Nächte gehabt. Letztlich habe ich nur geschaut, dass ich nicht stürze, und es macht keinen Spaß, mit diesem Druck zu fahren. Wenn man dann den Titel gewonnen und sich alle Mühe ausgezahlt hat, macht es allerdings wieder sehr viel Spaß.
RD Foto: Hast du als frischgebackener Deutscher Meister jetzt schon Pläne für die kommende Saison?
Nico: Darüber denke ich im Moment ehrlich gesagt noch gar nicht nach. Die Winterpause ist für mich eigentlich immer `Partytime´. Das ist wichtig, um nach der Saison wieder runterzukommen. Ich habe am 15. Januar mit dem Training angefangen und seit dem wirklich jedes einzelne Wochenende trainiert; jetzt brauch ich erst mal ein bisschen Urlaub. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, während des Winters mehr MX zu trainieren. Eigentlich wollte ich schon Anfang des Jahres zusammen mit Jochen Jasinski ein paar Trainings fahren, aber irgendwie hat es nie geklappt. Wir haben uns aber fest vorgenommen, in diesem Winter mal auf die MX Strecke nach Grevenbroich zu fahren, einfach nur Spaß zu haben und Kraft für die neue Saison zu tanken.
RD Foto: Dann sagt mal Bescheid, wenn Ihr im Sandkasten des MSC Grevenbroich spielt.
Ich hoffe Ihr hattet viel Spaß beim Lesen des Interviews von Nico Joannidis, dem internationalen deutschen Meister in der Supermoto S 2 Klasse und freut Euch auch schon auf den Beginn der neuen IDM Saison im Supermoto 2011.
 
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