Der letzte Renntag der Internationalen Supermoto IDM vor der Sommerpause fand am Wochenende 25./26.07.15 auf der Kartbahn des landschaftlich reizvoll gelegenen Odenwaldrings statt. Das Wetter blieb an diesem  Wochenende unentschlossen und zeigte von heftigen Sturmböen in der Nacht zum Samstag, über herbstliche Kühle im Verlauf des Samstags bis hin zu hochsommerlicher Hitze am Sonntag sämtliche Facetten, die der Sommer in unseren Breiten zu bieten hat.


Die Protagonisten des Wochenendes ließen sich davon jedoch nur wenig beeindrucken, und gaben ein weiteres Mal ihr Bestes, um ihren Punkteabstand vor der Sommerpause mindestens zu festigen und bestenfalls noch zu vergrößern.
Relativ unbesorgt konnte es der derzeit Meisterschaftsführende in der S1, Lukas Höllbacher, angehen lassen:  mit einem komfortablen Punktevorsprung kann ihm –realistisch betrachtet- eigentlich nur noch ein Ausfall  für den diesjährigen Titel  gefährlich werden.
Wie schnell so etwas jedoch gehen kann, davon kann sein schärfster Konkurrent auf der Piste, Teamkollege Markus Class, ein trauriges Lied singen: ein Sturz kostete ihn in St. Wendel die Führung in der Tabelle, und der verletzungsbedingte Ausfall auf dem Harzring warf ihn schließlich auf Platz 4 zurück, so dass für ihn –wiederum relistisch betrachtet- in diesem Jahr sämtliche Hoffnungen auf den Titel dahin sind. Umso bedauerlicher, weil Markus und Lukas auf der Rennstrecke absolut ebenbürtige Gegner sind, auf nahezu identischen Motorrädern unterwegs sind, nämlich den inzwischen schon legendären Zweitaktern aus dem Hause Jasinski, und beide über genug Ehrgeiz verfügen, sich im Rennen gegenseitig nichts zu schenken; Teamkollege hin oder her. Beide sind derzeit in einer Klasse für sich unterwegs und ein Titelkampf zwischen zwei so starken Fahrern wäre eine unglaubliche Bereicherung für die IDM gewesen. So „bleibt nur“ das Vergnügen, unabhängig von Punkteständen und „nur“ durch den Ehrgeiz „getrieben“ gewinnen zu wollen, staunend zu verfolgen, was beide schnörkellos aus den Maschinen und der Physik herausholen.

Es hat nicht sollen sein, wie man so schön sagt, aber trotzdem warteten die Läufe auch an diesem Wochenende wieder mit spannenden Zweikämpfen und viel Spaß für Zuschauer und Fahrer auf.
Streckensprecherurgestein Tommy Deitenbach wurde in Schaafheim durch zwei Co-Moderatoren unterstützt, nämlich Timo Neumann und Carsten Spengemann. Carsten sieht sich nach eigenem Bekunden dabei hauptsächlich in der Rolle, die sachlichen und sachkundigen Kommentare Timos durch lustige und lockere Sprüche zu würzen. Leider endet diese Würze das eine oder andere Mal im Flachwasser, wodurch die Streckenmoderation teilweise frühstücksradionesque (oder so ähnlich :-) ) Züge annimmt. Da ist bei der Siegerehrung auch schon mal die Rede von vögelnden Vätern oder Fahrern, die es sich gegenseitig so richtig besorgt haben, und so weiter und so fort,  und nach der zigsten Wiederholung hilft auch die eingeschobene Entschuldigung nicht mehr, dass sich das zwar etwas blöd anhört aber gar nicht so gemeint ist. Sowas kann mal ganz lustig und locker rüberkommen, aber Überfluss führt auch in dem Fall zu Überdruss, und irgendwann hört es sich tatsächlich nur noch blöd an. Auch wenn es gar nicht so gemeint ist. Nix für ungut, Carsten, aber das Casting für den kommenden Straßenfeger `Dschungelcamp Reloaded ´fand an anderer Stelle statt, und damit hat es ja dann leider auch nicht geklappt. Klingt vielleicht jetzt ein bisschen gemein, ist aber eigentlich gar nicht so gemeint ;-) .
Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, dass für die Saison 2015 die Klasseneinteilung grundlegend verändert wurden. Wie und warum, wurde sowohl hier als auch anderswo bereits mehrfach und in epischer Breite ausgeführt, auf eine weitere Wiederholung soll deshalb verzichtet werden. Nur so viel: wenn man sich die Supermoto-Berichterstattung in den Medien ( sofern sie denn überhaupt stattfindet... ) mal böswillig anschaut, könnte man fast den Eindruck bekommen, sämtliche ambitionierten und talentierten Fahrer hätten sich inzwischen in der S1 zusammengefunden, und alle anderen hofften darauf, sich eines schönen Tages –zack- in der Elite der S1 wiederzufinden. Dem ist mitnichten so. Leider jedoch hat die Zusammenfassung der restlichen Klassen in die C3PO-Klasse zu einer schier unübersichtlichen Anzahl von Fahrern unterschiedlicher Klassen geführt, die sich in drei klassenübergreifenden Gruppen aufgeteilt in Zeittrainings, Läufen, Halbfinals, kleinen Finals und Finals, deren Sinn und Zweck zwar mehrfach über Mikro erklärt wurde, für den überwiegenden Teil der Zuschauer aber trotzdem im Dunkeln geblieben sein dürfte, auf der Strecke tummeln, bestenfalls erkennbar an unterschiedlich gefärbten Nummernplatten, wobei man es scheinbar mit der Farbgebung teilweise aber im Moment noch nicht so ganz genau nimmt.
Bei einem Gewusel von jeweils mehr als 30 Fahrern unterschiedlicher Klassen auf der Strecke ist selbst für eine geneigte Besucherschar ohne Start-/Ziel-Monitor bestenfalls mit allergrößter Mühe nachvollziehbar, wer denn nun gegen wen fährt, wer sich in welcher Klasse an welcher Position befindet, und warum jemand als Sieger auf dem Podest steht, der gar nicht als Erster über die Ziellinie gefahren ist.
Getrennte Wertung heißt hier natürlich das Zauberwort, aber welcher Zuschauer, der sich an einem schönen Sonntag an einer Rennstrecke in der Nachbarschaft einfindet, um einen spannenden und kurzweiligen Renntag zu genießen, blickt denn da noch durch? Und dabei schreibe ich noch gar nicht vom Verteilungsschema der in welchen Finals auch immer eingefahrenen Punkte oder von der doppelten Punktzahl oder den Punkten, für die je nach Zeitpunkt ausgeschiedenen Fahrern oder …. oder…. oder

Viele von Euch werden sich an die Erklärungsversuche bei der Auftaktveranstaltung erinnern: wir mussten eine Lösung finden, und diese war die schlechteste.
Stimmt genau, und das ist wirklich schade für die vielen ambitionierten und talentierten Fahrer in dieser Klasse, deren Leistung an einem solchen Wochenende aufgrund des Tohuwabohus im wahrsten Sinn des Wortes im Gewühl untergeht.
Als Beispiel sei hier die derzeit erfolgreichste Supermotofrau Österreichs herausgepickt, die übers Mikro gerne und meistens `die kleine Höllbacher´genannt wird, der kleinen Schwester nämlich vom Lukas Höllbacher, dessen erster Laufsieg bei der WM eine Woche zuvor das Moderatorenteam derart nachhaltig beeindruckte, dass gleich mehrfach darauf hingewiesen wurde, dass man dazu echt Cojones braucht. Die Übersetzung für nicht fremdsprachenbegabte Zuhörer wurde auch gleich mitgeliefert: Cojones ist spanisch und heißt auf deutsch Eier.  So so. Der Bruder von der kleinen Höllbacher hat also Eier, sackt sich einen Laufsieg bei der WM ein, und ist damit schon ein ziemlich großer in der Supermotoszene. Einer mit richtig Eiern eben.
Die kleine Höllbacher wurde am Sonntag beim N2/P3/S3-Finale auch mehrfach über Mikro erwähnt, und zugegebenermaßen wurde ihr auch eine sehr saubere Leistung bescheinigt. Der Jubel der Zuschauer bei der Zieldurchfahrt allerdings galt –und das auch völlig zu Recht- Luca Lier, Kai Vogt und Peter Banholzer, die beim Finale in der Reihenfolge als erste durchs Ziel gingen. Alle drei starten in der Klasse N2, und standen bei der Siegerehrung dementsprechend auch gemeinsam auf dem Podium um sich dort erneut bejubeln zu lassen.
Laura ging mit der zweiten Hälfte des Starterfeldes sozusagen sang- und klanglos als 17. durchs Ziel. Sie startet in der Klasse P3, nach damaliger Klasseneinteilung wäre sie wahrscheinlich in der Klasse C2 gefahren, die Klasse, die von Tommy Deitenbach dereinst mit Recht die Klasse der `großen Jungs mit den Big Bikes´ umschrieben wurde.
Die Startoption fürs Finale sicherte Laura sich mit einem 3 Platz in ihrem Zeittraining (an dem nahmen drei Klassen inclu Gastfahrer teil), der die Basis für ihren 5 Platz beim Halbfinale war, der ihr ohne die Mühsal des Hoffnungslaufs –neudeutsch: kleines Finale- den Start im Finale sicherte (bereinigt um Klassen und Gaststarter war sie somit innerhalb ihrer Läufe jeweils Erste). In diesem Rennen also ging Laura insgesamt also als 17. durchs Ziel, in der Wertung der Klasse P3 wurde sie 8., und durfte ihrem Konto aufgrund vierer vor ihr platzierter Gaststarter die Punkte für den 4. Platz gutschreiben. Damit liegt sie derzeit als gerade mal 19-jährige in einer männerdominierten Sportart bei einem Starterfeld von mehr als 30 Fahrern auf dem vierten Rang in der Gesamtwertung ihrer Klasse. Dafür, liebes Moderatorenteam, braucht man Cojones, und man braucht sie auch, um sich im Pulk mit mehr als 30 anderen Fahrern, die beim Start alle möglichst weit vorne landen wollen, in die erste Kurve zu stürzen. Nur leider bemerkt der Großteil des Publikums –wie sollte es auch- das gar nicht und würdigt es deshalb auch nicht.
Wie gesagt, Laura steht stellvertretend für all die anderen „Fahrer“der C3PO-Klasse, denn man hätte jetzt auch über einen vierzehnjährigen schreiben können, deren Leistung bei diesem System zwangsläufig keine angemessene Wertschätzung erfährt. Jeder von ihnen gibt sein Bestes, um nicht nur die begehrten Punkte einzusammeln, sondern dabei auch das Publikum zu unterhalten. Sie Tragen auch zum Gelingen der Veranstaltung bei, und ohne diese Fahrer, die in dieser Klasse die notwendige Erfahrung sammeln, um später evtl. in der S1 mithalten zu können, wäre es mit der Königsklasse, und damit mit dem Supermotosport in Deutschland, sehr schnell vorbei. Wenn man diese Fahrer um einen wichtigen Teil des Lohns für ihre Mühen bringt, nämlich den Triumph, als Erster, Zweiter oder Dritter über die Ziellinie zu fahren und dafür vom Publikum bejubelt zu werden, dann nimmt man ihnen einen großen Teil des Spaßes an der Sache, und das kann es einfach nicht sein. Genau deshalb hat jeder von ihnen etwas Besseres verdient, als ein derart unübersichtliches Getümmel. Hier sollte im Sinn des Sports dringend nachgebessert werden, lieber ADAC. Fahrer und Zuschauer werden es Euch danken. Insofern drücke ich die Daumen, dass das Angedachte für die neue Saison im Ergebnis sodann besser umschrieben werden kann als: „wir haben eine neue Lösung gefunden, und diese war auch die schlechteste“.
Was nun die WM-Eier angeht, so sieht Lukas selber die Dinge eine Kleinigkeit sachlicher: „Für mich war das ein absolut großartiges Gefühl. Ich hatte den Start gewonnen, und nachdem Chareyre einen Sturz mit Kejmar hatte, war ich danach auch mit ziemlich großem Abstand vorne unterwegs. Lazzarini und Chareyre haben dann zwar noch aufgeholt, aber alle anderen waren eigentlich langsamer unterwegs. Allerding gehen einem ja dann auch die komischsten Dinge durch den Kopf, was einem so alles passieren könnte, so dass man schon ein bisschen nervös wird. Die Führung hatte ich bei WM-Läufen ja schon ein paarmal, aber entweder habe ich dann das Motorrad weggeschmissen, oder sonst was. Naja, es hat vielleicht jetzt einfach mal passieren müssen. Ich hätte das eigentlich nie gedacht, deshalb ist mir jetzt schon etwas leichter zumute. Nächste Woche geht’s ja nach Kolumbien, wo Mauno Hermunen aufgrund seiner Verletzung noch nicht an den Start geht, und ich hoffe, dass  dort soweit alles gut geht, dass ich den dritten Platz in der Wertung übernehmen kann. Danach wäre Lazarini mit 16 Punkten Vorsprung noch ganz in der Nähe, aber im Moment geht’s erstmal darum, nach Kolumbien und gut wieder heim zu kommen. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich so weit vorne mitfahren kann, deshalb ist das für mich jetzt schon ein Wahnsinn. Es hört sich auch immer alles so toll an, und es ist ja auch toll und macht einen Wahnsinnsspaß, aber letztlich bin ich ja kein Profi im klassischen Sinn. Insofern muss ich auch viel aus der eigenen Tasche draufzahlen, und das ist manchmal nicht ganz so einfach,. Die Arbeit zu Hause bringt im Moment auch viel Stress mit sich und im Grunde passte es eigentlich derzeit gar nicht richtig, dass alles so gut läuft. Wenn man dann schon mal einen guten Schritt in die WM –Szene hinein gemacht hat, sollte man eigentlich nächstes Jahr nur noch WM fahren, um den Erfolg auszubauen. Andererseits will ich aber auch weiter mit den Leuten zusammenbleiben, mit denen ich die letzten Jahre so gut gearbeitet habe. Da passt alles super, und deshalb möchte ich dem Team natürlich treu bleiben, aber ehrlich gesagt weiß ich im Moment noch gar nicht, wie es nächstes Jahr weitergehen soll. Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf die laufende Saison. Nächste Woche geht’s ja nach Kolumbien, da kommen auch wieder einige Kosten auf uns zu. Die Box mit dem Motorrad ist letzte Woche schon verschickt worden, kostet 14,-- € das Kilo. Außer dem Motorrad haben wir nur die Felgen reingepackt, um Kilos zu sparen. Wir fliegen mit drei Personen von Mailand über Heathrow und Bogota, und jede Person darf 60 kg Gepäck mitnehmen, und da stopfen wir dann den ganzen Rest rein. Der Veranstalter zahlt zwar jedem Fahrer einen sehr großzügigen Zuschuss, aber ein bisschen was muss man schon auch noch selber investieren. Ich bin jedenfalls sehr gespannt wie´s laufen wird. Die Strecke ist eine Kartstrecke mit Löchern und so weiter, und einem Riesen-Off-Road; eine ganz wilde Sache. Wir haben nur einen Kolumbianer dabei, für alle anderen ist die Strecke neu. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und freu mich auf das Wochenende.“
Inzwischen ist Kolumbien auch schon wieder Geschichte und es steht fest, dass Lukas Wünsche sich nicht erfüllt haben, jedoch mit seiner Umschreibung "eine ganz wilde Sache" vorausschauend war. Ein übel aussehender Sturz, bei dem er mit dem Kopf aufsetzte, schickte Lukas kurz ins Traumland und bescherte ihm einen Aufenthalt im Krankenhaus. Trotzdem startete er bei den Rennen am Sonntag, allerdings vom letzten Startplatz aus, und wurde dabei 11ter und 7ter. In der Gesamtwertung der WM belegt er aktuell den 4ten Platz. Nach dem Abflug und dem daraus resultierenden letzten Startplatz eine Leistung, für die man zwar nicht schon wieder dieses spanische Wort strapazieren braucht sondern für die man einfach nur den „Daumen hoch“ halten muss.
Zurück zur IDM waren auch in Schaafheim natürlich Zeittraining und Läufe der S1 das Highlight des Wochenendes. Aufgrund des straffen Zeitplans am Samstag wurde die Quali diesmal nicht am Samstag, sondern erst am Sonntagvormittag ausgefahren.
Dominatoren der Quali waren ganz zweifellos die beiden Zweitaktpiloten Class und Höllbacher, die sich bis zum Ende des Trainings gegenseitig Stück für Stück auf Rundenzeiten im beeindruckenden unteren 1.13er Bereich gepusht (für nicht fremdsprachenbegabte Leser, das ist Englisch und heißt auf deutsch gepuscht –Sorry das musste jetzt sein ;-) )  hatten. Lukas gelang es in der allerletzten Runde noch, die von Markus mit 1.13.233 schon hoch liegende Latte auf 1.13.219 zu verbessern und sicherte sich damit die Pole vor  Markus Class, Rudolf Bauer und Markus Volz.
Wenn es denn noch eines Beweises bedurft hätte, dass mit Lukas und Markus zwei ebenbürtige Gegner aufeinandertreffen, so zeigte der erste Lauf dies eindrucksvoll. Lukas gewann den Start vor Markus Volz und Markus Class. Bereits in der ersten Runde zog Class an Volz vorbei und heftete sich an das Hinterrad seines Teamkollegen Höllbacher. Dort blieb er über die komplette Renndistanz und lauerte auf eine Gelegenheit um auf der an Überholmöglichkeiten armen Strecke an Lukas vorbei zu kommen. Höllbacher war sich indes bewusst, dass er sich keinen noch so kleinen Fehler leisten konnte, behielt Nerven und fuhr das Rennen mit einem Vorsprung von 0,159 vor Markus nach Hause. Der Rest des Fahrerfeldes folgte mit deutlichem Abstand und wurde von Markus Volz angeführt, der sich gegen die vehementen Attackeversuche von Manu Hagleitner zur Wehr setzte. Zunächst kostete ihn das einige Mühe, bis Manu jedoch nach einem kleinen Fehler im Off Road zurückgefallen war, konnte Markus den dritten Platz sicher vor Manu ins Ziel retten.
„Am Anfang war ich ja gut dran, wobei mir zu Gute kam, dass Markus nicht gleich seinen Rhythmus gefunden hat. Auf dem Asphalt konnte ich dann auch ein paar Mal anklopfen, aber leider hat er keinen Fehler gemacht, und nachdem es auf der Strecke mit dem Überholen eh schwierig ist, kam ich einfach nicht vorbei. Dann habe ich selber zuerst im Off-Road, und danach nochmal auf dem Asphalt einen kleinen Fehler gemacht und bin zurückgefallen. Zum Schluss kam ich zwar nochmal etwas heran, aber es hat halt nicht gereicht. Mal schaun, dass es im zweiten Rennen besser geht“ kommentierte Manu das Rennen aus seiner Sicht.
Markus Volz war mit dem Ergebnis zufrieden: „Das zweite Training war nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe. Wir haben dann am Set up und am Fahrwerk noch etwas verändert, so dass wir zum Zeittraining heute eigentlich auf dem Punkt waren. Mein Ziel war die erste Startreihe, das habe ich auch geschafft, deshalb war ich mit dem 4. Platz sehr zufrieden. Jetzt beim Rennen hätte mir der Start etwas besser gelingen können, aber während des Rennverlaufs habe ich eigentlich einen guten Schnitt gehabt. Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht, das Problem ist hier der sehr lange Off-Road Anteil, bei dem die Reifen danach sehr lange brauchen, bis sie wieder sauber sind, da muss man an der ein oder anderen Kurve ein bisschen aufpassen. Die Zweitakter haben einfach den Vorteil, dass sie 8 oder 9 Kilo weniger wiegen, rein realistisch betrachtet ist der dritte Platz für mich aber eigentlich schon das Optimum dessen, was zu erreichen ist. Insgesamt bin ich mit dem dritten Platz deshalb sehr zufrieden.“
Ein gutes Rennen zeigte auch Michi Herrmann, der sich nach einem gelungenen Start von der 9. Startposition auf Platz 5 vorschieben konnte, und diesen bis ins Ziel vor André Plogmann und Rudolf Bauer halten konnte. Der Grandseigneur der IDM,  Dirk Spaniol konnte seinen 10. Startplatz um zwei Positionen verbessern, und wurde 8. Ziel erreicht würde er jetzt sagen, denn unter die ersten 10 zu kommen, ist generell seine Zielsetzung.
Im zweiten Lauf gewann Markus Class den Start vor Markus Volz und Lukas Höllbacher, der jedoch schon in der ersten Runde an Volz vorbeizog. Nur wenig später ging Class im „Loch“ vom Off Road zu Boden, verlor damit die Führung an Höllbacher und reihte sich auf Platz 15 wieder in das Geschehen ein. Stück für Stück gelang es ihm zwar, sich bis auf Platz 9 vorzuarbeiten, traf jedoch dann auf das Trio Vorlicek, Prestel, Spaniol, die so dicht hintereinander klebten, dass es für Markus kein Vorbeikommen gab.
Markus Volz nutzte derweil auf Position zwei die Gunst der Stunde und behauptete sich dort über einen Großteil der Renndistanz gegen Rudolf Bauer. Kurz vor Schluss wurde er jedoch von Bauer, der in seinem Windschatten klebte, mit einem sehenswerten Manöver in der Kurve an der Teambox überholt, und musste sich danach mit dem dritten Platz vor André Plogmann und Michi Herrmann begnügen- Lukas Höllbacher fuhr den Sieg konkurrenzlos nach Hause.
Auf dem Harzring war es zwischen Lukas Höllbacher und Rudolf Bauer bereits ziemlich eng geworden, insofern kam der zweite Platz für Rudolf nicht wirklich unerwartet: „Ich muss zugeben, dass der Start nicht so gut gelungen ist, aber ich konnte mich dann doch ein bisschen vorschwindeln. Aus dem Off Road kam ich dann als Vierter heraus und habe danach Jagd auf den Markus ( Volz ) gemacht.  Nachdem Markus Class dann gestürzt ist, war ich Dritter hinter Markus Volz. Überholen ist auf dieser Strecke sehr schwierig, es gibt nur ein paar Stellen, an denen es geht, aber auch da geht´s nur mit etwas Glück. Ich hab´s halt ein paar Mal versucht, dann aber gelassen, und beim dritten Mal ist es mir gelungen und konnte dann auch noch einen kleinen Vorsprung herausfahren. Der Luki war dann sowieso weg, und deshalb ist das jetzt ein schöner zweiter Platz,  mit dem ich sehr zufrieden bin.“
Kurz vor Ende noch überholt zu werden, ist immer ärgerlich. Nicht anders für Markus Volz, auch wenn er sich das auf dem Podium nicht anmerken lässt: „Klar bin ich geärgert. Das sah ja aus, als ob ich auf einmal nicht mehr fahren kann. Ich hatte von der ersten Runde an ein Problem mit dem Grip, das sich im Verlauf des Rennens verschlimmert hat. Zum Schluss konnte ich nach einer Kurve gar nicht mehr richtig ans Gas, weil das Motorrad sofort weggebrochen ist, naja, und das hat der Rudolf natürlich ausnutzen können. Kann man nichts machen, dritter Platz ist auch okay, aber wenn ich denke, dass es genauso gut der zweite hätte sein können, bin ich schon geärgert.“
Rundum gelungen war das Wochenende für Lukas Höllbacher, der die Tabelle auch weiterhin mit großem Abstand anführt, auch wenn er den Ausfall von Markus Class bedauerte: „Markus und ich waren beim Zeittraining ja permanent sehr eng zusammen, während der Rest des Feldes eine gute Sekunde zurücklag. Zum Schluss war Markus vorn, und in der letzten Runde konnte ich dann mit gaaaaaaaanz wenig Vorsprung die Pole holen. Schad fand ich aber, dass die anderen so weit weg waren. Im ersten Rennen hat Markus auch massiv angegriffen, aber er ist halt nicht vorbeigekommen. Die Strecke ist sowieso schwierig zum Überholen, und wenn es so eng ist, passiert halt auch schnell mal was. Und wenn es dann ein Teamkollege ist, dann lässt man es auch nicht soooo drauf ankommen. Für Markus war das eine schwierige Situation, umgekehrt wäre das auch nicht anders. Einen Teamkollegen fährt man eben nicht runter, aber auch so hat Markus richtig Druck gemacht. Im zweiten Lauf war der eigentliche Start super, aber dann habe ich den zweiten Gang nicht reingebracht, und bin die lange Gerade im ersten Gang gefahren. Etwas über dem Limit bin ich dann aber schnell am Markus Volz vorbei, und dann ist Markus Class im Off Road gestürzt. Für mich war es gut, dass ich da nicht direkt hinter ihm war, sonst wär´s gegangen wie auf`m Harzring, wo ich dem Rudolf Bauer reingefahren bin. So konnte ich aber noch rechtzeitig ausweichen, und danach war das Rennen für mich eigentlich frei. In der Meisterschaft siehts für mich derzeit gut aus, so dass ich mich jetzt voll und ganz auf Kolumbien konzentrieren kann.“
Zum Schluss soll schließlich noch einer der Fahrer zu Wort kommen, die bisher noch nicht ganz vorne mitfahren. Für Robert Gattinger ist die diesjährige Saison erst die zweite Supermotosaison überhaupt. In seinem Debutjahr startete er noch in der S2, und sorgte dort mit mehreren Podiumsplätzen im Lauf der Saison für Aufruhr. Dafür reicht es in diesem Jahr zwar noch nicht, aber dabei soll es nicht bleiben: „,Übers Jahr verteilt habe ich mehrmals auf dem Podium gestanden, in Großenhain habe ich sogar einen Lauf gewonnen, und dafür, dass das meine erste Saison war, war ich ziemlich stolz auf mich. In der S1 ist das allerdings ein bisschen schwieriger, weil die Zeiten bei einem so starken Fahrerfeld viel enger beieinander sind. Die Strecke hier in Schaafheim ist sowieso schwierig, weil es kaum Überholmöglichkeiten gibt. Man muss also zusehen, dass man beim Zeittraining einen guten Startplatz einfährt, und nachher beim Start gut wegkommt, ansonsten wird es beim Rennen sehr schwierig werden.  Ich starte jetzt von Platz 5, und ich geb´alles! Für diese Saison habe ich mir Top 8 vorgenommen, aber das ist alles nicht ganz so einfach. Ich hab schon mal den sechsten Platz gemacht, worauf ich auch ziemlich stolz bin, aber das hier ist jetzt nicht so meine Strecke. Großenhain und Stendal liegt mir eher, und Cheb ist sozusagen meine Heimstrecke, das ist von uns aus gesehen am nächsten, und da werde ich auf jeden Fall Gas geben.“
Im Moment genießen Fahrer und Teams zunächst mal die Sommerpause. Mitte September geht es dann in Cheb in den Endspurt um die Meisterschaft, die beim großen Finale in Stendal ihren Höhepunkt finden wird.
 
 
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