Neben den amtierenden Meistern der Klassen S1 und S2, Lukas Höllbacher und Markus Class, treten in diesem Jahr mit Markus Volz, dem nach seinem Unfall bei der Saisoneröffnung 2013 wieder genesenen Dirk Spaniol, André Plogmann und Manuel Hagleitner weitere hochklassige Fahrer an, um auf den bewährten Michelin Pneus bei jeder Wetterlage die Konkurrenz das Staunen zu lehren. Und da bekanntlich das eine nicht ohne "das andere" kann, ist auch diesmal das „schwache“ weibliche Geschlecht, in persona von Laura Höllbacher, vertreten.

Wie bereits im letzten Jahr musste das Team auch diesmal bei der Auftaktveranstaltung am Wochenende 12./13. April auf dem Sandbahnrund in Harsewinkel Federn lassen: Tim Schön, der schon in der letzten Saison dabei war, stürzte beim Training am Samstag auf der Sandbahn so unglücklich, dass er die Nacht zum Sonntag im Krankenhaus verbringen musste. Am Sonntag war er zwar bereits wieder im Fahrerlager unterwegs, mit einem gebrochenen Daumen auf der linken, und einem gebrochenen Schlüsselbein auf der rechten Seite ist die Saison für Tim allerdings schon vorbei, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Derart beidseitig indisponiert und zusätzlich von Schmerzen geplagt fiel es ihm deshalb sichtlich schwer, dem ersten Renntag der Saison mit seinem ansonsten stets sonnigen Gemüt zu begegnen: „Tja, ich würde sagen, ich bin gut abgestiegen. Vor dem gemeinsamen Zeittraining S2/S1 wurde die Strecke sehr gut gewässert. Beim Anbremsen in der Sandbahn bin ich dann hinten ausgekeilt, hab einen Schlag bekommen und bin dann abgeflogen. Ich bin auf die Schulter gekracht und dann noch in die Bande eingeschlagen. Jetzt ist der Daumen durch, das Schlüsselbein gebrochen, zusätzlich noch diverse Rippenprellungen und so weiter. Alles nicht so toll.“
Zur Erinnerung: Im letzten Jahr hatte Steffen Schmid die Saison beim Auftakt für sich ebenfalls in der Sandbahn von Harsewinkel beendet,
Von daher: Gute Besserung vom ganzen Michelin Team, Tim. Komm schnell wieder auf die Beine; die nächste Saison kommt bestimmt.
Davon abgesehen zeigte sich schon im gemeinsamen Zeittraining der Klassen S2 und S1, dass Michelin auch in diesem Jahr wieder auf der Erfolgsspur zu sein scheint. Von den ersten Sechs des Zeittrainings brannten fünf Fahrer die Zeiten auf Michelin Pneus in den Asphalt. Markus Class und Lukas Höllbacher konnten in ihrer Klasse jeweils die Pole Position herausfahren, wobei Markus Class sich von den Zeiten her sogar vor den Fahrern der S1 platzierte und die Mitbewerber in seiner eigenen Klasse fast schon in einer anderen Liga fahrend erschienen ließ.
Klar, dass Markus Haas von MH Motorräder, der auch in dieser Saison die IDM wieder mit dem Michelin Reifenservice begleitet, nach einem solchen Ergebnis mit einer gesunden Portion Optimismus auf die diesjährige Saison schaut: „Wir hoffen natürlich, dass wir in dieser Saison ähnlich erfolgreich mit Michelin sein werden, wie im letzten Jahr, und nach diesem Zeittraining sind wir überzeugt, dass wir auf dem besten Weg sind. Wir haben für dieses Wochenende deutlich mehr Reifen mitgebracht, wir sind jetzt schon ausgebucht und hoffen, dass wir unser Engagement in Zukunft noch ausbauen können. Der Erfolg von Markus und Lukas im Zeittraining gibt uns bisher Recht, allerdings darf man die Konkurrenz niemals unterschätzen. Es sind einige starke Fahrer am Start in dieser Saison, aber wir sind optimistisch, dass das von uns geschnürte Paket letztlich zum Erfolg führen wird“.
Dass die S2 in diesem Jahr mit einem riesigen Starterfeld aufwartet, ist für Markus Class kein Grund zur Sorge: „Na gut, es sind ein paar Starter mehr als letztes Jahr, aber darüber mach´ ich mir keinen großen Kopf. Ich weiß, was ich kann, ich bin gut drauf und ich weiß auch, was das Motorrad kann. Warum sollte ich mir im vorhinein also Sorgen machen? Von daher hätte es mir auch nichts ausgemacht, wenn noch mehr Fahrer aus der S1 in die S2 umgestiegen wären. Mir geht es auch um den Spaß bei der Sache, und je mehr Fahrer, umso besser ist es eigentlich. Insofern freue ich mich auf die Saison“.
Schon beim ersten Rennen der S2 wurde deutlich, dass Michelin mit Markus Class in diesem Jahr in einer ganz eigenen Klasse unterwegs ist. Von der Pole Position aus gewann er den Start, setzte sich in Windeseile vom Rest des Fahrerfeldes ab und fuhr völlig konkurrenzlos den ersten Sieg der Saison nach Hause. Dirk Spaniol, der sich beim Zeittraining Startplatz 5 sichern konnte, gelang ein nach seiner langen Verletzungspause beachtlicher 6. Platz.
Im ersten Lauf der S1 gelang Markus Volz von der dritten Startposition aus ein Bilderbuchstart, der ihm zunächst die Führung einbrachte. Über die gesamte Renndistanz lieferten sich die Fahrer an der Spitze des Feldes einen heißen Kampf um Positionen, der von konstanten Angriffen und Konterversuchen mal des einen, mal des anderen Fahrers dominiert wurde. Nach einem spannenden Rennen und zahlreichen Führungswechseln sah schließlich Lukas Höllbacher die Zielflagge als erster, und sicherte dem Team der Michelin Reifenwerke damit zwar den zweiten Sieg des Tages, sah seine Leistung selber allerdings mit gemischten Gefühlen.
„Ich hatte in den letzten Wochen sehr viel Stress, so dass die körperliche Vorbereitung etwas auf der Strecke geblieben ist. Mein Ziel für diese Saison ist auf jeden Fall wieder der Meistertitel, jetzt beim ersten Rennen lief es ja ganz gut, mit meinem neuen Motorrad bin ich auch rundum zufrieden, ich habe aber doch gemerkt, dass mir die Kraft ein wenig fehlt. An der körperlichen Fitness muss ich also in den nächsten Wochen noch etwas arbeiten, ansonsten bin ich aber zuversichtlich. Nächste Woche bin ich erstmal beim WM-Lauf, danach ist österreichische Meisterschaft, danach findet bei uns zu Hause der 10km-Grenzland-Cup statt; volles Programm also bis zu dem nächsten IDM-Lauf. Mit dem heutigen Renntag bin ich bisher soweit zufrieden, beim Start hatte ich etwas Probleme mit der Übersetzung, aber danach lief es rund. Meine Zeiten sind gut, am Rest kann ich arbeiten, und insofern sehe ich der kommenden Saison eigentlich gelassen entgegen“.
Aufgrund einer Neuerung im Reglement wurde mit besonderer Spannung auf die zweiten Läufe der Klassen gewartet. Erstmals absolvierten S2 und S1 diese Läufe nämlich in einem gemeinsamen Rennen, und erstmals traten bei diesem Rennen die amtierenden Meister beider Klassen und Gewinner der jeweils ersten Läufe im direkten Vergleich aufeinander. Auch wenn die Wertung letztlich nach Klassen getrennt vorgenommen wurde, versprach dieser Umstand ganz zweifellos einen Wettkampf besonderer Güteklasse, quasi ein Superfinale um Punkte- und es wurde niemand enttäuscht.
Markus Class auf seinem Zweitakter war es, der in diesem Rennen einen Traumstart hinlegte, sich erneut fast spielerischer vom Fahrerfeld absetzte und das Rennen souverän gewann. Markus Volz folgte als Ditter, Lukas Höllbacher als Vierter, womit beide aufgrund der getrennten Klassenwertung dennoch den Tag mit einem Platz auf dem Podium beschließen konnten.
So war Markus Volz denn auch rundum zufrieden mit dem Wochenende: „Michelin hat mir letztes Jahr schon gutgetan, und wie man sieht, tut es mir auch in diesem Jahr gut. Harsewinkel zählt nicht zu meinen Lieblingsstrecken, aber wie die Ergebnisse dieses Wochenendes zeigen, sind wir auf einem guten Weg.
Auch Dirk Spaniol konnte mit dem dritten Platz der S2 vom Podium aus einen positiven Blick in Richtung des zweiten Renntages werfen: „Ich bin mit dem Ergebnis des Renntages ganz zufrieden. Die Verletzung aus dem letzten Jahr ist inzwischen verheilt, so dass ich den Kopf jetzt auch wieder frei habe, um mich ganz aufs Rennen zu konzentrieren. Im Moment fehlt mir halt nur noch ein wenig Fahrpraxis. Das war das erste Rennen überhaupt für mich in diesem Jahr, und wenn man es genau nimmt, fehlt mir irgendwie die komplette letzte Saison. Die Konkurrenz schläft ja nicht, und die Jungs entwickeln sich immer weiter, während ich selber komplett raus war. Von daher habe ich im Moment noch einiges aufzuholen, und deshalb bin ich nicht ganz unzufrieden. Ein bisschen geärgert hat mich, dass ich im ersten Rennen noch auf den letzten Drücker eine Position verloren habe; vom Tempo her hätte das nicht sein müssen, aber mir fehlte im Arm dann doch noch ein bisschen die Kraft und das rechte Gefühl. Wahrscheinlich bin ich auch noch zu verkrampft in der Hinsicht, aber ich denke, dass wird sich mit zunehmender Fahrpraxis erledigen. Im letzten Jahr habe ich mir von der Kooperation mit Michelin sehr viel vesprochen, aber das ging ja durch meinen Unfall nicht umzusetzen. Insofern habe ich mir in diesem Jahr darüber noch nicht allzu viele Gedanken gemacht. Im Moment sieht es so aus, dass das Material definitiv viel mehr kann, als ich, insofern ist es für mich zunächst wichtig, wieder richtig ins Renngeschehen einzusteigen, um die Möglichkeiten der Reifen ausnutzen zu können. Und das die Michelin Reifen ein ungeheuer großes Potential haben, das sieht man ja bei den Kollegen Class und Volz“.
Mit Manuel Hagleitner und André Plogmann auf den Positionen fünf und sechs der S1 platzierten sich im direkten Vergleich der Klassen damit 6 Fahrer der Michelin Reifenwerke unter den ersten 10. Marc-Reiner Schmidt hinzugerechnet vetrauen 7 der ersten 10 platzierten auf den Grip der Michelin Pneus. Ein Ergebnis, das für sich spricht.
Und um "das andere“ nicht zu vergessen: Laura komplettierte den Michelin-Auftakt-Erfolg mit zwei Dreiern in der internationalen Klasse S3.
Teamleiterin Daniela Mauer betrachtete das Ergebnis des Wochenendes denn auch mit Genugtuung: „Es war in diesem Jahr sehr schwierig, das Budget auf einem Level zu halten, mit dem wir einigermaßen zufrieden sein können. Die Ergebnisse des ersten Renntages knüpfen an die Erfolge des letzten Jahres an, und wenn es für den Rest der Saison so weitergeht, dann haben wir auch in diesem Jahr gar nichts zu meckern.“
Das war der erfolgreiche Anfang des Team`s Michelin Reifenwerke in Harsewinkel, am Wochenende 17. / 18.05.2014 geht die Supermoto IDM auf dem Flugplatz in Großenhain in die hoffentlich genauso erfolgreiche zweite Runde.