Am letzten Wochenende -05.09.2020 - 06.09.2020- war die Supermoto IDM DM für den zweiten Renntag bei noch fast sommerlichen Temperaturen zu Gast beim MSC Wittgenborn auf dem idyllisch gelegenen Vogelsbergring. Back to the Roots sozusagen, immerhin begann der MSC Wittgenborn bei seiner Gründung im Jahr 1958 ursprünglich mit dem Motorradgeländesport. Im Lauf der Jahre wurden die Aktivitäten um Grasbahnrennen, Kartsport, Auto-Cross und Auto Slalom erweitert, und auch die Motorsportanlage wurde stetig erweitert und ausgebaut.


Inzwischen zählt die Strecke auf dem Vogelsbergring mit einer Länge von knapp 1.040 Metern zu den schönsten und beliebtesten Outdoor-Kartbahnen Deutschlands, die für die Gäste auf zwei Rädern kurzerhand um einen Off Road Bereich erweitert wurde, der einerseits zwar Off Road Wittgenborn Vogelsbergring 2020nicht wirklich spektakulär zu nennen war, andererseits aber alles hatte, was ein Supermoto-Off-Road-Herz benötigt, Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 off roadund somit dem Zweck nicht nur genügte sondern den ein oder anderen Fahrer doch vor das ein oder andere Problem stellte. Hinzu kamen noch Probleme, die von der extremen Belastung -auf ihm wurde seit donnerstags zuvor intensivst trainiert- herrührten und die Fahrspuren teils einbrechen ließen. Wohl dem, der „Augen zu und durch“ fahren konnte oder eine alternativ schnelle Linie für sich fand.

Off Road Wittgenborn Vogelsbergring 2020Ein großer Dank gebührt an dieser Stelle den Gastgebern, die den zweiten Renntag in der wohl denkwürdigsten Supermotosaison aller Zeiten an diesem Wochenende überhaupt erst möglich machten.

Nach wie vor ist Corona allgegenwärtig und hat natürlich auch dieser Veranstaltung einen unverkennbaren Stempel aufgedrückt: das komplette Wochenende lief als `geschlossene Veranstaltung´, Zuschauer verboten, wer als `Zubehör´ kommen wollte, musste sich vorher anmelden. Vor dem Eingang gab es nach Abgabe der Covid-19-Selbstauskunft am Checkpoint Corona ein schwarzes `Corona-Bändchen´, erst danach wurde man auf das Gelände durchgewunken, auf dem man sich mit dem inzwischen schon obligatorischen Abstand, Desinfektionsmitteln, Wegmarkierungen, Maskenzwang in bestimmten Bereichen und dem bösen Geist des Ordnungsamtes konfrontiert sah, das anscheinend auch am Wochenende in Hessen gerne mal auf Veranstaltungen vorbeischaut um zu sehen, ob man sich dort tatsächlich an die Auflagen hält. Alles war gut organisiert, und wenn es tatsächlich eine Kontrolle gegeben hätte, hätte es auch nichts zu meckern gegeben. Eine Situation also, an die wir uns schon fast gewöhnt haben und die uns wahrscheinlich noch eine Weile begleiten wird.

Das Zeittraining lief ohne große Überraschungen: Marc-Reiner Schmidt, diesmal ohne G, weil mit der richtigen Lizenz am Start, holte sich Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Jannik Hintzdie Pole vor Peter Banholzer, Jan Deitenbach und Jannick Hintz als Gastfahrer aus der Schweizer Meisterschaft, der die Gelegenheit nutzte, um sich bei der IDM auf die kommenden Rennen u.a. in der EM vorzubereiten: „„Ich habe mir vor knapp neun Wochen das Sprunggelenk gebrochen, deshalb fehlt mir im Moment ein wenig die Routine auf Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Jannik Hintz 2dem Motorrad, da lag es nahe, dieses freie Wochenende zwischen den EM-Rennen zu nutzen, um hier bei der Deutschen Meisterschaft gemeinsam mit meinem Teamkollegen Marc-Reiner Schmidt ein wenig an der Rennroutine zu arbeiten, damit es für mich in der EM noch ein wenig weiter nach vorne geht. Nach der 85er hat mich damals Marcel Götz unter seine Fitttiche genommen, der ja auch lange Jahre hier in der DM gefahren ist. Marcel hat bis zu meinem Titelgewinn in der Schweiz letztes Jahr meine Motorräder gemacht und mich betreut, und in diesem Jahr bin ich dann zum Lazzarini-Team L30 nach Italien gewechselt.“

Die zweite Startreihe bildeten Max Banholzer, Steffen Albrecht, Peter Mayerbüchler und Simon Vilhelmsen.

Beim Start des ersten Rennens am Sonntagnachmittag zog Peter Banholzer mit einem Holeshot vorbei an Marc-Reiner Schmidt, der sich Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Peter Banholzerjedoch sofort an die Verfolgung machte, zunächst aber nicht vorbeikam. Auf Platz drei folgte Max Banholzer vor Jan Deitenbach und Janick Hintz und Simon Vilhelmsen. Schon die zweite Runde bescherte Marc-Reiner Schmidt die Führung, die er zunächst auf ein komfortables Maß ausbaute und danach bis zum Ende des Rennens souverän innehatte. Peter Banholzer blieb auf der zweiten Position, vor seinem Bruder Max, Jan Deitenbach, Jannick Hintz und Simon Vilhelmsen. Hintz ging kurze Zeit später mit deutlichen Ambitionen nach vorn an Deitenbach vorbei, schaffte es aber nicht dauerhaft auf Attackedistanz an Peter Banholzer heran. Max Banholzer, zunächst Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Max Banholzererfolgversprechend auf Position drei unterwegs, musste sich in der siebten Runde der Technik geschlagen geben, weshalb ihm in der Spitzkehre das Bike ausging, er aufgangs des Tables stehen blieb und sekundenlang das Bike nicht mehr starten konnte. Damit war der Traum vom Podium ausgeträumt, die Positionen an der Spitze blieben danach unverändert.

Marc-Reiner Schmidt gewann den ersten Lauf souverän vor Peter Banholzer und EM-Fahrer Jannick Hintz. Auch wenn es `nur´ für den zweiten Platz langte, war Peter Banholzer damit angesichts der hochkarätigen Konkurrenz vollauf zufrieden: „Der Start lief super und in der ersten Runde konnte ich meine Position auch halten, aber in der Zielgeraden ist Marc-Reiner schließlich an mir vorbei gefahren. Bis zur siebten Runde hing mir der Max noch im Nacken, bis ihm im Off Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Peter Banholzer 2Road das Motorrad abgestorben ist. Danach war Janick hinter mir und kam Anfangs auch ziemlich nah heran, aber ich konnte wieder Abstand herausfahren und so ging es dann bis zum Ende. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, vor allem hätte ich selber nicht gedacht, dass ich gegen Marc-Reiner eine ganze Runde an der Spitze durchhalten würde (sprachs mit einem Grinsen auf den Lippen). Die Strecke selber ist gewöhnungsbedürftig: klein, eng und rutschig. Es gibt nur wenig Möglichkeiten zum Überholen, driften -so, wie es sich eigentlich gehört- kann man nur an der Boxengasse runterwärts, der Off Road ist leider etwas klein, aber unter den gegebenen Umständen haben sie es hier schon gut gemacht. Ist mal ein bisschen was anderes und letztlich sind wir ja alle froh, dass wir überhaupt fahren können. Fürs zweite Rennen hoffe ich, dass ich wieder so gut starten kann, aber der erste Platz ist wohl nur zu erreichen, wenn für Marc-Reiner etwas schief geht, was ich ihm natürlich nicht wünsche. Von daher hoffe ich, dass es auch im zweiten Rennen für den zweiten Platz reicht, dann bin ich mit dem Wochenende komplett zufrieden.“

Die Möglichkeit, dass `etwas schief geht´ war für Marc-Reiner Schmidt auch an diesem Wochenende keine Option: „Die Strecke ist natürlich sehr eng für mich, nachdem ich aus Italien an schnellere Strecken gewöhnt bin. Aber trotzdem macht die Strecke Spaß, ist Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Marc Reiner Schmidteinfach mal was anderes und für mich ein sehr gutes Training zwischen den WM-Terminen. Ich bin heute ohne das `G´ vom letzten Mal am Start und fahre um Punkte, aber nachdem ich bei den nächsten beiden Renntagen in Oschersleben und Schleiz aufgrund der Überschneidung mit der WM aussetzen muss, ist das eher nebensächlich. Ist zwar schade, aber ich kann´s leider auch nicht ändern. Ich hoffe jetzt, dass es in Harsewinkel noch ein Rennen geben wird, da wäre ich dann wieder dabei, ansonsten leider erst im nächsten Jahr wieder. Im Moment liegt mein Augenmerk zu 100% auf der WM, wo das ganze Team eine super Arbeit hinsichtlich der Abstimmung des Motorrades und der Anpassung der Reifen geleistet hat; das ist ja schon eine ziemlich große Umstellung. Und dann ist die WM genau wie die Italienische Meisterschaft natürlich mit Fahrern wie Thomas Chareyre, Mauno Hermunen, Lukas Höllbacher und vielen starken Italienern auch sehr hochwertig besetzt; da gibt es schon viele starke Zweikämpfe und das ist ja auch das, was die Leute sehen wollen und genau so sollte eine WM auch stattfinden. Leider gab es ja wegen Corona nur wenige Veranstaltungen, aber das Level ist auf jeden Fall sehr hoch. Die Rennen in der IDM sind deshalb für mich ein gutes Training, ich kann einiges ausprobieren und habe meinen Spaß dabei. Insofern bin ich mit diesem Wochenende absolut zufrieden und mit dem Ergebnis sowieso.“

Vierter wurde Jan Deitenbach vor Simon Vilhelmsen und Max Banholzer.

Beim Start des zweiten Laufs behauptete Marc-Reiner Schmidt seine Pole Position vor Peter und Max Banholzer und Steffen Albrecht. Wieder wurde der Off Road Max Banholzer´s Waterloo, er stürzte weil er seinem Bruder ausweichen musste, dem der Gang raussprang, und verlor damit erneut alle Chancen auf einen Podiumsplatz. Steffen Albrecht hielt sich bis zum Ende des Rennens auf der dritten Position hinter Peter Banholzer auf zwei und Marc-Reiner Schmidt souverän an der Spitze, dahinter folgten Peter Mayerbüchler, Jan Deitenbach und Simon Vilhelmsen, und in dieser Reihenfolge ging es dann auch durchs Ziel.

Steffen Abrecht hatte sich von diesem Wochenende etwas mehr erhofft, und war insbesondere mit dem Ergebnis des ersten Laufs alles andere als zufrieden: „Das erste Rennen habe ich schlichtweg verpatzt indem ich den Off Road etwas unterschätzt habe und gestürzt bin; Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Steffen Albi Albrechtich hätte da doch etwas vorsichtiger sein sollen. Der zweite Lauf lief schon alleine vom Start her viel besser, habe allerdings in der ersten Kurve etwas zurückgezogen um nicht nochmal einen Sturz zu riskieren. Als Max vor mir stürzte hatte ich zudem viel Glück, dass ich dort glimpflich vorbeigekommen bin ohne ihn zu treffen, von daher macht mich der dritte Platz mega glücklich, auch wenn ich mir vom Wochenende insgesamt etwas mehr erhofft hatte. Mal sehen wie es in Oschersleben und Schleiz läuft, mein Ziel ist es auf jeden Fall, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten beiden Renntage. Oschersleben kenne ich ja, allerdings ist der Off Road dort ziemlich simpel gehalten und ohne technische Finessen, so dass man dort nicht all zu viel Zeit gut machen kann. Schleiz kenne ich bisher nicht, bin aber schon sehr gespannt, wie es dort laufen wird.“

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Hendrik FroehlichBester Rookie in beiden Rennen wurde Hendrik Fröhlich, für den der Start in der S1 im Vergleich zur S2 dann doch nochmal eine ganz andere Herausforderung war: „Der Grundspeed durchs Rennen ist natürlich viel höher als in der S2. Insofern ist die Lücke nach vorn schon deutlich größer und das Aufschließen viel schwieriger. Immerhin sind hier Leute wie Marc-Reiner Schmidt unterwegs, die einen Speed vorlegen, den man nicht einfach so mitgehen kann. Trotzdem bin ich gut angekommen und fühle mich hier auch sehr wohl. Auch durch den neuen Sponsor Classic Motoröl und das neue Team Adrenalin Racing, das wir in diesem Jahr an den Start bringen, sind wir gut aufgestellt und trainieren sehr viel, um das Ganze auch weiter nach vorn zu bringen. Ich bin deshalb sehr zufrieden, die S1 macht mir Spaß und ich freue mich schon mega auf Oschersleben und Schleiz.“

Nach dem zweiten Renntag führt Peter Banholzer mit 78 Punkten die Tabelle an, knapp gefolgt von Steffen Albrecht mit 77 Punkten und Max Banholzer mit 75 Punkten.

Zwei Renntage stehen noch aus, ein weiterer in Harsewinkel steht noch auf der Kippe, und auch wenn dieses Jahr alles anders ist als sonst, bleibt es trotzdem spannend in der IDM. Der nächste Supermoto IDM Renntag findet schon in zwei Wochen, nämlich am 19.09.2020 und 20.09.2020 in Oscherleben statt. Gute Zeit bis dahin

Herzlichst

RD-Foto   

 

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Jannik Hintz 

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Marc Reiner Schmidt

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Marc Reiner Schmidt

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Max Banholzer

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Max Banholzer

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Max Banholzer

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Peter Banholzer

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Peter Mayerbuechler

Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Simon Vilhelmsen

 Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Simon Vilhelmsen

 Supermoto IDM DM Wittgenborn Vogelsbergring 2020 Steffen Albrecht

 

 

 

 

 

 

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