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Simon Vilhelmsen verteidigt seinen Titel und gewinnt die Internationale Deutsche Supermoto Meisterschaft 2021 im Finale auf dem Flugplatz in Großenhain
Bis zum buchstäblich allerletzten Augenblick blieb es in der diesjährigen IDM / DM im Supermoto spannend: nachdem Simon Vilhelmsen und Jan Deitenbach während der Hälfte der Saison punktgleich um die Führung in der Gesamtwertung kämpften, reiste Vilelmsen schließlich mit einem hauchdünnen Vorsprung von 3 Punkten vor Deitenbach zum Finale auf dem alten Flugplatz in Großenhain an. Zwei Läufe auf dem holperigen Track des geschichtsträchtigen Flugplatzes, von dem Simon selber sagt, es sei sein `All-Time-Favourite-Track´, sollten nach dem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen während der Saison darüber entscheiden, wer von Beiden letztlich die Meisterkrone des Jahres 2021 nach Hause bringen sollte. Marc-Reiner Schmidt war in Großenhain erneut nicht dabei, so dass mit Deitenbach und Vilhelmsen zwei hochambitionierte, wenn auch nicht die einzigen, Anwärter auf Siege in den beiden Läufen am Start waren. Während die Frage der Plätze 1 und 2 auf dem Meisterpodium sich mit großer Wahrscheinlichkeit zwischen Deitenbach und Vilhelmsen entscheiden würde, traten im Kampf um Platz 3 des Meisterpodiums mit Hampus Gustafson und Peter Banholzer ebenfalls zwei hochmotivierte Fahrer mit realistischen Chancen an.
Bei dieser Konstellation versprach das Finale so spannend zu werden, wie schon lange nicht mehr.
Nicht zum ersten Mal war der MSC Großenhain Gastgeber des IDM-Finales. Der ein oder andere mag sich noch an das denkwürdige Finale des Jahres 2010 erinnern: bereits freitags hatte es in Strömen geregnet, am Samstag stand das Wasser im Fahrerlager teils 
knöchelhoch, und die ersten Trainings am Sonntag morgen fielen buchstäblich ins Wasser, weil es nicht aufhören wollte zu regnen und die gesamte Strecke derartig überflutet war, dass sie schlicht nicht befahrbar war. Der Vormittag verging mit dem vergeblichen Warten auf Besserung, mittags schließlich fiel die Entscheidung der Rennleitung, die letzten beiden Läufe der Saison abzusagen und die Meisterschaft auf Basis der bis dahin erreichten Punkte zu entscheiden. Der Titel in der S1 ging damals an Mauno Hermunen, Meister in der S2 wurde Michi Herrmann. In den folgenden Tagen schwoll der Pegelstand der Röder von den üblichen etwa 80 cm auf 3,17m an und sorgte mit anderen kleinen und größeren Flüssen im Bereich Großenhain für verheerende Überschwemmungen.
Zum Finale 2021 zeigte sich das Wetter jedoch von seiner allerbesten Seite: fast sommerlichen Temperaturen sorgten trotz spürbarer Anspannung für gute Stimmung im Fahrerlager und zogen am Sonntag nicht wenige Zuschauer aus der motorsportbegeisterten Region an die Strecke.
Zu wenig Begeisterung bei den Fahrern führte der leider nur suboptimal vorbereitete Off Road, der sowohl während der Trainings als auch bei de
n Rennen für zahlreiche und folgenreiche Stürze und Trainings- bzw. Rennabbrüche sorgte. Auch das Zeittraining der S1 am Samstag nachmittag wurde abgebrochen, nachdem Holger Salmen im Off Road gestürzt und mit dem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen wurde. Dem Vernehmen nach mindestens vier Einsätze des Rettungshubschraubers an einem Wochenende sind ein wahrlich trauriger Rekord. An dieser Stelle deshalb unsere besten Genesungswünsche an alle betroffenen Fahrer. 
Der Neustart der Zeittrainings sollte dann auch schon einen Vorgeschmack auf die beiden letzten Läufe der Saison geben. Nachdem Steffen Albrecht in der abgebrochenen Quali ebenfalls spektakulär jedoch vor der Teambox gestürzt, aber glücklicherweise unverletzt geblieben war, dominierte er das Zeittraining mit ungewohntem Effet und sicherte sich die Pole Position vor Nico Joannidis, Peter Banholzer und Simon Vilhelmsen. Jan Deitenbach, Tim Szalai, Hampus Gustafson und Dennis Fligr stellten die zweite Startreihe.
Trotz der nicht ganz optimalen Startposition setzte sich Simon Vilhelmsen nach dem Start des ersten Rennens gegen seine Konkurrenten durch und ging mit einem Holeshot unverzüglich an die Spitze des Fahrerfeldes. Die erste Runde beendeten das Spitzenfeld in der Reihenfolge Simon Vilhelmsen, Steffen Albrecht, Nico Joannidis und Peter 
Banholzer. Jan Deitenbach folgte auf Position fünf, hatte allerdings beim Start minimal zu früh gezuckt, musste eine Stop-and-Go-Strafe hinnehmen und ging danach auf Position 7 wieder ins Rennen. Über die ersten beiden Runden blieben die Platzierungen des Führungsquartetts stabil aber bereits in der dritten Runde ging Banholzer an Joannidis vorbei und heftete sich an Albrechts Hinterrad. Vilhelmsen blieb von Scharmützeln unberührt und fuhr bereits im ersten Drittel des Rennens einen komfortablen Vorsprung von knapp 2 Sekunden vor seinen 
Verfolgern heraus. Inzwischen war Peter Banholzer nah genug an Steffen Albrecht herangekommen um diesen im Kampf um Platz zwei unter Druck zu setzen und schließlich an ihm vorbeizuziehen, während Nico Joannidis sich sicher auf der vierten Position einrichtete. Inzwischen war Deitenbach bei seiner Aufholjagd etwas zu motiviert ans Werk gegangen, ging zu Boden und verlor dabei weitere Plätze, gab sich jedoch nicht geschlagen und machte sich erneut zügig ans Aufholen. Während des letzten 
Renndrittels bekam Albrecht Probleme mit seinem Auspuff, musste das Rennen vorzeitig beenden und räumte damit seine dritte Position für Nico Joannidis. Tim Szalai rückte auf die vierte Position vor, gefolgt von Hampus Gustafson und Jan Deitenbach auf Position sechs.
Simon Vilhelmsen gewann den ersten Finallauf deutlich und baute damit seinen Vorsprung auf seinen direkten Konkurrenten um die Meisterkrone auf 13 Punkte aus und auch Peter Banholzer rückte auf der zweiten Position seinem diesjährigen Saisonziel, dem dritten Platz
auf dem Meisterpodium, ein Stückchen näher. Nico Joannidis wurde Dritter, vor Tim Szalai und Hampus Gustafson. Für Jan Deitenbach war die Chance auf den diesjährigen Titelgewinn aus eigener Kraft trotz beachtlicher Leistung bei der Aufholjagd nach seinem Sturz quasi dahin: „Ich hätte gerne bis zuletzt um den Titel gekämpft, aber jetzt ist Simons Vorsprung natürlich groß, und es ist sehr unwahrscheinlich, dass es für mich beim zweiten Lauf noch reichen wird. Aber das habe ich mir selber zuzuschreiben, ich war vor dem Rennen sehr nervös, habe Fehler gemacht, und so kann man eben nicht Meister werden. Sehr schade.“
Beim Start des zweiten Laufs setzte sich Pole Setter Steffen Albrecht mit einem Holeshot vor Jan Deitenbach durch, Simon Vilhelmsen folgte auf der dritten Position vor Peter Banholzer und Nico Joannidis. Während Albrecht sich leicht von seinen Verfolgern absetzen konnte, heftete sich Vilhelmsen klettengleich an Deitenbachs Hinterrad, und lauerte ebenso wie Banholzer hinter ihm auf eine Gelegenheit, die ein durchschlüpfen erlauben würde ohne dabei das Risiko eingehen zu müssen, bei einem Sturz alle Chancen auf Podium und Titel zu verschenken. Steffen Albrecht hatte sich inzwischen sicher an der Spitze etabliert und fuhr das letzte Rennen seiner aktiven Supermotokarriere sicher und überglücklich nach Hause: „Die Saison ist für mich leider nur suboptimal gelaufen. Aus beruflichen Gründen 
blieb mir so gut wie keine Zeit für sinnvolles Training, die Rennen waren für mich fast die einzige Möglichkeit zum Training, deshalb habe ich mich jetzt zum Schluss wohl auch etwas gesteigert. Die fehlende Zeit ist auch der Grund, warum ich im nächsten Jahr nicht mehr als eingeschriebener Fahrer dabei sein werde, umso mehr freue ich mich natürlich, dass ich bei meinem letzten Rennen tatsächlich als Sieger auf dem Podium stehen darf. Die Strecke hier in Großenhain liegt mir sehr, weil sie viel Grip bietet und auch etwas flüssiger zu fahren ist als andere Strecken, von daher hatte ich mir natürlich schon ein gutes Ergebnis erhofft. Das Ergebnis des Zeittrainings gestern hätte ich mir schon fast nicht träumen lassen, und dass ich das dann auch noch in wenigstens ein Rennen übertragen kann und ganz oben auf dem Podium stehe, das ist überwältigend. Im ersten Lauf hat sich leider der Auspuff gelöst, so dass ich beenden musste, aber im zweiten Lauf hat zum Glück alles funktioniert und gehalten, das ist ein perfekter Abschluss, und ich bin echt megaglücklich“. In der Endabrechnung konnte Steffen Albrecht somit P6 erzielen.
Jan Deitenbach ging beim letzten Lauf der Saison als Zweiter über die Ziellinie, nach dem glücklosen ersten Lauf reichte es für ihn, wie schon erwartet, dennoch nicht für denTitelgewinn: „Im ersten Moment hatte ich schon einen Kloß im Hals, dass es jetzt nur der Vizetitel 
geworden ist. Andererseits habe ich nach dem ersten Lauf aber auch nicht damit gerechnet, dass Simon nun einen so grundlegenden Fehler machen würde, dass ich seinen Vorsprung noch einholen könnte, aber ich wollte im zweiten Rennen dennoch zeigen, dass ich es hätte schaffen können. Das ist mir gelungen, deshalb sehe ich den Vizetitel jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge, auch wenn ich mich natürlich ärgere, dass es im ersten Rennen nicht auch so gelaufen ist. Leider ist es nicht so, das ist nicht zu ändern; es war ein mega Fight im zweiten Rennen, superfair auch, klar bin ich geknickt, dass es nicht gereicht hat, aber andererseits auch total stolz auf den gesamten Saisonverlauf, von daher freue ich mich jetzt auch über den Vizetitel“.
Simon Vilhelmsen wurde Dritter und hatte damit seinen zweiten Meistertitel in der Tasche: „Ich freue mich riesig über den Titel, aber trotzdem bin ich über den Verlauf des zweiten Rennens etwas enttäuscht; ich hätte gerne auch den zweiten Lauf gewonnen aber leider sollte es nicht sein. Ich kam am Start gut weg und hatte ein sehr gutes Gefühl, dass ich den Start gewinnen könnte, aber dann wurde ich 
in der ersten Kurve irgendwie eingeklemmt, es ging nicht richtig weiter, ich kam als Dritter aus der Kurve und konnte danach auch keine Lücke finden, um einigermaßen risikolos passieren zu können. Ich denke, dass ich aufgrund meines Speeds das Rennen hätte gewinnen können, deshalb ärgert mich das Ergebnis natürlich, aber es macht auch keinen Sinn ein zu hohes Risiko einzugehen, einen Crash zu riskieren und damit alles zu verlieren. Letztlich ging es für mich um den Titelgewinn, und den wollte ich auf gar keinen Fall aufs Spiel setzen. Deshalb: ja, ich bin sehr sehr glücklich und stolz darauf, dass ich den Meistertitel verteidigen konnte, aber ich wäre noch etwas glücklicher, wenn ich den Titel mit zwei Siegen im Finale erreicht hätte“.
Der dritte Platz auf dem Meisterpodium gehört in diesem Jahr Hampus Gustafson, der im ersten Rennen Fünfter und im zweiten Rennen nach einem Crash und folgender Aufholjagd Achter wurde, über die Saison jedoch eine sehr konstante Leistung zeigte und den Titel des
Vize-Vizemeisters insofern verdient -wenn auch für ihn selbst etwas überraschend- eingefahren hat: „Im zweiten Rennen bin ich in einen Crash mit mehreren Fahrern geraten und konnte erst als letzter wieder ins Rennen. Zum Glück ist es mir danach gelungen, noch auf Platz acht vorzufahren, das war nicht ganz einfach, aber ich glaube, die Punkte reichen jetzt sogar für den dritten Platz in der Meisterschaft. Wie es nächstes Jahr weitergeht, steht noch nicht ganz fest. Ich werde auf jeden Fall internationale Rennen fahren, aber ob ich in Deutschland fahre, weiß ich noch nicht, deshalb bin ich natürlich sehr stolz und glücklich über den dritten Platz in diesem Jahr.“
Peter Banholzer wurde Vierter und verpasste seinen Platz auf dem diesjährigen Meisterpodium nur knapp und konnte seine Enttäuschung darüber nicht verhehlen: „Das erste Rennen lief super, und auch im zweiten Rennen hätte ich vom Speed her mehr liefern können, aber wies´ halt so ist: wenn du nicht vorbei kommst, nützt dir der Speed auch nix. Schade, aber Jammern hilft jetzt auch nicht, das muss ich jetzt einfach abhaken und mich aufs nächste Jahr konzentrieren.“
Damit ist die Internationale Deutsche Meisterschaft im Supermoto 2021 schon wieder Geschichte. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weitergeht, wir werden Euch an dieser Stelle auf dem Laufenden halten, sobald es etwas Neues zu berichten gibt.
Bis dahin wünscht Euch eine gute Zeit
Euer RD-Foto
5ter der IDM Tim Szalai
7ter der IDM Nico Joannidis
8ter der IDM Marc-Reiner Schmidt
9ter der IDM Loris Dickau
10ter der IDM Colin Beischroth
RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike