Dortmund ist im deutschen Motorradsport kein unbekanntes Pflaster.
Schon seit 25 Jahren findet in der Westfalenhalle ein Höhepunkt der Szene statt, der alljährlich eine steigende Anzahl von Zuschauern nach Dortmund lockt: das ADAC Supercross.
Ganz nebenbei wird in Dortmund ebenfalls bereits seit vielen Jahren die Messe `Motorräder´ ausgerichtet, die sich gleichfalls jährlich einer großen Zuschauerresonaz erfreut.
Erstmals ist Dortmund in diesem Jahr Gastgeber für ein weiteres hochkarätiges Motorradevent, das demnächst vielleicht auch mal zu den feststehenden Einträgen im Kalender der Motorsportfans im Ruhrgebiet und darüber hinaus werden wird: die Internationale Deutsche Meisterschaft im Supermoto.
Für die Premierenveranstaltung am Wochenende 09./10. Juli 2010 wurde auf der Parkfläche vor den Messehallen ein Rennparcours samt Off Road aufgebaut, der von zahlreichen Fahrern zwar ob vieler enger Kurven, wenig Überholmöglichkeiten und zwischen Asphalt und Pflastersteinen wechselndem Straßenbelag etwas misstrauisch beäugt wurde, für die Zuschauer allerdings trotz auf den ersten Blick wenig spektakulärem Off Road Rennsportvergnügen pur bot.
Petrus ließ mit Sonne satt und einem angenehmen Windhauch den Aufenthalt im Freien zu einem reinen Vergnügen werden. Lediglich am späten Samstagnachmittag zog es sich kurzzeitig zu, und ein Regenschauer führte zum Rennabbruch des ersten C 2 Rennens und warf bei den Fahrern der C1 für deren erstes Rennen die Frage nach den passenden Reifen auf.
Neben den üblichen Protagonisten der Supermoto IDM versprach eine Anzahl erlesener Gastfahrer spannende Positionskämpfe. Und das kam so: bekanntlich haben die Reifen des italienischen Herstellers `Golden Tyre´ in der Supermoto-Szene nicht den allerbesten Ruf. Im letzten Jahr wurde man durch die Auflagen der FIM dazu verpflichtet, für die WM ein Reifenpaket zu konzipieren, das mit geringerem Grip für mehr Drifts sorgen sollte. Der Plan funktionierte nicht; genau genommen ging er nicht nur nach hinten los, sondern sorgte zudem auch noch für das schlechte Image der Reifen.
In Dortmund war Jens Engelking von Golden Tyre Deutschland mit dem vierfachen Weltmeister Thierry van den Bosch, Fabrizio Bartolini, Max Verderosa und Yuri Guardalá angetreten, gegen dieses Image u.a. mit der Devise zu Felde zu ziehen, GT Reifen sind gut genug, um mit ihnen aufs Podest zu fahren. Nun ja. Dieser Plan hätte funktionieren können. Im Zeittraining jedenfalls funktionierte er nicht und auch bei den Rennen war der Erfolg eher bescheiden; Yuri Guardalá belegte in den Trainings konstant den 4. Platz und fuhr in der Quali der S2 mit der 4. Startposition noch die beste Platzierung der vier GT-Fahrer heraus. Was die 13er Zeit von vdB im sonntags Warm Up anbelangt, so könnte einem dabei das Sprichwort über die Schwalbe und den Sommer in den Sinn kommen.
Allerdings ist es natürlich auch ein bisschen ungerecht, von den Ergebnissen eines einzigen Renntages auf einer Rennstrecke, die man mit Fug und Recht als ungewöhnlich bezeichnen kann, grundsätzliche Rückschlüsse auf die Qualität einer Reifenmarke zu ziehen. Es gab eine Menge technischer Probleme, den Samstag verbrachte man hauptsächlich mit Fahrwerksabstimmungen, und im ersten Rennen blieb Thierry van den Bosch zu allem Überfluss auch noch wegen eines Getriebeschadens liegen. Rennergebnisse hängen ja von vielen Dingen ab, immer auch ein bisschen von der Tagesform, und ein bisschen mehr von den persönlichen Affinitäten der Fahrer. Angesichts der „vollmundig“ angekündigten Aktion wurden die tatsächlichen Ergebnisse von dem ein oder anderen jedenfalls mit Häme und leichtem Spott zur Kenntnis genommen.
Allerdings ist es natürlich auch ein bisschen ungerecht, von den Ergebnissen eines einzigen Renntages auf einer Rennstrecke, die man mit Fug und Recht als ungewöhnlich bezeichnen kann, grundsätzliche Rückschlüsse auf die Qualität einer Reifenmarke zu ziehen. Es gab eine Menge technischer Probleme, den Samstag verbrachte man hauptsächlich mit Fahrwerksabstimmungen, und im ersten Rennen blieb Thierry van den Bosch zu allem Überfluss auch noch wegen eines Getriebeschadens liegen. Rennergebnisse hängen ja von vielen Dingen ab, immer auch ein bisschen von der Tagesform, und ein bisschen mehr von den persönlichen Affinitäten der Fahrer. Angesichts der „vollmundig“ angekündigten Aktion wurden die tatsächlichen Ergebnisse von dem ein oder anderen jedenfalls mit Häme und leichtem Spott zur Kenntnis genommen.
Ganz ohne Podium sollte der italienische Reifenhersteller dann aber doch nicht nach Hause fahren müssen, die Rettung kam allerdings von unerwarteter Seite. Ob die Imageoffensive im Nachhinein aber noch als eine „gute“ Idee betrachtet werden kann, sei mal dahingestellt.
C1
Bereits im freien Training hatte Lukas Höllbacher, der in Dortmund erneut als Gastfahrer an den Start ging, gezeigt, dass er im Kampf um die Podiumsplätze weiter eine ernstzunehmende Größe sein würde. Im Zeittraining sicherte er sich dann auch mit der schnellsten Rundenzeit die Pole Position vor Janina Würterle und René Maas und Thomas Rehle. Mit Alexander Büttner, Max Nölte und Jo Stehrer belegten drei weitere Favoriten um die Spitzenplätze die Startpositionen 5, 6 und 7, wobei Jo Stehrer im ersten Rennen nicht an den Start ging.
Janina Würterle startete auch gleich mit einem Holeshot durch und führte das Fahrerfeld damit für die nächsten Runden an. Max Nölte stürzte kurz nach dem Start, und Lukas Höllbacher, der seine erste Startposition ebenfalls nicht optimal nutzen konnte, attackierte Janina von Beginn des Rennens an heftig, während Alexander Büttner sich auf Position drei an seine Fersen geheftet hatte. Wenig später zog Höllbacher vor der ersten Spitzkehre im Off Road an Janina vorbei und eine Runde später nutzte Alex ebenfalls eine Gelegenheit, sie gleichwohl hinter sich zu lassen und sich dicht an Höllbacher zu halten. Alex verlor viel Zeit, als es ans Überrunden ging, so dass Lukas einen komfortablen Vorsprung herausfahren konnte. Janina versuchte immer mal wieder ihr Glück bei Alex, konnte die Pace aber nicht halten und fuhr trotzdem strahlend als Dritte hinter Alex und Lukas über die Ziellinie: „Ich hatte einen guten Start, aber mir war schon klar, dassLukas im Off Road stärker ist und ich ihn ziehen lassen musste. Beim Alexander habe ich dann nicht groß dagegen gehalten.
Beim zweiten Rennen startete Lukas Höllbacher nicht, weil er sich für den für ihn wichtigeren Lauf der S3 wenig später schonen wollte. „Beim ersten Lauf hab ich den Start ein wenig verschlafen. Im Off Road hab ich Janina dann überholen können. Dabei bin ich dann zu weit gesprungen, weshalb mein Fuß, den ich mit vor zwei Wochen angehauen habe, nun wieder schmerzt. Für mich und Cofain ist die S 3 wichtiger, schon allein deshalb, weil wir im Pokal nur den Gaststatus haben. Mein Fuß ist angeschlagen und das Tauschen der Motorräder ist auch immer etwas kompliziert. Daher mein Verzicht auf den Start im zweiten C 1 Rennen“ resümierte Lukas Höllbacher das Cup Wochenende für sich.
Beim zweiten Rennen startete Lukas Höllbacher nicht, weil er sich für den für ihn wichtigeren Lauf der S3 wenig später schonen wollte. „Beim ersten Lauf hab ich den Start ein wenig verschlafen. Im Off Road hab ich Janina dann überholen können. Dabei bin ich dann zu weit gesprungen, weshalb mein Fuß, den ich mit vor zwei Wochen angehauen habe, nun wieder schmerzt. Für mich und Cofain ist die S 3 wichtiger, schon allein deshalb, weil wir im Pokal nur den Gaststatus haben. Mein Fuß ist angeschlagen und das Tauschen der Motorräder ist auch immer etwas kompliziert. Daher mein Verzicht auf den Start im zweiten C 1 Rennen“ resümierte Lukas Höllbacher das Cup Wochenende für sich.
Wieder war es Janina, die den Start für sich entscheiden konnte, sah sich allerdings schon schnell erheblichem Druck durch Alex Büttner ausgesetzt, der sich mit dem zweiten Platz offensichtlich nicht zufrieden geben wollte. Mit etwas Abstand folgte Thomas Rehle vor René Maas und Max Nölte. Büttner versuchte beharrlich, seine Stärke im Off Road auszunutzen. Ein oder zweimal war er schon fast vorbei, wurde allerdings im letzten Moment von Janina gekontert, die ihm die Tür wieder zuschlug. In der 5. Runde schließlich flog er mit einem gewaltigen Sprung an ihr vorbei und ging in Führung. Janina ihrerseits war nicht bereit, so schnell aufzugeben und attackierte unablässig. Der Kampf um den dritten Platz wurde derweil zwischen Rehle, Maas und Nölte ausgefochten.
Obwohl Büttner weiterhin das Feld anführte, konnte er es sich dort mit der hartnäckig drängelnden Janina Würterle im Nacken nicht bequem machen. Als es schließlich ans Überrunden ging, stürzte er am Ende des Off Roads nach einer Kollision mit Eliza Herrmann, die ein unglückliches Manöver fuhr, als Alex schon so gut wie vorbei war, und musste den Weg für Janina freimachen. .Danach fuhr sie unangefochten den Sieg vor Thomas Rehle und Max Nölte nach Hause. „Das ist zwar nicht meine Premiere auf dem ersten Platz, wohl aber eine Premiere auf der 450er. Bisher war ich immer nur sch..... Vierte, und jetzt endlich mal Erste! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“ freute sich Janina über ihr zweites Podium des Tages. Thomas Rehle hatte mit so einem Erfolg anscheinend nicht wirklich gerechnet: „Das Rennen war anstrengend, und ich habe natürlich auch vom Ausfall Büttners profitiert, aber ich freue mich, dass ich es aufs Podium geschafft habe. Die Strecke gefällt mir sehr gut, sie lag mir von Anfang an. Auch der Off Road ist topp, für mich hat alles gepasst heute und ich bin froh über den zweiten Platz.“
„Im ersten Rennen leider direkt gestürzt, dadurch auf den letzten Platz zurückgefallen. Danach bin ich ein wenig übermütig geworden und in der gleichen Runde im Off Road noch einmal gestürzt. Zum Glück konnte ich noch auf 12 vorfahren. Gewertet wurde ich aufgrund der vor mir liegenden Gaststarter noch 6ter. Somit kann ich das Rennen noch als Schadensbegrenzung bezeichnen. Beim zweiten Rennen hat der Start nicht ganz so gut geklappt. Als sechster bog ich aus der ersten Kurve. Nachdem Jo Stehrer rausgefahren ist, lag ich die ganze Zeit hinter Thomas Rehle und Rene Maas. In diesem Pulk sind wir einige Runden gefahren. Als ich gesehen habe, dass Alexander Büttner hingefallen ist, dachte ich:` jetzt aufs Podium`. Zwei Runden vor Schluss bin ich dann auch an Rene vorbeigekommen. Den dritten Platz musste ich aber wegen einer „blöden Überrundung“ vorerst wieder an ihn abtreten. In der letzten Runde gelang es mir dann doch noch, ihn über den Table wieder einzufangen und das Podium nach Hause zu fahren“ führte ein sichtlich erfreuter Max Nölte-Waberzeck zu den beiden Rennen aus.
„Bei dem Sturz bin ich voll auf den Rücken gefallen. Ich konnte zwar noch irgendwie das Rennen auf 7 beenden, jetzt aber habe ich arge Schmerzen und kann mich kaum bewegen. Ich werde mich direkt morgen auf der Arbeit –Anmerkung: Alex arbeitet in einem Krankenhaus-untersuchen lassen und hoffe, dass nichts Weiteres passiert ist. Schon sehr ärgerlich. Die taube Hand, die mich in St. Wendel noch eingeengt hat, machte sich hier nicht mehr bemerkbar und dann das jetzt“ äußerte sich ein wenig resigniert wirkender Alex Büttner nach dem Rennen. Die Untersuchung im Krankenhaus ergab zum Glück „nur“ eine herbe Prellung und keine Verletzung an der Wirbelsäule. Von dem her steht einem fitten Alex in Harsewinkel nichts im Wege.
S2
Fast schon spektakulär ging es bei den Rennen in der Klasse S2 zu. Mit von der Partie in dieser Klasse war der Italiener Yuri Guardalá, einer der Fahrer, die von Golden Tyre in Dortmund an den Start geschickt wurden.
Auf den ursprünglichen Nennlisten taucht er als Fahrer der S1 auf, so dass die Rennleitung beim freien Training der S2 zunächst nicht zuordnen konnte, mit wem man es da überhaupt zu tun hatte. Man könnte meinen, Enid Blyton hätte die Ergebnislisten geschrieben, ist doch seine Startnummer mit drei Fragezeichen versehen, wo eigentlich der Name des Fahrers stehen sollte.
Auf den ursprünglichen Nennlisten taucht er als Fahrer der S1 auf, so dass die Rennleitung beim freien Training der S2 zunächst nicht zuordnen konnte, mit wem man es da überhaupt zu tun hatte. Man könnte meinen, Enid Blyton hätte die Ergebnislisten geschrieben, ist doch seine Startnummer mit drei Fragezeichen versehen, wo eigentlich der Name des Fahrers stehen sollte.
In der Quali sicherte sich Jochen Jasinski die Pole vor Nico Joannidis und Michi Herrmann. Yuri Guardalá erreichte die vierte Startposition vor Danni Fuhrbach, der ebenfalls auf Golden Tyre, aber bis dahin unbeachtet vom Reifenhersteller ohne „weitere“ Mission unterwegs war.
Jochen Jasinski ist in Dortmund kein unbeschriebenes Blatt. Viele Jahre nahm er am jährlichen Supercross in Dortmund teil und war 1999 der letzte deutsche Fahrer, der bei dieser Traditionsveranstaltung gewann.
Nachdem Michi Herrmann sich am letzten Renntag vor knapp 5 Wochen in St. Wendel bei einem Sturz einen Bruch des Wadenbeins zugezogen hatte, war er in Dortmund noch nicht ganz wieder auf dem Damm, und folgerichtig konnte man ihn entweder auf Krücken oder auf Rädern sehen: „Ich bin sehr froh, dass ich hier an den Start gehen kann und nicht nur zugucken muss. Das wäre für mich nämlich das schlimmste gewesen. Beim Fahren ist im Moment der Kopf noch das größte Problem, aber das ist eigentlich auch gar nicht so verkehrt, weil ich ansonsten wahrscheinlich zu schnell über die Verhältnisse gehen würde. Mit meinem 3. Platz in der Quali bin ich deshalb auch sehr zufrieden“ räumt der amtierende Deutsche Meister denn auch ein.
Ebenfalls froh über seine Platzierung im Zeittraining war Danni Fuhrbach: Am Anfang ging es so gar nicht im ersten freien Training. Im zweiten ging es schon besser, 5 Sekunden schneller. Im Zeittraining konnte ich dann weitere 2 Sekunden herausholen und mich auf 5 positionieren. Genial, ein Gaststarter noch davor bedeutet letztlich vierter, echt Klasse! Mit der Strecke bin ich sehr zufrieden. Auch bedanke ich mich bei Taunus Moto, die durch das weichere Fahrwerk eine gute Abstimmung auf die Golden Tyres hinbekommen haben und das Chattering eindämmen konnten. Mein Ziel ist, die Platzierung in den morgigen Rennen zu halten, vielleicht noch zu verbessern“.
Mit Kevin Würterle und Jan Deitenbach waren zwei weitere Anwärter auf gute Platzierungen mit verletzungsbedingten Handicaps am Start. Kevin mußte sich vor knapp 4 Wochen einer OP unterziehen, nachdem ein Bruch der rechten Hand leider viel zu spät diagnostiziert wurde. Zunächst war gar nicht klar, ob er in Dortmund überhaupt würde an den Start gehen können, trat dann doch an, konnte aber weder im Training noch bei den Läufen -insbesondere im Off Road- zu seiner üblichen Form finden. Eine Kollision mit Jan Flockerzie im zweiten Rennen gab dann ihr übriges.
Jan hatte sich vor einigen Wochen beim MX Training böse am Rücken verletzt und musste dementsprechend vorsichtig zu Werke gehen.
Beim ersten Lauf hatte Jochen Jasinski nach dem Start die Nase vorn, vor Nico Joannidis und Michi Herrmann, der aber schon in der ersten Runde an Nico vorbeiziehen und Jasinski unter Druck setzen konnte. Gut weg kam auch Danni Fuhrbach, der gleich nach dem Start an Yuri Guardalá vorbei zog und die vierte Position für sich beanspruchte.
Im Off Road schließlich kam es zu einer Situation, die zwischen den beiden Kontrahenten nach Ende des Rennens noch zu emotionalen Dissonanzen führen sollte: Mit dem Sprung in den Off Road übernahm Michi die Führung, den anschließenden Konter von JJ vereitelte Herrmann allerdings noch. Bei der Linienwahl zur letzten Kurve entschied sich Michi für die äußere, Jasinski zog innen vorbei und schob sich ausgangs der Kurve ebenfalls auf die Außenlinie vor Herrmann, der bei dieser Aktion mit Jasis Hinterrad kollidierte. Beiden waren dadurch zunächst ausgebremst, Michi strauchelte, wobei er nicht nur das Vorderrad unglücklich außerhalb der Fahrbahn „abstellte“. Sein nach wie vor lädiertes Bein war dabei sicher keine Hilfe und nach gefühlten Ewigkeiten gelang es ihm schließlich, das Vorderrad über die Fahrbahnbegrenzung zurückzuziehen und sein Bike wieder in Position zu bringen, aber da war ein guter Teil des Fahrerfeldes schon an ihm vorüber gezogen. Jochen Jasinski musste beim Gerangel mit Michi zunächst Nico Joannidis ziehen lassen, war aber weiterhin nicht bereit, seinen Sieg kampflos aufzugeben und setzte ihm energisch nach. Zwischenzeitlich hatte Danni Fuhrbach auf der 3. Position alle Hände voll zu tun, den an seinem Hinterrad klebenden Dirk Spaniol abzuwehren, aber nachdem Danni durch Michi Herrmanns Zurückfallen unverhofft die Chance auf einen Podiumsplatz gewittert hatte, machte er alles richtig und damit Dirks intensive Überholversuche zunichte.
Im Off Road schließlich kam es zu einer Situation, die zwischen den beiden Kontrahenten nach Ende des Rennens noch zu emotionalen Dissonanzen führen sollte: Mit dem Sprung in den Off Road übernahm Michi die Führung, den anschließenden Konter von JJ vereitelte Herrmann allerdings noch. Bei der Linienwahl zur letzten Kurve entschied sich Michi für die äußere, Jasinski zog innen vorbei und schob sich ausgangs der Kurve ebenfalls auf die Außenlinie vor Herrmann, der bei dieser Aktion mit Jasis Hinterrad kollidierte. Beiden waren dadurch zunächst ausgebremst, Michi strauchelte, wobei er nicht nur das Vorderrad unglücklich außerhalb der Fahrbahn „abstellte“. Sein nach wie vor lädiertes Bein war dabei sicher keine Hilfe und nach gefühlten Ewigkeiten gelang es ihm schließlich, das Vorderrad über die Fahrbahnbegrenzung zurückzuziehen und sein Bike wieder in Position zu bringen, aber da war ein guter Teil des Fahrerfeldes schon an ihm vorüber gezogen. Jochen Jasinski musste beim Gerangel mit Michi zunächst Nico Joannidis ziehen lassen, war aber weiterhin nicht bereit, seinen Sieg kampflos aufzugeben und setzte ihm energisch nach. Zwischenzeitlich hatte Danni Fuhrbach auf der 3. Position alle Hände voll zu tun, den an seinem Hinterrad klebenden Dirk Spaniol abzuwehren, aber nachdem Danni durch Michi Herrmanns Zurückfallen unverhofft die Chance auf einen Podiumsplatz gewittert hatte, machte er alles richtig und damit Dirks intensive Überholversuche zunichte.
„Ein paar Mal war ich fast an Danni vorbei.. Aber immer wenn ich überholen wollte, hat er blocken können. Der ist aber auch lang wie „Sau“, der ist mit seine „Fühs“ und Beinen über mir gehangen, wie willste da vorbei kommen?
Da hab ich mir gedacht:` So Spaniol bleib cool, denn die Platzierung wegwerfen muss auch nicht sein`. Runde auf Runde konnte ich auf Asphalt immer wieder zu ihm aufschließen, Danni konnte seinerseits im Off Road ein paar Meter gut machen, die ihn für den Asphalt `gerettet` haben“.
Jochen Jasinski hatte sich zwischenzeitlich wieder gefährlich nah an Nico Joannidis heran geschoben und drei Minuten vor Ende des Rennens konnte er sich erneut die Führung sichern. Jasinski sah als erster Fahrer schwarz/weiß vor Nico Joannidis, Danni Fuhrbach gewann als Dritter sein erstes Podium, konnte sich damit gleichzeitig den Preis für das breiteste Grinsen des Tages sichern und erfüllte noch so ganz nebenbei das bis dahin schon in die Nähe einer Mission Impossible gerückte Anliegen der Firma Golden Tyre: nämlich mit Golden Tyres einen Podiumsplatz zu erreichen. Tja, warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah....
Yuri Guardalá wurde sechster, vor dem "gestürzten" Michi Herrmann.
Unmittelbar nach dem Rennen kam es zwischen dem wutschnaubenden Michi Herrmann und Jochen Jasinski noch zu einer leicht adrenalingesteuerten verbalen Auseinandersetzung. Nachdem beide die Situation im Off Road unterschiedlich beurteilten, kam man dabei aber leider nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Zu Beginn des zweiten Laufs war an der Körpersprache dann auch erkennbar, dass die Rivalität zwischen den beiden Kontrahenten Herrmann und Jasinski deutlich an Schärfe zugenommen hatte. Jochen Jasinski sicherte sich den Start, Danni Fuhrbach setzte seine 5. Startposition durch einen spitzenmäßigen Start in die zweite Position vor Michi Herrmann und Nico Joannidis um, konnte sich da aber nicht lange halten. Herrmann überholte ihn und hatte dabei sichtbar nur ein Ziel: nach ganz vorne! Nach 5 Runden war es geschafft, Herrmann an der Spitze, vor dem nun seinerseits an die Spitze drängenden Jasinski und Fuhrbach auf der dritten Position. Nico Joannidis versuchte unablässlich, sich an Fuhrbach vorbeizuschieben, ging aber nach dem `Verlust´seines Vorderrades kurz zu Boden und fand sich danach auf der 6. Position hinter Spaniol und Yuri Guardalá wieder.
Trotz hartnäckiger Attacken gelang es Jasinski nicht, an Herrmann vorbeizukommen, der ganz offensichtlich den Bremsmechanismus im Kopf ausgeschaltet hatte und auf keinen Fall bereit zu sein schien, die Führung abzugeben. Das Ergebnis trug dem Rechnung, nach einem spannenden Rennkrimi ging er als erster über die Ziellinie, vor Jochen Jasinski und Danni Fuhrbach, der damit für die Firma Golden Tyre endgültig zum Helden des Tages avancierte und sein Glück kaum fassen konnte: „Tja, hat noch mal geklappt, hätte keiner gedacht, ich auch nicht, aber geil“ freute er sich nach dem Rennen. Yuri Guardalá überquerte eigentlich als Vierter die Linie, vor Nico Joannidis, wurde aber um 10 Plätze zurückgestuft, weil er unterwegs eine Abkürzung genommen hatte und bei der Fahrerbesprechung am Vortag aufgrund der Sprachbarriere nicht mitbekommen hatte, dass das wohl nicht erlaubt ist.
Michi: Ich hab mich im zweiten Rennen durchgebissen und hab es geschafft auf eins zu fahren. Dabei bin ich sehr verkrampft gefahren und durch ein paar Verbremser ist Zeit liegen geblieben. Ich bin froh, dass ich es durchgehalten habe. Die vier Wochen Couch hab ich extrem gespürt, mein Akku ist nun leer. Ich freu mich nur noch aufs Wohnmobil, was Ordentliches zu trinken, zu essen und dann ist gut. Im ersten Rennen und im Anschluss danach hab ich etwa emotional reagiert.“
JJ: „Mit dem Gesamtsieg kann ich nicht ganz unzufrieden sein. Schade, dass es im zweiten Lauf nicht wirklich gelangt hat. Ich hab nen Fehler gemacht, da ist Michi vorbei. Er ist gut gefahren, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Ich dachte, ich könnte noch was pushen und wollte in der letzten Runde ganz dicht an ihn ran kommen. Aber dabei hab ich einfach zu viele kleine Fehler gemacht. Dadurch kam ich nur auf ca. 5 Meter im Off Road an ihn ran, ich hätte aber zwei Meter hinter ihm sein müssen, um zu überholen. Ich wäre auch hier die gleiche Linie gefahren. Wenn die Strecke nur diese Stelle zum überholen lässt, dann ist es eben so. Die musst Du innen angehen und dann nach außen. Dabei muss dann der Äußere, wenn er das mitbekommt, das Gas zu machen. Nico hab ich an dieser Stelle auf gleiche Weise überholt. Er hat im ersten Rennen gesehen, was passieren kann, wenn er das Gas stehen lassen würde. Daher versteh ich auch die Aufregung von Michi nicht. Michi ist ja kein Kind von Traurigkeit und wenn sich ihm eine solche Gelegenheit bietet, nimmt er diese ohne zu zögern dankend an. Emotionalität hin oder her. Wenn er wieder runter gekommen wäre, hätte man dies bei Bedarf sachlich klären können“.
S1
Die Pole Position in der S1 sicherte sich ein junger Fahrer aus Finnland, der auch im letzten Jahr für das Husqvarna Zupin Team in der IDM schon sehr erfolgreich unterwegs war, am Samstag während des Trainings aber nicht ganz zu seiner Form gefunden hatte: „Der Samstag war für mich etwas schwierig. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich mich nicht wirklich wohl gefühlt, sowohl mit dem Motorrad als auch mit der Strecke. Heute geht´s besser, mal sehen, wie es beim Rennen sein wird“ sagte Mauno dazu.
Die zweite Startposition ging an Pavel Kejmar, der am letzten Renntag in St. Wendel Mauno Hermunens Serie von 19 Siegen am Stück unterbrochen hatte, Markus Volz belegte die dritte Position vor Markus Class, der die erste Startreihe vervollständigte.
Die Golden Tyre Fahrer Thierry van den Bosch, Fabrizio Bartolini und Massimiliano Verderosa belegten die Plätze 9, 15 und 19.
Markus Volz, der sich schon vor dem Rennen berechtigte Hoffnungen auf einen Podiumsplatz gemacht hatte, führte nach einem Holeshot beim Start des ersten Rennens das Fahrerfeld vor Pavel Kejmar an. Mauno Hermunen kam weniger gut weg und musste sich zunächst dahinter einreihen, machte sich aber sogleich an die Verfolgung und zog schon im Off Road an Pavel Kejmar vorbei. Nachdem Pavel kurz darauf stürzte, nahm Markus Class die dritte Postion hinter Hermunen und Volz ein. Jürgen Künzel, der von der 11. Position gestartet war, hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf die sechste Position vorgearbeitet und machte sich nun daran, den im Zeittraining schnellsten Österreicher, Rudolf Bauer, und Petr Vorlicek einzufangen.
Wiederum im Off Road nutzte Mauno eine der wenigen Überholmöglichkeiten der Strecke, zog an Markus Volz vorbei und war ab da nicht mehr zu halten. Schon eine Runde später war er mit komfortablem Vorsprung auf und davon. Zwischenzeitlich war das Rennen für Thierry van den Bosch auf der Werks Aprilia aufgrund technischer Schwierigkeiten schon zu Ende gegangen und Jürgen Künzel auf seiner Grebenstein Aprilia hatte sich an Bauer vorbei auf die 5. Position geschoben. Für den Rest des Rennens blieb die Reihenfolge der Fahrer unverändert, unangefochtener Sieger wurde erneut Mauno Hermunen, vor Markus Volz, Markus Class und Petr Vorlicek. Jürgen Künzel wurde Fünfter. Die Imagerettungscampagne von Golden Tyre rückte mit einem Komplettausfall sowie den Plätzen 14 für Verderosa und 28 für Fabrizio Bartolini in immer weitere Ferne.
Markus Class zu dem Rennen: „ Der Start war ganz okay. Ich hab dann probiert den Anschluss zu halten. Aber die da vorne waren ganz schön schnell. Von Pavels Sturz hab ich sicherlich profitiert. Nach hinten konnte ich immer genügend Luft herausfahren, sodass ich das Rennen ohne viel Stress zu Ende fuhr“.
Auch im zweiten Rennen ließ Markus Volz den jungen Fahrer aus Finnland sowie Pavel Kejmar erst mal hinter sich.
Mit dem zweiten Überholversuch im Off Road war Mauno schließlich erfolgreich und setzte sich an die Spitze des Fahrerfelds. Einige Runden lang hielt sich Markus Volz auf der zweiten Position, musste sich Pavel Kejmar aber schließlich geschlagen geben. Fabrizio Bartolini war in der Folge nach einem Sturz ausgeschieden und Thierry van den Bosch befand sich auf der siebten Position, während Steffen Schmid sich hartnäckig an seine Fersen geheftet hatte. Wiederum hatte vdB Pech als von dem vor ihm fahrenden Rudolf Bauer ein Pylon aufgewirbelt wurde, und ihn kurz von der Bahn zwang. Schmid fand sich auf der siebten Position wieder, konnte aber nur kurz aufatmen und lieferte sich danach mit Marcel Götz einen heißen Kampf um Platz sieben, dem er sich aber schließlich geschlagen geben musste.
Souveräner Sieger des Rennens wurde erneut Mauno Hermunen, vor Pavel Kejmar und Markus Volz. Fabrizio Verderosa ging als 19. durchs Ziel und brachte damit die hochkarätig besetzte Imageoffensive endgültig zum Scheitern.
Die Strecke selber wurde von den meisten Fahrern überwiegend als okay, aber verbesserungswürdig beurteilt. Pavel Kejmar, der junge Tscheche und ehemalige Supercross-Fahrer, hat sich jedenfalls überwiegend wohl gefühlt: „Ich mag die Strecke, obwohl sie etwas langsam ist. Vor allem der Off Road gefällt mir, weil ich gerne Supercross fahre. Im ersten Rennen hatte ich zwar mit meinem Crash etwas Pech, aber mit dem Podium im zweiten Rennen bin ich sehr zufrieden.“
Speedjunkie Mauno Hermunen war zwar mit seinem Ergebnis zufrieden, hätte es aber doch gerne etwas schneller und größer gehabt: „ Die Strecke ist nicht die schlechteste. Sie ist wirklich klein, aber das ist ja für alle Fahrer gleich. Vor allem den Off Road hätte man noch etwas verbessern können. Die ersten Sprünge sind gut, aber nach der ersten Kurve ist es nicht mehr so toll. Die Innenlinie ist so langsam, dass man sie eigentlich nicht nutzen kann, und auch die Außenlinie ist so klein, dass es sich fast anfühlt, als ob man Pitbike fährt.“
Ein großes Lob in Richtung Veranstalter kam von Markus Volz: „Auch wenn alles etwas eng ist und es sehr schwierig ist, zu überholen, hat sich der Veranstalter sehr große Mühe gegeben. Der Off Road ist gut gelungen, die Strecke ist perfekt und dazu noch mitten in der Stadt. Es wurde das Mögliche getan und ich kann nur sagen `Hut ab´“.
Wichtiges Beiwerk für derartige Veranstaltungen ist der Wohlfühlfaktor für die Zuschauer, und die konnten sich in Dortmund nun wirklich nicht beklagen. Die Strecke war von den Rängen her übersichtlich und die Zuschauer sehr nah am Renngeschehen. Nicht zu verachten ist auch die Tatsache, dass es keine beängstigenden Dixieklos gab, sondern `echte´ Toiletten in ausreichender Anzahl, die zudem sauber waren. Dafür nimmt man die etwas längeren Wege, die die Weitläufigkeit eines Messegeländes nun mal so mit sich bringt, gerne in Kauf. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gut gesorgt, auch wenn die Bedienung an den Getränkeständen teilweise einen etwas überforderten Eindruck machte. Ebenfalls positiv beeindruckt waren diejenigen, die kurz nach der Veranstaltung Texte und Bilder zu den Redaktionen schicken mussten. Ein perfekt eingerichtetes Pressebüro mit fürsorglicher Betreuung sind Standards, die an anderer Stelle oftmals fehlen.
Alles in allem also eine gut gelungene Premiere für die Supermoto IDM vor den Messehallen in Dortmund, die hoffentlich im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden wird.
Alles in allem also eine gut gelungene Premiere für die Supermoto IDM vor den Messehallen in Dortmund, die hoffentlich im nächsten Jahr ihre Fortsetzung finden wird.
„Eine solche Veranstaltung kann man nur mit ganz, ganz vielen Leuten stemmen. Nur so ist ein solches Event reibungslos hinzubekommen. Wir haben Glück mit dem Wetter gehabt und -ohne genaue Zahlen zu kennen- der Publikumszuspruch war groß. Entlang der Strecke war es rundum voll. Es waren viele neue Zuschauer da, was man auch an der Resonanz im Fahrerlager gesehen hat. Ich hoffe mal, der ein oder andere hat Lust auf mehr bekommen und wird in Harsewinkel oder aber im nächsten Jahr wieder als Zuschauer die Rennen bereichern.
Die Veranstaltung ist sicherlich in Bezug auf die Streckenführung ausbaufähig, selbst im Hinblick auf die vielen Auflagen, die wir von den Behörden bekommen haben.Wir haben ein paar Möglichkeiten der Veränderung dennoch gesehen und wenn es zu einer Neuauflage kommen wird, bauen wir ein, zwei Stellen ein, in denen man richtig überholen kann und es keinen „Stress“ gibt. Man muss nun mal abwarten, wie die Resonanz von der Stadt ist, sind sie zufrieden und welche Art von „Beschwerden“ eingehen. Dann muss man natürlich auch finanziell mal ein Strich machen, wie groß das Loch ist, das wir hier haben. Die Reaktion vom ADAC Westfalen war: `das „müssen“ wir noch Mal machen`. Von daher bin ich guter Dinge, dass es eine Fortsetzung geben wird“ resümierte ein sichtlich zufriedener Tommy The Voice Deitenbach.
Diesen Worten schließe ich mich an. Dortmund war eine Reise wert und wert wiederholt zu werden. Ein Rennen mitten in der Stadt, ist ein „Imageträger“, den man sich seitens der Organisatoren und auch der Stadt nicht entgehen lassen sollte.
Ich hoffe, Ihr hattet viel Spaß beim lesen über die Supermoto IDM DM an den Westfalenhallen von Dortmund vom 09.07.2011 bis 10.07.2011
RD Foto: Fotos und Mehr.........., Alles um Motorräder, speziell Supermoto, Supermotard, MotoCross und Superbike