Bei schönstem Sommerwetter fand am Wochenende 03.07.2021 / 04.07.2021 auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands, dem Schleizer Dreieck im schönen Vogtland, der zweite Renntag der Internationalen Deutschen Meisterschaft im Supermoto statt.

Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021 II

Supermoto DM IDM IDSM Schleiz 2021 IIEin ordentlicher Regenguss am Freitag ließ zwar unschöne Erinnerungen an die Schlammschlacht vom letzten Jahr wach werden, im Gegensatz dazu war es aber wenigstens ein warmer Regen, der zudem dafür sorgte, dass sich der neu strukturierte Off Road am Samstagmorgen bei strahlendem Sonnenschein in perfekter Konsistenz präsentierte.

Von Corona war an diesem Wochenende fast nichts mehr zu spüren: keine Maskenpflicht, keine Test- bzw. GGG-Pflicht, und zur großen Freude von Teams, Fahrern und Veranstalter waren an diesem Wochenende erstmals wieder Zuschauer -500 an der Zahl- zugelassen, was Stimmung und Flair rund um Strecke und Fahrerlager spürbar gut tat.

Nico Joannidis Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021Anders als zwei Wochen zuvor am Vogelsbergring waren am zweiten Rennwochenende der IDM keine Gastfahrer mit am Start, so dass die eingeschriebenen Piloten die Podiumsplätze unter sich ausmachen konnten. Nico Joannidis, der in diesem Jahr nach langer Pause an der Serie teilnehmen wollte, konnte verletzungsbedingt auch am Schleizer Dreieck nicht starten, ansonsten war das Starterfeld vollständig.
So ging es am Samstagnachmittag dann auch hoch motiviert in das Zeittraining. Unnötig zu erwähnen, dass die Pole Position erneut mit großem Vorsprung an Marc-Reiner Schmidt ging, gefolgt von Jan Deitenbach und Tim Szalai. Simon Vilhelmsen komplettierte trotz Crashs im Off-Road die erste Startreihe, Reihe zwei wurde von Hampus Gustafson, Peter Banholzer, Bernhard Hitzenberger und Steffen Albrecht besetzt.
Jan Deitenbach vor Marc Reiner Schmidt Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021

Beim Start des 1. Laufs am frühen Sonntagnachmittag ging es kurz Kopf an Kopf mit Marc-Reiner Schmidt und Jan Deitenbach, welches Jan nur kurzfristig für sich entscheiden konnte, aber dennoch Marc-Reiner als ersten in den Off-Road fliegen ließ.. Dahinter folgten Tim Szalai, Hampus Gustafson, Peter Banholzer und Bernhard Hitzenberger. Während Schmidt sich in Windeseile vom Rest des Fahrerfeldes absetzen konnte, crashte Deitenbach schon in dritten Runde in der Kurve vor der Teambox und verlor dabei fünf Plätze. Gustafson heftete sich an Szalais Fersen und ging wenig später an ihm vorbei auf die zweite Position, Banholzer nutzte die sich bietende Gelegenheit und ging ebenfalls vorbei. Simon Vilhelmsen, der beim Start etliche Positionen verloren hatte, holte bis Ende des ersten Renndrittels bis auf Position fünf auf und ging wenig später an Tim Szalai vorbei auf die vierte Position. Bernhard Hitzenberger war nach zwei Stürzen weit nach hinten zurückgefallen, Jan Deitenbach arbeitete sich bis auf Position fünf nach vorne und Steffen Albrecht, der beim Start wenig Glück hatte, Marc Reiner Schmidt Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021schaffte es im Rennverlauf bis auf Position sieben. Marc-Reiner Schmidt gewann den ersten Lauf mit bekannter Souveränität vor Hampus Gustafson und Peter Banholzer. Simon Vilhelmsen wurde Vierter vor Jan Deitenbach und Tim Szalai, dem es leider nicht gelungen war, seine gute Ausgangsposition zu festigen, aber dennoch mit dem Ergebnis des Rennens zufrieden war: „Der Start lief Tim Szalai Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021bestens, ich bin als Dritter rausgekommen und konnte drei oder vier Runden hinter Jan Deitenbach bleiben und habe versucht, gegen Hampus Gustafson und Peter Banholzer standzuhalten; das waren zwei heftige Zweikämpfe, die zwar nicht unfair, aber trotzdem harter Tobak waren und bei denen ich leider den Kürzeren gezogen habe. Danach hat Simon Vilhelmsen hinter mir ziemlich viel Druck gemacht, ich bin gestürzt und leider auf Platz 6 zurückgefallen. Dies ist erst meine zweite Saison in der S1, vor zwei Jahren bin ich ja noch S2 gefahren, und das hier ist mal ne ganz andere Hausnummer. Ich habe in Wittgenborn und hier gute Startplätze erreicht, aber um hier auch im Rennen vorne mitfahren zu können, muss man mental eine ganze Menge mehr mitbringen als in der S2, um dem Druck, wie er z. B. von Vilhelmsen kam, standhalten zu können. Daran muss ich noch arbeiten, von daher bin ich mit dem Ergebnis eigentlich zufrieden. Mal sehen, wie es im zweiten Lauf wird.“

Hampus Gustafson Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021Ebenfalls zufrieden war Hampus Gustafson, der mit seinem zweiten Platz auch bei sich für eine kleine Überraschung gesorgt hatte: „Ich bin beim Start gut weggekommen, war hinter Tim und konnte von Beginn an gut pushen. Dann ist Jan gestürzt, ich konnte aufschließen und die Lücke vor Tim nutzen; das war zwar eine etwas toughe Aktion, aber man muss Gelegenheiten nutzen wenn sie sich bieten, so ist das in diesem Sport, ich glaube aber nicht, dass es eine unfaire Aktion war. Ich bin jedenfalls sehr glücklich über mein erstes Podium in der IDM und hoffe, dass es im zweiten Lauf genauso gut läuft.“

Bernhard Hitzenberger rollte das Feld nach doppeltem Bodenkontakt von hinten auf und wurde 15: „Eigentlich war ich in einer ganz guten Position, aber dann hats mich bei einem Überholmanöver Eingangs des Off Roads weggeschmissen, bei der Aufholjagd bin ich gleich noch ein zweites Mal gestürzt; mehr als der 15. Platz war danach leider nicht mehr drin.“

Auch beim Start des zweiten Rennens hatte Jan Deitenbach die Nase kurz vorn, konnte sich aber erneut nicht gegen Marc-Reiner Schmidt durchsetzen und ging als Zweiter in die erste Kurve vor Bernhard Hitzenberger auf Drei und Simon Vilhelmsen auf Vier. Der schnellere Vilhelmsen wartete deutlich erkennbar auf eine günstige Gelegenheit, an Hitzenberger vorbei zu gehen, fand diese schließlich auch und suchte sofort den Anschluss an die beiden Fahrer an der Spitze. Banholzer, der sich beim Start nicht verbessern konnte, war inzwischen auf Schlagweite an Hitzenberger herangekommen, kam aber mangels Gelegenheit nicht vorbei und musste sich zudem des Drucks von hinten durch Hampus Gustafson erwehren und diesem schließlich nachgeben. Marc-Reiner Marc Reiner Schmidt Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021 IISchmidt siegte erneut, vor Jan Deitenbach und Simon Vilhelmsen. Bernhard Hitzenberger wurde Vierter vor Hampus Gustafson und war damit nach dem Patzer im ersten Lauf durchaus zufrieden: „Das erste Rennen war natürlich nichts, was man sich wünschen Berni Hitzenberger Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021würde. Nach dem Start war ich eigentlich in einer recht guten Position, aber leider hats mich dann eingangs Off Road weggeschmissen als mich Simon Vilhelmsen überholt hat und bei der Aufholjagd bin ich nach einem kleinen Fahrfehler leider gleich nochmal gestürzt, so dass ich von hinten aufrollen musste. Mehr als der 15. Platz war da leider nicht mehr drin. Beim 2. Lauf hat´s dann eine 180° Wendung gemacht: beim Start gut weggekommen, lange Dritter gewesen, dann gabs wieder einen Zweikampf mit Simon wo er dann leider vorbeiging, und danach konnte ich konstant den vierten Platz halten. Man merkt natürlich schon, wenn es Druck von hinten gibt; ich versuche dann, mich möglichst breit zu machen damit es der Kontrahent nicht allzu leicht hat mit mir, manchmal klappt es, manchmal eben nicht. Davon ab versuche ich immer, dass es möglichst fair bleibt, und dann hat auch jeder seinen Spaß bei der Sache, auch wenn man im Zweikampf mal den Kürzeren zieht.

Simon Vilhelmsen Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021Simon Vilhelmsen, der sich beim Sturz in der Quali eine schmerzhafte Prellung am Knie zugezogen hatte, ist auch nach dem zweiten Renntag weiterhin punktgleich mit Jan Deitenbach, liegt jedoch aufgrund der Tageswertungen -bessere Platzierung in den jeweils zweiten Rennläufen- hinter diesem auf Platz 3 der Gesamtwertung: “Beim Sturz gestern in der Quali geriet ich mit dem Knie unter das Motorrad, was sehr schmerzhaft war. Nachdem ich gestern und heute vormittag gründlich gekühlt habe, ging es trotz Schwellung bis mittags besser, aber beim Fahren verursacht es immer noch starke Schmerzen und behindert natürlich auch, deshalb bin ich mit dem Ergebnis der beiden Läufe heute alles in allem dennoch zufrieden.“

Jan Deitenbach zeigte sich nach dem Sturz im ersten Lauf mit dem Ergebnis des zweiten Laufs hochzufrieden: „Langsam spielt es sich ein bisschen ein: ich gewinne vier von vier Starts, Marc gewinnt vier von vier Läufen. Im Ernst: der Sturz im ersten Lauf hätte nicht sein müssen, ich warJan Deitenbach Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021 einfach unkonzentriert und mir ist in der Kurve das Vorderrad weggeklappt. Beim zweiten Lauf wusste ich, dass mir sowas nicht nochmal passiert, wenn ich mich zusammenreiße und den Kopf einschalte. Ich habe versucht, konstant zu fahren und darauf zu achten, was mir von der Box signalisiert wurde. Als ich gemerkt habe, dass Simon näher kommt, konnte ich vom Speed her noch etwas drauflegen, und konnte dann das Rennen auch gut zu Ende fahren. Zum Jubiläum, meinem 200. Rennen, einen 2. Platz zu belegen, ist natürlich großartig, von daher bin ich absolut zufrieden. Die Aktion des Teams zum 200. war einfach mega, das hat mich richtig gerührt, ich hatte echt mit den Tränen zu kämpfen, da wars etwas schwierig, mich vor dem Start wieder aufs Rennen zu fokussieren. Aber letztlich geht’s hier ja um etwas, nämlich um Punkte für die Meisterschaft, und irgendwie setzt man sich dann selber auch noch zusätzlich unter Druck, von daher bin ich jetzt super erleichtert und mega happy, dass es im zweiten Rennen so gut geklappt hat und mir ist echt ein Stein vom Herzen gefallen. Kann gerne so weiter gehen.“

Peter Banholzer Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021Hop und Flop verlief das Wochenende für Peter Banholzer: „Letztes Jahr war Schleiz für mich nix, und obs dieses Jahr soviel besser ist, weiß ich auch nicht so genau. Das Zeittraining war nicht so toll, beim 1. Rennen habe ich auch etwas Glück gehabt weil das Feld ziemlich durcheinandergewürfelt wurde, und dann war ich auf einmal auf dem dritten Platz und konnte den auch verteidigen. Im zweiten Rennen liefs dann nicht ganz so gut, aber ich versuche, mich davon nicht allzu sehr beeinflussen zu lassen, sondern meinen Stiefel weiterzufahren und mich nicht zu sehr unter Druck zu setzen, dann funktionierts nämlich gar nicht mehr.“

Als bester Rookie konnte sich Thomas Hiebel (2 x P8) aufs Podium gesellen, der trotz Bodenkontakt eine bemerkenswerte LeistungThomas Hiebel Supermoto IDM IDSM Schleiz 2021 abrief.

Marc-Reiner Schmidt führt nach vier unangefochtenen Laufsiegen damit nach wie vor die Gesamtwertung an, gefolgt von Jan Deitenbach und -punktgleich- Simon Vilhelmsen.

Der nächste Renntag der IDM findet am Wochenende 31.07./01.08.21 im französischen Mirecourt statt. Bis dahin au revoir 😊

 

 

 

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