Der vierte von sechs Renntagen in der diesjährigen Supermoto IDM fand am Wochenende 28.08.2021 / 29.08.2021 auf der Kartbahn der Motorsportarena Oschersleben statt. Obwohl der Zenit der diesjährigen Saison vor dem vierten Renntag überschritten war, zeichnete sich nach wie vor kein klarer Favorit für den Meistertitel ab. Nachdem Marc-Reiner Schmidt krankheitsbedingt in Oschersleben nicht starten konnte, sind die Chancen für alle Anwärter auf vordere Podiumsplätze nach wie vor durchaus ausgewogen, und es könnte gut sein, dass zum Schluss das letzte Quäntchen Glück darüber entscheiden wird, wer den Titel in diesem Jahr nach Hause fährt.
Die Wetterprognose für das Wochenende war durchwachsen, bei den ersten Trainings am Freitag war der Off Road bereits aufgrund anhaltender Regenfälle gesperrt, Samstagmorgen hatte es aufgeklart und es blieb bis abends trocken und spätsommerlich; beste Voraussetzungen also für die freien Trainings als auch das Zeittraining, aus dem Gaststarter Markus Class konkurrenzlos als Polesetter hervorging. Simon Vilhelmsen sicherte sich die zweite Position vor Peter Banholzer und Nico Joannidis auf den Startplätzen 3 und 4, in der zweiten Startreihe folgten Jan Deitenbach, Peter Mayerbüchler, Bernhard Hitzenberger und Steffen Albrecht.
Der bereits am Samstagabend einsetzende und auch während der Nacht anhaltende Regen sorgte am Sonntagmorgen erneut zu einer Sperrung des Off Roads. Auch wenn der Asphaltteil der Kartbahn bis zum Beginn des Rennens abgetrocknet war, blieb der Off Roadpart der Strecke für Supermotoreifen unbefahrbar. Beide Rennen der S1 wurden deshalb ausschließlich auf dem Asphaltteil der Strecke gefahren, der jedoch wenig spektakulär ist und nicht allzu viele Überholmöglichkeiten bietet.
Nach dem Start des ersten Laufs setzte sich Markus Class mit einem Holeshot an die Spitze des Fahrerfeldes, nach sensationellen Starts 
gefolgt von Nico Joannidis, Jan Deitenbach, Bernhard Hitzenberger und Peter Banholzer. Simon Vilhelmsen verlor nach einem technischen Problem mit der Starthilfe -ließ sich nicht fixieren- seine gute Ausgangsposition, setzte auf Position 5 nach, hielt den Anschluss problemlos, kam aber an Banholzer nicht vorbei, der seinerseits heftigen Druck auf Hitzenberger ausübte und auf eine der dünn gesäten Lücken lauerte. Nach etwa der Hälfte des Rennens bot sich endlich die Gelegenheit, Banholzer schlüpfte durch und Vilhelmsen zog nach. Class hatte sich derweil ein gutes Stück vom Rest des vorderen Fahrerfeldes abgesetzt und brachte das Rennen völlig unbehelligt zu Ende. Class gewann nach einem wenig spannungsreichen Rennen vor Joannidis und Deitenbach, auf den Plätzen 4 und 5 folgten Banholzer und Vilhelmsen.
In der Pause zwischen den beiden Läufen der S1 entbrannte im Fahrerlager eine heftige Diskussion darüber, ob der Off Road für den zweiten Lauf der S1 geöffnet werden könne. Während einige Fahrer für eine Öffnung votierten, waren andere ganz klar dagegen. Bei einer gemeinsamen Begehung des Geländeteils wurde -sehr zum Unmut derjenigen Fahrer, deren Vorlieben eher im Off Road, je dreckiger je lieber, liegen, von der für die Sicherheit der Strecke verantwortlichen Rennleitung schließlich gegen die Öffnung entschieden. Somit stand auch für den zweiten Lauf der S1 ausschließlich der für eingefleischte Supermotistas eher langweilige Asphaltteil der Kartbahn zur Verfügung.
Wie schon im ersten Durchgang ging der Start des Laufs ohne nennenswerte Gegenwehr an Markus Class, erneut gefolgt von Nico Joannidis, Jan Deitenbach und Peter Banholzer, dahinter Peter Mayerbüchler und Simon Vilhelmsen, der auch beim zweiten Start glücklos blieb.
Zunächst blieb das Fahrerfeld wie bereits im ersten Lauf konstant und ohne nennenswerte Angriffsmöglichkeiten auf den selben Positionen. Im letzten Drittel -Vilhelmsen war zu diesem Zeitpunkt bereits an Mayerbüchler vorbei- rutschte Peter Banholzer in der Kurve über den vorderen Regenreifen weg und hatte kurz Bodenkontakt, so dass Simon Vilhelmsen passieren konnte. Inzwischen war es auch Jan Deitenbach gelungen, an Nico Joannidis vorbeizukommen, der bei seinem unverzüglich folgenden Konterversuch jedoch einen spektakulären Sturz aufs Parkett, oder besser: hinter den Reifenstapel, legte, dabei glücklicherweise unverletzt blieb, das Rennen danach aber wegen eines technische Defekts nicht fortsetzen konnte.
Markus Class gewann auch den zweiten Lauf souverän, Jan Deitenbach wurde Zweiter vor Simon Vilhelmsen auf Position drei.
Jan Deitenbach verdrängte damit Marc-Reiner Schmidt von der Tabellenspitze, auch wenn dies lediglich dem Umstand geschuldet ist, dass 
Schmidt in Oschersleben nicht mit am Start war. Das tat Jans Hochstimmung allerdings keinen Abbruch: „Besser als zweimal Podium an einem Wochenende geht ja gar nicht. Im ersten Lauf hatte ich keinen ganz guten Start, und dann hieß es leider für mich `hinterm Nico herfahren´. Ich hätte schneller gekonnt, aber wo willst du hier überholen? Letztlich ging es für uns Fahrer nur darum, keinen Fehler zu machen und die Position zu halten, das ist mir gut gelungen, von daher bin ich auch mit dem dritten Platz im ersten Lauf total zufrieden. Der zweite Lauf hätte nicht besser für mich laufen können. Die Verhältnisse waren dieses Wochenende schwierig, wir haben kurz vor dem Start noch etwas geändert und zwei Slicks aufgezogen, das hat sich dann als die richtige Entscheidung erwiesen. Bisschen problematisch war es beim Überrunden, die Kollegen haben teilweise trotz blauer Flagge überhaupt keinen Platz gemacht, das ist Nico dann schließlich zum Verhängnis geworden, wobei ich dann allerdings vorbeiziehen konnte und mit 25 Punkten meinem Ziel -dem Gesamtsieg- ein Stückchen näher gekommen bin. Für mich war das ein perfektes Wochenende, aber zwei Renntage haben wir noch vor uns, und jetzt freue ich mich erstmal auf St.Wendel.“
Eine herbe Enttäuschung war das Ergebnis des zweiten Laufs für Nico Joannidis, der bei den bisher von ihm bestrittenen Läufen immer ein 
sicherer Anwärter fürs Podium war: „Beim Überrunden geriet ich in einen Pulk von Fahrern, die ich nur mit Slalomfahren passieren konnte. Dabei bin ich von der Ideallinie ab- und auf einen nassen Bereich gekommen, auf dem mir das Hinterrad weggerutscht ist. Die Gelegenheit hat Jan direkt genutzt um durchzuschlüpfen. Ich wollte natürlich direkt kontern, bin hinter ihm her und dabei gestürzt. Danach war das Rennen für mich leider zu Ende. Sehr ärgerlich.“
Peter Banholzer wurde Vierter und wäre deutlich glücklicher gewesen, wenn der Off Road wenigstens für das zweite Rennen geöffnet gewesen wäre: „Mit meiner Startposition war ich eigentlich zufrieden, aber der Start im ersten Rennen ist mir gleich nicht gut geglückt, überholen kannst du hier so gut wie gar nicht, und wenn die Fahrer vor dir keinen Fehler machen, kannst du eigentlich nur noch hinterherfahren und sehen, dass du selber keinen Fehler machst. Naja, im ersten Rennen hats ja auch geklappt, und im zweiten habe ich mich blöderweise hingelegt, passiert halt. Ich hatte vorne den Regenreifen drauf gelassen, ein Slick wäre wahrscheinlich besser gewesen, aber hinterher ist man ja immer schlauer. Mir wärs lieber gewesen, der Off Road hätte gefahren werden können und ich meine auch, dass es gegangen wäre, ist ja schließlich eine Deutsche Meisterschaft, aber es ist halt anders entschieden worden. Die Hauptsache ist, dass ich die Punkte für die Meisterschaft mitgenommen habe, ich bin jetzt Meisterschaftsdritter, deshalb bin ich mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.“
Auch Simon Vilhelmsen ist nach der Nullrunde Marc-Reiner Schmidts in der Gesamtwertung um einen Platz nach oben gerutscht, liegt nach vier von sechs Renntagen nun allerdings 7 Punkte hinter Jan Deitenbach. Das Ergebnis des Wochenendes in Oschersleben beurteilte er als optimierungswürdig: „Vor dem Start des ersten Rennens konnte ich die Starthilfe nicht aktivieren, insofern war der Start komplett verpatzt. 
Danach war der Speed zwar okay, aber ohne Off Road ist es hier unmöglich zu überholen. Du wartest darauf, dass dein Vordermann einen Fehler macht und du eine Lücke findest, damit du vorbeikannst, aber wenn niemand einen Fehler macht, kommst du einfach nicht vorbei, „egal wie schnell du bist“. Vor dem Start des zweiten Rennens hat es zwar geregnet, aber weil es eine trockene Linie gab, haben wir in letzter Minute noch den Vorderreifen auf Slicks gewechselt. Das hat sich im Rennen zwar als eine gute Entscheidung erwiesen, allerdings war der Startbereich zumindest auf meiner Linie nass, das hat mich ziemlich nervös gemacht, so dass ich vor der ersten Kurve früher gebremst habe, als der Rest der Jungs und dann ist es eigentlich auch schon gelaufen. Ganz kurz hat sich trotzdem eine winzige Lücke vor mir aufgetan, aber die war wohl doch zu klein, so dass ich kurz gecrasht bin und auf 6 zurückfiel. Danach habe ich versucht, wieder weiter vor zu kommen, ein bisschen Glück hatte ich dabei wohl auch, so dass es zum Schluss noch für den dritten Platz gereicht hat. Zufrieden bin ich damit nicht, weil ich in der Quali gestern mit sehr gutem Tempo auf die zweite Startposition gekommen bin und der Speed auch heute ausgereicht hätte; da ist es natürlich ärgerlich, dass es heute nicht umzusetzen war und ich wichtige Punkte in der Gesamtwertung verpasst habe. Das war heute echt nicht mein Tag. Aber zwei Renntage haben wir ja noch vor uns, entschieden ist also noch nichts. Als nächstes kommt St.Wendel und die Strecke dort liegt mir mit dem großen Off Road gut. Ich gehe mal davon aus, dass es dort besser funktionieren wird, als heute hier.“
Jan Deitenbach führt derzeit mit 160 Punkten die Tabelle an, Simon Vilhelmsen verbucht als Tabellenzweiter 153 Punkte auf seinem Konto, auf Platz drei folgt Peter Banholzer mit 147 Punkten.
Marc-Reiner Schmidt folgt nach einer Nullrunde mit 145 Punkten auf Platz vier der Tabelle.
Das Augenmerk gilt nun dem nächsten Renntag am Wochenende 11.09.2021 / 12.09.2021 auf dem bei Fahrern und Zuschauern gleichermaßen beliebten Straßenparcours im Wendelinuspark in St. Wendel. Lasst Euch das großartigste Supermotofest auf der Mutter aller Supermotostrecken der IDM auf gar keinen Fall entgehen.
Wir sehen uns
Herzlichst Euer
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