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Was ist für die Supermoto IDM 2014 wie und wo vom ADAC Saarland vorgesehen?
Normalerweise kennt man so etwas nur von der Rennstrecke: wegen technischer Probleme musste das Team von RD-Foto das Rennwochenende 03./04. August 2013 auf dem Harzring vorzeitig beenden. Eine angeschlagene Wasserpumpe und die winzige –im Nachhinein vergebliche- Hoffnung, es damit noch die knapp 500 km nach Hause zu schaffen, führte zu der Entscheidung, den Heimweg am Sonntag noch vor der Mittagspause anzutreten.
Die Tagesergebnisse sowie der aktuelle Tabellenstand sind bekannt, und die Diskussionen um den fragwürdigen Verlauf der Rennen in der S2 dürfte sich inzwischen auch herumgesprochen haben. Auf einen kompletten Rennbericht aufgrund von `Hörensagen´ wollen wird deshalb an dieser Stelle verzichten.
Bei der Fahrerbesprechung am Samstag wurde dann auch offiziell verkündet, was inoffiziell schon lange die Runde gemacht hatte: der eigentlich für Anfang September geplante sechste Renntag wird nicht stattfinden, so dass der Harzring Schauplatz der letzten Rennen vor dem Finale in Großenhain sein würde. Umso bedauernswerter, dass es ausgerechnet bei diesen so wichtigen Rennen Umstände geben muss, die nicht nur das bisherige, sondern im Grunde genommen auch das letztjährige Meisterschaftsergebnis in einem fragwürdigen Licht erscheinen lassen.
Schade für den Sport, und schade auch für die vielen ambitionierten Fahrer, für die der Supermoto-Sport auch und in erster Linie etwas mit dem Spaß an der Sache zu tun hat.
Die wichtigsten Aussagen des Wochenendes für die Supermoto-Gemeinde als Ganzes dürfte wohl die Ankündigung von Karl-Heinz Finkler gewesen sein, dass es trotz vieler Probleme und Unstimmigkeiten auch in 2014 eine Internationale Deutsche Meisterschaft im Supermoto geben wird.
Unmittelbar nach der Fahrerbesprechung hatten wir Gelegenheit, mit Karl-Heinz Finkler über dieses und jenes zu sprechen. Das komplette Interview findet Ihr unten.
Ansonsten wünscht RD-Foto allen Lesern eine schöne zweite Sommerpause bis zum mit Sicherheit spannendem Finale Anfang Oktober in Großenhain, über das dann auch wieder in der gewohnten Form berichtet wird. Hoffentlich spielt das Wetter mit.......;-)
RDF.: Es gab ja schon länger Gerüchte, dass Schlüsselfeld nicht stattfinden wird. Warum gab es dazu keine Alternative?
F.: Es gab Alternativen, die wir auch ausgelotet haben. Aber wenn man keinen Veranstalter mit einer entsprechenden Rennstrecke findet, dann macht man lieber nichts, als dass man eine halbherzige Veranstaltung auf die Beine stellt, an der niemand Freude haben kann; das hat die Szene nicht verdient. Wir haben zwei konkrete, definitive Alternativen gehabt, aber, wie ich eben schon deutlich gemacht habe, wir sind ein Dreierpack aus Veranstalter, Promotor und Teams. Wenn die Veranstalter das Risiko scheuen, dass ja letztlich immer mit einer Veranstaltung verbunden ist, immer mehr Zeit ins Land geht, ohne dass definitive Zusagen gemacht werden, dann muss man letztlich irgendwann eine Entscheidung treffen. Schlüsselfeld habe ich persönlich eigentlich gar nicht als Problem gesehen. Ich war der felsenfesten Überzeugung, dass nach den Wahlen des Vorstands in Nordbayern die seit Anfang des Jahres bestehende Situation entzerrt würde. Leider hat es sich nicht entzerrt, weil offensichtlich Personen nicht miteinander geredet haben, weil Personen Entscheidungen getroffen haben, zu denen sie nicht berechtigt waren, und und und. Es gab dort in Schlüsselfeld eine Streckenabnahme für Supermoto, und die macht man ja nicht, wenn man keine Supermoto-Veranstaltung durchführen will. Insofern waren wir schon sehr enttäuscht. Es wird uns jedenfalls nicht mehr passieren, dass wir eine Veranstaltung in den Kalender aufnehmen, von der wir nicht definitiv wissen, dass sie auch stattfinden kann.
RDF.: Inwieweit spielte der DMSB eine Rolle bei der Entscheidung, die Serie auch in 2014 fortzuführen?
F.: Es gab einen Vertrag zwischen ADAC und DMSB, der in diesem Jahr ausgelaufen ist, und insofern haben wir wirklich überlegt, ob und wie es mit der Serie weitergehen kann. Das hängt zu einem großen Teil natürlich auch davon ab, welche Sponsoren und Partnern eine solche Serie mit tragen wollen und können. Der ADAC Saarland ist der kleinste Gau und kann insofern nicht alles alleine finanzieren. Wir können mal hier und da ein Loch stopfen, aber das Sponsoring für eine komplette Serie übersteigt unsere Mittel. Wir sind deshalb froh, dass es uns gelungen ist, mit dem ADAC Thüringen einen strategischen Partner gefunden zu haben, mit dem wir dieses Thema in Zukunft stemmen können. Der Vertrag mit dem DMSB wird also verlängert und wir holen den ADAC Thüringen als zweiten Partner ins Boot.
RDF.: Du hast vorhin von Neuerungen in 2014 gesprochen. Gehört dazu auch die Zusammenlegung der beiden S-Klassen?
F.: Dazu gibt es derzeit noch keine Entscheidung. Geplant ist im Moment ein Infobrief an die Teams, um einfach mal in Erfahrung zu bringen, wie Fahrer und Teams zu dieser Frage stehen. Das Ergebnis wird auf jeden Fall in unsere Überlegungen einfließen. Letztlich braucht man in den einzelnen Klassen eine repräsentative Anzahl von Fahrern, ansonsten macht es keinen Sinn, eine Meisterschaft auszutragen. Aber wir haben ja in diesem Jahr gesehen, dass durchaus Fahrer aus den C-Klassen aufsteigen, und dem Publikum damit ein spannendes Fahrerfeld geboten werden kann. Dieses Wochenende haben wir z. B. 179 Teilnehmer dabei, das muss man uns in anderen Sportarten erst einmal nachmachen. Wenn das so weitergehen sollte, und genau deshalb ist die Teamanfrage wichtig, bin ich persönlich der Meinung, dass man ein funktionierendes System nicht kaputt machen sollte.
RDF.: Es gab die Diskussion um die Klassen ja schon vor dem Ende der letzten Saison, und viele Fahrer waren nicht sehr glücklich darüber, dass die letztliche Entscheidung erst so spät getroffen wurde. Wie sieht es denn damit in diesem Jahr aus?
F.: Die Entscheidung wird vor dem letzten Renntag getroffen und beim Finale in Großenhain bekannt gemacht werden. Das haben wir im letzten Jahr auch nicht anders gemacht; da wurde beim Finale in Freiburg verkündet, dass wir in 2013 weiter mit zwei Klassen fahren. Bis Großenhain haben wir das Ergebnis der Teams und auch mit dem ADAC Hessen/Thüringen werden wir uns bis dahin auf eine Basis verständigt haben. Ich kann nur nochmal meine persönliche Meinung dazu sagen: ich würde nichts ändern wollen, wenn aus den Teams das Echo kommt, dass es sich so darstellt, wie in diesem Jahr.
RDF.: Eben war die Rede vom Norden der Republik. Welche Veranstaltungsorte sind denn für nächstes Jahr im Fokus?
F.: Ich möchte derzeit noch keine Rennstrecken und Veranstalter nennen. Wir sprechen derzeit mit drei Veranstaltern, die eine solche Veranstaltung auch tatsächlich ausrichten könnten. Auch dieses Wochenende sind Veranstalter hier, die sich das Ganze mal ansehen wollen. Ich persönlich habe mir vor drei Wochen alle in Frage kommenden Rennstrecken angesehen und auch alle Gespräche schon geführt, aber es muss das Herzblut dabei mitspielen. Wenn man nicht weiß, worum es bei einer Sportart geht, macht man Fehler , und obwohl man der Meinung ist, alles so gut wie möglich organisiert zu haben, wird man in der Szene negativ wahrgenommen, und das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Im Moment will ich deshalb nicht mehr verraten, als dass die Grenze so ungefähr der Nord-Ostseekanal sein wird, weiter nördlich werden wir nicht gehen. Ich gehe davon aus, und bin auch guter Dinge, dass das funktioniert, dass wir zwei Veranstaltungen im Norden haben werden. Nach Bayern geht es definitiv nicht, weil die Bayern sich entschieden haben, in 2014 im Supermoto ausschließlich Clubsport zu machen. Ich bin zwar persönlich der Meinung, dass Clubsport nur dann funktioniert, wenn man mindestens eine Leuchtturmveranstaltung dabei hat, aber sie haben sich für 2014 trotzdem anders entschieden.
In Bayern wird es –ebenso wie in Würtemberg- keinen IDM Lauf geben. Nachdem einige, sogar maßgebliche Teilnehmer aus diesen Bundesländern kommen und es dort auch viele interessierte Vereine gibt, kann ich diese Entscheidung zwar nicht verstehen, aber wenn der Gau nicht zu 100% dahinter steht, dann wird es nichts. Ich hoffe, dass sich für 2015 daran etwas ändert, aber das bleibt im Moment abzuwarten.
Vielen Dank für das Interview.
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